Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Titel: Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin , Philip Tamm , Regula Venske , Steffi von Wolff
Vom Netzwerk:
Toilette und habe mich eingeschlossen. Ich glaube, er ist weggerannt. Ich habe eine Tür gehört.«
    Alle sahen sich mit betretenen Gesichtern an. Der Alb traum war wahr geworden. Der Mörder schlich nachts durchs Haus. Es war nur zu klar, was er vorhatte. Er war auf der Suche nach seinem nächsten Opfer.
    Gabriel, im Bewusstsein seiner Verantwortung, hob beschwichtigend die Hände. »Machen Sie sich bitte keine Sorgen, meine Damen und Herren. Gehen Sie in Ihre Zimmer zurück und schließen Sie die Türen sorgfältig ab. Ich werde den Rest der Nacht wach bleiben und für Ihre Sicherheit sorgen. Notfalls mit Waffengewalt …«
    Insgeheim musste Gabriel an seine Waffe denken, die in diesem Moment unbeaufsichtigt auf seinem Nachttisch lag. Und dass es für jeden der Anwesenden ein Leichtes gewesen wäre, sie in den ersten chaotischen Minuten an sich zu nehmen …
    Nachdem alle in ihre Zimmer zurückgekehrt waren, blieben nur noch Sandra und Gabriel im Flur zurück.
    »Was hältst du davon?«, fragte die junge Kommissaranwärterin leise.
    Gabriel zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen. Vielleicht hat es nichts zu bedeuten. Aber vielleicht will unser Mörder wirklich erneut zuschlagen. Oder es ist etwas ganz anderes …«
    Sandra sah Gabriel neugierig an, aber der Kommissar schien keine weitere Erklärung abgeben zu wollen. Insgeheim dachte er an die seltsamen Geräusche, die er in der Nacht zuvor gehört hatte. Er fragte sich, ob vielleicht doch noch jemand in diesem Haus war, den sie bisher nicht kennengelernt hatten. Wobei er unwillkürlich an den Verlobten von Marion Hoiser denken musste, der angeblich im Gefängnis saß. Sandra musste das morgen unbedingt überprüfen.
    »Und du willst jetzt wirklich wach bleiben?«, fragte Sandra.
    Gabriel nickte. »Allerdings. Denn egal, was hier vor sich geht, ich finde, ein Toter genügt vollauf.«
    »Das stimmt. Dann weck mich doch einfach in zwei Stunden, und ich übernehme die nächste Wache.«
    »Einverstanden.«
    Gabriel sah seiner Kollegin nach, wie sie in ihr Zimmer zurückkehrte.
    Dann sah er sich unschlüssig um. Sollte er die nächsten zwei Stunden einfach auf dem Flur patrouillieren wie ein Soldat auf Wache? Oder konnte er es sich leisten, sich in sein Zimmer zu setzen und nur bei Bedarf herauszukommen?
    So oder so, es war bestimmt eine gute Idee, seine Dienstwaffe an sich zu nehmen. Gabriel ging den Flur hinab zu seinem Zimmer. Dort begab er sich zum Nachttisch, wollte die Waffe an sich nehmen und erstarrte. Der Platz, wo bis vor Kurzem die Sig Sauer gelegen hatte, war leer.
    Doch als wäre das nicht genug, hörte er plötzlich hinter sich ein heiseres Flüstern: »Guten Abend, Kommissar. Schließen Sie doch bitte Ihre Zimmertür, damit wir uns ungestört unterhalten können.«
    Gabriel hob instinktiv die Hände. »Ich mache alles, was Sie wollen.«
    Er erntete ein leises Lachen, und daraufhin sagte die Flüsterstimme: »Seien Sie nicht albern, Kommissar. Ich habe nicht vor, Sie zu erschießen.«
    Nachdem Gabriel die Tür geschlossen hatte, drehte er sich um und blickte auf den Stuhl in der Zimmerecke. Im schwachen Schein der Nachttischlampe saß ein untersetzter Mann mit ungepflegtem Vollbart und fettigen Haaren, der einen intensiven Geruch nach kaltem Rauch verströmte.
    »Wer sind Sie?«, fragte Gabriel.
    »Ich heiße Bernhard Schuster und bin Reporter bei der Münchner Abendzeitung. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Kommissar.«
    »Das Vergnügen ist ganz allein auf Ihrer Seite. Dann sind Sie vermutlich derjenige, den ich letzte Nacht herumschleichen gehört habe.«
    »In der Tat. Und beinahe hätten Sie mich auch erwischt. Aber die Treppe ist eine hervorragende Alarmanlage.«
    Gabriel verzog das Gesicht. »Es scheint Sie zu amüsieren, was hier vor sich geht, Herr Schuster.«
    Der Reporter grinste. »Das wäre übertrieben. Aber versetzen Sie sich in meine Lage. Bei solchen Ereignissen Zeuge zu sein ist für einen Reporter wie ein Sechser im Lotto.«
    »Haben Sie Ihre Redaktion etwa schon informiert?«
    »Nein, nein. Ich wollte warten, bis ich die ganze Story bringen kann. Sprich, bis wir zum Opfer auch den richtigen Täter gefunden haben.«
    Gabriel ließ sich mit einem leisen Stöhnen auf seinem Bett nieder. »Seit wann sind Sie eigentlich hier in der Hütte, Herr Schuster?«
    »Seit fast einer Woche. Ich wusste ja nicht genau, wann die ehrenwerte CSU -Spitze hier eintreffen würde. Und ich wollte auf jeden Fall vorher hier sein.«
    »Sie halten

Weitere Kostenlose Bücher