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Mordloch

Mordloch

Titel: Mordloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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in den Teich – und versuchte, sich ins dichte Gebüsch zu retten. Im selben Augenblick hörte Seitz das schnell näherkommende Trampeln von Hundepfoten, dann den Atem des großen Tieres. Leo. Leo hatte wieder mal die Tür geöffnet. Hatte gespürt, dass sich sein Herrchen in Todesnot befand. Mit einem einzigen weiten Satz riss der Hund die Gestalt zu Boden, die gerade im Gebüsch verschwinden wollte. Der Mann schrie auf, wehrte sich, versuchte, den das Tier mit den Beinen abzuwehren. Doch Leo, der nicht ein einziges Mal gebellt hatte, ließ sich nicht beeindrucken, zerrte an der Hose des Angreifers, hechtete an ihm hoch, drängte ihn beiseite, als er erneut flüchten wollte, und brachte ihn ins Taumeln. Der Mann stürzte mit einem verzweifelten Schrei in den Fischteich und begann, wie wild um sich zu schlagen und unkontrollierte Schwimmbewegungen zu machen. Leo blieb am Ufer stehen und beobachtete die Szenerie.
    »Brav, Leo«, lobte Seitz und rappelte sich hoch.
    Der Angreifer hatte inzwischen Boden unter den Füßen gefunden und stand bis zum Hals im Wasser. Er versuchte, die andere Seite des Teiches zu erreichen, was Leo sofort erkannte und mit wenigen Sätzen das Gewässer umrundete. Der Mann würde keine Chance mehr haben, aus dem Teich zu flüchten.
     
    »Da haut’s dir’s Blech weg«, kommentierte Linkohr die Nachricht Häberles, der zu dieser frühen Morgenstunde seinen jungen Kollegen informiert hatte. Gerade erst vor drei Stunden hatten sie sich verabschiedet, um wenigstens noch ein bisschen schlafen zu können, da war Häberle über den Vorfall in der Roggenmühle verständigt worden.
    Die zurückgebliebenen Kollegen der Sonderkommission hatten inzwischen den Mann aus dem Forellenteich geholt, ihm die vorläufige Festnahme erklärt und ihm trockene Kleidung besorgt. Seine Haare waren noch feucht, als er im Gebäude der Polizei in ein kleines Besprechungszimmer abseits des Lehrsaals geführt wurde, wo ihn zwei Beamte bis zum Eintreffen Häberles bewachten.
    »Dass wir uns so schnell wieder sehen, hätt’ ich nicht gedacht, Herr Kruschke«, begrüßte der Kommissar den zusammengesunkenen Mann, der mit gefalteten Händen an dem weißen Tisch saß. Kruschke sagte nichts.
    Häberle und Linkohr nahmen ihm gegenüber Platz, während die beiden Bewacher den Raum verließen.
    »Zu bestreiten gibt’s jetzt wohl nichts mehr«, ging Häberle in die Offensive. »Sie haben Flemming umgebracht – und gestern auch Westerhoff. Jetzt hätte noch Seitz beseitigt werden sollen, weil er von den dubiosen Geschäften, die Sie und die Flemmings gemacht haben, vermutlich auch einiges mitgekriegt hat. Weil ihr alle in bierseliger Laune zu viel geplaudert habt.«
    Kruschke atmete schwer und starrte auf die weiße Tischfläche.
    »Die Flemmings haben mit dieser Türkenclique in Heidenheim gutgläubige Teppichkäufer abgezockt – und Sie haben die Transporte übernommen«, erklärte Häberle. »Irgendwann aber hat es Differenzen gegeben. Ganz schwer wiegende. Vorletzten Samstag hat Flemming klare Verhältnisse schaffen wollen – und zwar nach dem Konzert in der ›Oberen Roggenmühle‹. Er hat Sie aufgesucht, es kam zum Streit – und Sie haben ihn totgeschlagen. Mit dem Stamm oder Ast einer australischen Eiche, wie wir sie in Ihrem herrlichen Wintergarten finden werden.«
    Kruschke blieb still. Er saß bewegungslos vor den beiden Kriminalisten.
    »Und worüber hat man sich wohl gestritten?« dozierte Häberle weiter, »ich kann mir das durchaus vorstellen. Flemming hat natürlich von all Ihren schrägen Touren gewusst. Nicht nur, was Teppiche anbelangt, sondern vermutlich noch von viel mehr Transporten, die nicht hasenrein sind. Sie nämlich, Herr Kruschke sind nicht wirklich der große Dampfeisenbahnfan.« Der Angesprochene blickte kurz auf. »Na ja«, räumte der Kommissar ein, »ein bisschen vielleicht schon. Aber in Wirklichkeit wollten Sie die Bahn für etwas ganz anderes nutzen – vor allem jenes neu aktivierte Teilstück durch Geislingen.« Häberle lehnte sich zurück, während er und Linkohr den Mann nicht aus den Augen ließen. »Sie wollten Tankwaggons abstellen – und groß ins Geschäft mit Schadstoffen einsteigen. Den genialen Schachzug, den Sie damit verfolgen wollten, kennen wir.«
    Kruschke schaute die beiden Kriminalisten an. »Ich verlange einen Anwalt«, sagte er knapp.
    »Das ist Ihr gutes Recht«, entgegnete Häberle und deutete zum Telefon. Kruschke regte sich nicht, weshalb der Chefermittler

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