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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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dass er an mehreren Morden beteiligt war.«
    »Dito. Mitglieder der Rocker-Gangs behaupten, Garner hätte Leute umgebracht«, sagte James. »Einige Männer sind nach Auseinandersetzungen mit ihm verschwunden. Echte Beweise gegen ihn haben wir allerdings nicht.«
    Lucas berichtete ihm von den Vorfällen in den Twin Cities.
    »Das passt zu den Gerüchten hier«, stellte James fest. »Ich versuche jemanden aufzutreiben, der Kontakt zu ihm hat. Wird wahrscheinlich bis morgen dauern.«
    »Okay. Wenn er es geschafft hat zu fliehen, kommt er möglicherweise zu Ihnen zurück. Behalten Sie das im Hinterkopf.«
    »Mir wär’s lieber, wenn er in Ihrem Zuständigkeitsbereich bleibt«, sagte James.
    Nachdem Lucas das Gespräch beendet hatte, erzählte er Jenkins und Shrake davon.
    »Da sammelt sich allmählich ganz schön was an«, bemerkte Jenkins.
    Sie waren auf der Cretin Avenue in Richtung Süden unterwegs, als der diensthabende Beamte anrief. »Ich habe eine Postadresse für einen Caprice Garner in St. Paul Park.«
    »Sehr gut, das stimmt mit unseren Erkenntnissen überein.«
    »Ich sehe mir das gerade bei Google an; es handelt sich um ein einzelnes Haus«, teilte der Kollege ihnen mit.
    »Gut, er hat angeblich ein Zimmer in einem einzelnen Haus«, sagte Lucas. »So viele Caprice Garners kann’s ja wohl nicht geben, oder? Wir trommeln ein paar Leute zusammen und gehen der Sache nach. Holen Sie die Männer des SWAT-Teams aus dem Bett.«
    »Informierst du Marcy?«, fragte Shrake.
    »Ja … später«, antwortete Lucas.
    Da sie nur noch ein paar Blocks von Lucas’ Haus entfernt waren, fuhren sie weiter zu ihm. Dort sahen sie Virgils Truck in der Auffahrt und Virgil in der Küche.
    »Weather hat sich nach oben zurückgezogen«, teilte Virgil ihnen mit. »Sie ist müde und betrunken und will ins Bett.«
    »Wir haben einen Namen und eine Adresse«, sagte Lucas.
    »Wunderbar. Ich komme mit«, erklärte Virgil.
    »Nein. Wir brauchen jemanden hier.«
    »Aber ich komme mit«, verkündete Shrake. »Ich gehöre zum SWAT-Team …«
    »Ich auch«, sagte Jenkins. »Das lasse ich mir nicht entgehen.«
    Virgil schlug vor, Kollegen aus St. Paul für Weathers Personenschutz abzustellen, doch Lucas schüttelte den Kopf.
    »Ich vertraue dir . Außerdem: Sollen Weather und die Kinder etwa lauter Fremde im Haus sehen, wenn sie aufwachen?«
    »Ach, verdammt …«
    Sie stritten weiter, während sie Pizza aus der Mikrowelle aßen. Irgendwann schlich Lucas ins Schlafzimmer und schnappte sich eine lange Unterhose. Weather schlummerte tief und fest.
    Aus dem Keller holte er Jagdstiefel, eine dicke Hose, einen Wollpullover, einen Parka und Skihandschuhe, aus dem Waffenschrank eine halbautomatische Beretta-Schrotflinte mit Magazinen.
    Er zog sich um und stapfte die Stufen mit der Waffentasche in der einen Hand und seiner Straßenkleidung in der anderen hinauf.
    »Halali …«, sagte Shrake.
    »Scheiße, Lucas …«, murrte Virgil.
    »Du bleibst hier, mein Junge«, erklärte Lucas energisch.

ZWEIUNDZWANZIG
    S ie versammelten sich im SKA-Gebäude. Shrake und Jenkins holten ihre Waffen, Lucas schlüpfte in seine kugelsichere Weste. Vorübergehend schneite es weniger, dann wieder stärker: Die Wettervorhersage zeigte halbmondförmige Wolkenwellen, die von Südwesten herannahten. Es sah nicht so aus, als würde der Sturm bis zum Morgen aufhören.
    Ein Polizist kam mit einer dünnen Schneeschicht auf den Schultern herein. »Ich habe den Haftbefehl«, verkündete er.
    Der diensthabende Beamte, berichtete er, habe den Richter von Ramsey County aus dem Bett geholt, gemerkt, dass St. Paul Park sich eigentlich in Washington County befinde, und den Richter von Washington County geweckt.
    »Tja, das ist das Los von Richtern«, meinte Lucas.
    Lucas warf einen Blick auf seine Uhr: eins. Marcy schlief mit ziemlicher Sicherheit tief und fest. Wenn er sich auf den Weg machte, ohne sie zu informieren, würde er sie verärgern, das war klar. Er lauschte den Instruktionen des SWAT-Teamleiters, der Pläne des Grundstücks aus dem Internet präsentierte, kam zu dem Schluss, dass er lange genug gewartet hatte, und wählte ihre Nummer.
    Es klingelte fünfmal, dann schaltete sich der Anrufbeantworter ein. Lucas legte auf, ließ es erneut fünfmal klingeln und sprach eine Nachricht darauf: »Wir haben mehr Informationen über den Kerl mit den Handgranaten. Ich setze das SWAT-Team des SKA auf ihn an. Bitte ruf zurück, sobald du diese Nachricht hörst – wir machen uns auf

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