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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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»Scharlatan« klang.
    Honey tippte Arthur King auf die Schulter. »Entschuldigung.«
    Er blickte zu ihr herab. Gegen die Schmetterlinge im Bauch konnte sie beim besten Willen nichts machen. Er war der Typ Mann, der einen nur anzuschauen brauchte, und es wurdeeinem ganz anders zumute. Seine Augen, bemerkte sie, waren dunkelblau, tiefdunkelblaue Farbseen.
    Sein Lächeln und die aalglatte Art, wie er gentlemanlike ihre Hand ergriff, ließen ihr die Knie weich werden. »Momentchen. Sie sind Anghared Jones?«
    Honey riss sich zusammen, verjagte die Schmetterlinge und konzentrierte sich.
    »Nein, ich bin Honey Driver, und ich arbeite mit der Polizei zusammen. Im Augenblick stellen wir Nachforschungen zum Mord an Arabella Neville an. Können Sie mir sagen, was an dem Abend geschehen ist, als Arabella vom Set stürmte?«
    Man musste es dem Mann lassen, er zuckte nicht mit der Wimper. Sein Gesicht erstarrte auch nicht wie das der meisten Leute, denen man eine so solche Frage stellt.
    »Ich habe mir sagen lassen, dass Ihr Zimmer und Arabellas Zimmer nebeneinander lagen.«
    Sein Lächeln wandelte sich von ölig-aalglatt zu feuchtem Zement und erstarrte nun doch.
    »Ja, das stimmt. Beide Türen hatten aber ordentliche Schlösser. Arabella war verheiratet. Und ehe Sie fragen, zwischen uns ist nichts Unrechtes vorgefallen. Wir haben zusammengearbeitet. Mehr nicht.«
    Nun trat eine Person, die sie bisher lediglich aus dem Augenwinkel gesehen hatte, voll ins Blickfeld. Denise Sullivan hatte die Kapuze abgestreift. Ihre Augen waren zunächst auf Arthur gerichtet und wanderten dann zu Honey, wenn auch nur ganz kurz. Der Blick sagte alles. Crispin hatte ja bereits berichtet, dass Arthur jüngere Frauen vorzog.
    »Meine Mutter war völlig von der Rolle. Aber sie konnte ja nichts dafür. Sie wusste nichts von Artie und mir.«
    »Denise, Denise! Du musst der da gar nichts dazu sagen!« Arthur verdrehte die Augen gen Himmel.
    »Doch, das muss ich, Artie.« Ihre Augen schwenkten wieder zu Honey. »Artie … Arthur hatte nichts damit zu tun.«
    »Denise! Das ist jetzt wirklich nicht nötig! Sei ein bravesMädchen!« Arthur Kings glatte Oberfläche schien ein wenig angeschrammt, aber seine Stimme war immer noch geschmeidig und klebrig wie Honig.
    In Honeys Ohren klang das allerdings eher, als tadele ein liebevoller Vater seine Tochter. Trotzdem war deutlich zu merken, dass Arthur wenig erfreut war von dem, was Denise, seine Geliebte, gesagt hatte. Er wandte sich an Crispin, der völlig verdattert dastand. »Crispin. Mein Publikum ist etwas sehr nah herangerückt. Vielleicht sollten wir uns an einen Ort zurückziehen, wo wir ungestört sind?«
    Honey schien es, dass nicht einmal Crispin völlig immun gegen Arthur Kings Charme war. Andererseits war das ja sein Job – Stars bei Laune zu halten.
    Crispin wedelte mit den Armen und war ganz eifrige Aufmerksamkeit. »Aber sicherlich! Sicherlich!«
    Er geleitete die kleine Gruppe in eine Nische, die vielleicht früher einmal ein Zimmer für die Wachmannschaft gewesen war und neben dem Drehkreuz lag, durch das die zahlenden Besucher eingelassen wurden. Dahinter befand sich ein Laden mit einer Theke, hinter der ein riesengroßer Spiegel hing. Sie waren alle triefnass – mit Ausnahme von Arthur King, dem man einen Golfschirm in die Hand gedrückt hatte, den freundlicherweise die Marriott Hotels zur Verfügung gestellt hatten.
    Leise Entschuldigungen murmelnd, versuchte Crispin, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. »Arthur, es tut mir so …«
    »Natürlich. Das ist schließlich dein Job!« Arthur Kings Stimme dröhnte wohlklingend. Der speichelleckerische Crispin wusste, wann er überflüssig war. Auch Mary Jane verzog sich. »Ich kann die Gesellschaft von dem Kerl nicht ertragen«, knurrte sie und warf Arthur King einen bitterbösen Blick zu.
    Denise Sullivan hingegen schaute anbetend zu ihm auf. »Ich habe Mutter gesagt, wie die Sache zwischen uns steht. Dass sie keine Chance bei ihm hatte. Dass Artie und ich …«
    »Sehr gute Freunde sind«, ergänzte King und schaute siedurchdringend an, beinahe als wollte er Honey durch Telepathie dazu bringen, ihm alles zu glauben, von Anfang bis Ende. »Ich habe Arabella versichert, dass meine Beziehung zu ihr nie über das Berufliche hinausgehen konnte. Leider hatte sie ein romantisches Abendessen bestellt, das nur wir beide in einem unserer Räume zusammen genießen sollten. Ich habe Klartext mit ihr gesprochen. Denise hat das mit angehört und Arabella

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