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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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grünen Augen zu, während wir unseren Spaziergang fortsetzten. Er sah mich an, als hätte ich etwas sehr Dummes gesagt. Ich konnte mich nicht daran hindern zu bewundern, wie seine Haare hinter ihm herschwebten und seine langen Wimpern das irische Grün seiner Augen beschatteten. Ich lächelte in der Art, die er besonders mag.
    Er lächelte zurück und sagte: »Kommst du mit rauf?« Wir standen am Fuße seines Dies-ist-ein-Phallus-Symbol-Gebäudes.
    »Klar«, sagte ich.
    Wir gingen hinein. Max ging voraus. Seine Wohnung war aufgeräumt. Sydney, die Katze, leckte gerade den Spülstein aus. Max ging schnurstracks auf die Stereoanlage zu und drückte den »Play«-Knopf. Es war T-Rex, unsere erste Bumsmusik. Ich fragte mich, ob es das Abspielen dieser CD gewesen war, das ihn dazu animiert hatte, ein Video auszuleihen. Er schob das Band ein und fing an, sich auszuziehen. Er hatte den Gesichtsausdruck eines Jungen, der auf seinem Fahrrad losfährt, um sich Eis zu kaufen. »Das haben wir schon länger nicht mehr gemacht«, sagte er.
    Nicht gerade das Allerromantischste, was ich je erlebt hatte, aber er war hart. Das interessierte mich durchaus. Ich sagte: »Laß uns einen Deal machen.«
    Er sah verwirrt aus, sagte dann aber fest: »Du kommst um das Thanksgiving nächste Woche nicht herum. Du hast geschummelt und bist dabei erwischt worden. Jetzt entschuldigst du dich bei meiner Mutter, oder es gibt Ärger.«
    »Ich mache dir ein anderes Angebot.«
    »Nicht schon wieder.«
    »Noch einen Tag. Wenn ich den nicht rauchfrei überstehe, dann rufe ich morgen abend deine Mutter an und komme an Thanksgiving mit.« Ich traute meinen Ohren nicht — war ich das wirklich, die hier so redete?
    »Mittlerweile weiß ich, daß du nirgendwo mitmachst, wo du nicht in jedem Fall gewinnst«, sagte Max. »Also, wenn man mal davon ausgeht, daß du es nicht schaffst, was hast du dann davon außer rosigeren Lungenflügeln?«
    »Rosigere Schenkel«, sagte ich und hob die Arme, damit er mir das Sweatshirt über den Kopf ziehen konnte. Das Video lief schon. Es spielte im viktorianischen Zeitalter. Ich ziehe an sich Zeitgenössisches oder Science Fiction vor, aber das hier sah auch ordentlich aus. Eine Frau in Unterröcken und Spitze lutschte einem verletzten Reiter in Wams und Reitstiefeln die schlechte Laune weg. Wir versuchten es damit, und dann etwas von der anderen Seite. Der Nachmittag währte ein paar rauchfreie, aber ansonsten sehr befriedigende Stunden.
    Später ging ich zu Fuß zu Sabrinas Wohnung. Meine Lunge fühlte sich großartig an. Der Marsch die fünf Blocks entlang war eisig. Thanksgiving war weniger als eine Woche entfernt. Mein Geburtstag sollte bald darauf folgen, im Januar. Ich fragte mich, wo nur meine Zwanziger geblieben waren. Während ich an Reihen von Town Houses vorbeikam, erinnerte ich mich an den Abend meiner High-School-Abschlußfeier, bei der ich mir geschworen hatte, mit dreißig Millionärin zu sein. Ich hatte noch drei Monate Zeit, um 998.000 Dollar zusammenzubekommen.
    Die meisten von den sechshundert, die Singer mir gegeben hatte, waren noch in meiner Tasche. Ich ging meine Finanzen durch, während ich ausschritt — noch eine dieser Angewohnheiten, die mir zugefallen sind, während ich älter werde. Heute war Zahltag für Patty. Ich beschleunigte meine Schritte in Richtung Sutton Place.
    Mick, der Doorman, hockte hinter dem Tresen im Eingang und las ein Comic-Heft von den X-Men. Ich fragte mich, ob er sich selber wohl auch vorkäme wie ein Superheld. Er trug schon wieder einen sehr schicken Anzug — von Boss diesmal, so wahr ich lebe. Er berührte seine Nase, als ich näher kam. Ich sagte: »Mallory für Sabrina Delorean.«
    Micks Augenlider klappten herunter. Er bemerkte kühl: »Sie wollen Sabrina sehen.«
    »Es würde mir schon reichen, auf der anderen Seite ihrer Wohnungstür zu stehen«, antwortete ich keß. Er nahm mir das nicht ab.
    »Sie hat mir aber gar nicht gesagt, daß sie Sie erwartet.«
    »Hat sie wohl vergessen.« Ich dachte, ich hätte Alex gesagt, daß ich noch vorbeikommen würde. Vielleicht hatte ich es auch nicht. Ist ja auch egal, dachte ich. Dieser Typ hier war ganz schön arrogant. »Sind Sie eigentlich scharf auf sie?«
    »Sabrina?« Er blickte einmal links und einmal rechts, als wolle er die Straße überqueren. »Sie ist verrückt nach mir«, verriet er dann mit einem Lächeln.
    »Und warum haben Sie dann diesen beschissenen Job?« fragte ich. Ich hasse Männer, die mit den Gefühlen

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