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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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meistens Geld, Mutter, keine Fußbadewannen.«
    »Ach was, der gute Wille zählt.«
    Doherty zog sich seine Lederjacke wieder über. »Ich überlass das mal euch. Schade um die Hochzeit. Ich wäre gern dabei gewesen. Klang, als hättet ihr einen Riesenspaß gehabt.«
    Er grinste von einem Ohr zum anderen. Der Gedanke, dass sie in ihrem scharlachroten Kleid in einer Kirche voller Trauergäste in Schwarz aufgetaucht war, hatte ihn offensichtlich sehr fröhlich gestimmt. Oder war es mehr als das? Hatte Smudger schon jetzt sein Wort gebrochen und geplappert?
    »So komisch war es nun auch wieder nicht«, erwiderte Honey. »Meine Mutter fand es gar nicht lustig. Diese Hochzeit war ein wichtiger Termin für sie und ihre Partnerschaftsbörse. Wilbur und Alice haben sich online kennengelernt, verabredet und verliebt und wollten jetzt heiraten.«
    »Und Alice ist tot umgefallen. Das kann doch jedem passieren«, meinte Doherty. Sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen feierlich und belustigt. »Mein Onkel Sam hat mit zweiundneunzig noch mal geheiratet.«
    »Großer Gott. Wie alt war die Braut?«
    »Zweiundsiebzig. Sie hat ihn um drei Jahre überlebt. Die Kinder haben beide überlebt.«
    Als Honey und Lindsey ihn verdattert anschauten, musste er lachen. »Sie hatten beide Kinder aus früheren Ehen. Klar?«
    »Also dieser Mord«, meinte Lindsey, die über Dohertys Scherze nicht lachen konnte und sofort das Thema wechselte, »das war der Ehemann. Es ist immer der Ehemann. Oder der Butler.«
    Doherty war schon auf dem Weg zur Tür gewesen, hielt jedoch plötzlich inne. »Seltsam, dass du das sagst. Die Rolfes hatten tatsächlich mal einen Butler, mussten ihn aber ein paar Wochen vor ihrem Umzug entlassen.«
    »Der Ehemann ist der Tatverdächtige Nummer eins. Ist er doch immer, oder nicht?«, fragte Lindsey.
    »Ich denke, es würde sich lohnen, ihm ein, zwei Fragen zu stellen«, stimmte Honey ihr zu. »Doch zunächst wäre da noch der persönliche Fitnesstrainer. Den würde ich mir gern vorknöpfen, wirklich sehr gern.«
    Lindsey zog die Augenbrauen in die Höhe. »Wie habe ich denn das zu interpretieren?«
    Honey antwortete nicht. Sie hatte noch nie viel für Sport übriggehabt, und sie konnte Leute nicht verstehen, denen so was Spaß machte. Außerdem hatte ihr einmal einer dieser persönlichen Fitnesstrainer gesagt, ohne seine Hilfe würde sie eben ihr Leben lang mächtig mollig bleiben. Solche Leute waren für sie ein rotes Tuch. Wenn sie an diese Typen dachte, wollte sie nur die Hörner senken und zum Angriff übergehen!

Vierzehn
    Honey ging zwar nicht oft ins Fitness-Studio, aber sie wusste ganz genau, wie man sich da anzuziehen hatte. Tief im Kleiderschrank ihrer Tochter hatte sie eine marineblaue Jogginghose, ein farblich passendes Sweatshirt und weiße Turnschuhe mit »beschleunigenden« blauen Streifen an der Seite gefunden. Das Haar hatte sie am Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst und mit einem der elastischen weißen Frotteebänder gesichert, die man eigens zu diesem Zweck erfunden hatte.
    Mit ihrem frischen Gesicht wirkte sie sportlich und zum Äußersten entschlossen – obwohl sie natürlich auf keinen Fall vorhatte, irgendeine auch nur annähernd anstrengende Bewegung zu machen. Sie hatte sich jedoch überlegt, dass es diesen Mann, wenn sie ihm ein paar Fragen stellen wollte, beruhigen könnte, wenn sie das richtige Outfit trug, ja, dass er dann vielleicht sogar ein wenig unvorsichtig sein würde.
    Die junge Frau am Empfangstresen musste erst davon überzeugt werden, dass Honey Victor und niemanden sonst sprechen wollte.
    »Sind Sie sicher, dass sich nicht auch Amelia oder Cosmo um Sie kümmern könnten? Victor ist wirklich außerordentlich gefragt. Ich nehme an, Sie wünschen eine besondere persönliche Behandlung?«
    »Es muss unbedingt Victor sein. Er ist mir sehr empfohlen worden. Ich brauche ihn. Dringend.« Die junge Frau seufzte, als hätte Honey sie um etwas völlig Unmögliches gebeten, George Clooneys E-Mail-Adresse zum Beispiel.
    »Ich seh’ mal, was ich machen kann. Könnten Sie mir bitte Ihren Namen nennen?«
    »Mrs. Driver.«
    »Vorname?«
    »Hannah. Hannah Driver.«
    Das junge blonde Ding mit der ebenmäßigen Sonnenbräune und dem makellosen Teint musterte sie vom Scheitel bis zur Sohle, ehe sie das Telefon in die Hand nahm. Honey machte das Gleiche, während die junge Frau Victor Bromwell informierte, eine Dame wolle unbedingt ihn und keinen anderen sprechen.
    Die Brüste der jungen

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