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Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Titel: Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin , Philip Tamm , Regula Venske , Steffi von Wolff
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ansatzweise gelang. Nur Berta gab sich keine Mühe und war kaum zu verstehen. Lediglich das mit der Essenszubereitung und die Geheimnisse darum hatte Gabriel halbwegs entschlüsseln können, aber nur, weil er und auch Berta sich angestrengt hatten.
    »Ein Rucksack. Das sieht man doch.«
    »Ja, wie schaut denn der aus? Sind Sie mit dem schwimmen gegangen?«
    Gabriel kippte seinen Kurzen. »Natürlich nicht«, sagte er und stellte sein Glas hin. Er hob abwehrend die Hand, weil Alfred die Flasche schon wieder in der Hand hatte.
    »Ich hab ihn in einem Teich gefunden.«
    »Wo denn? Wo hat’s denn hier einen Teich?«
    »Bei diesem Kloster hier in der Nähe.«
    »Welches Kloster? Hier hat’s viele Klöster.« Alfred war neugierig, das hatte Gabriel schon mitbekommen. Das und die Vorliebe für Bier und Korn schienen seine herausragenden Charakterzüge zu sein.
    »Irgendwas mit Maria«, sagte Gabriel.
    »Das ist freilich sehr selten.« Alfred grinste. »Das Wort Maria kommt bei uns in Bayern ja auch nicht so häufig vor. Meinen Sie Marienberg, Mariengold, Mariaburg, Marienhöhe, Maria…
    »Mariengold, glaub ich. Es ist nicht mehr bewohnt.«
    »Ja, das wird’s sein«, nickte Alfred und polierte den Wasserhahn. »Ist ja ein Stück weit draußen. Und da haben Sie den Rucksack im Teich gefunden? Waren Sie da baden in dem Teich? Haben Sie sich da nackert ausgezogen?«
    »Natürlich nicht. Der Hund hat sich losgerissen und den Rucksack gefunden.«
    »Aha.« Alfred dachte nach. »Und – was ist drin?« Obwohl er sich sehr um Zurückhaltung bemühte, merkte Gabriel, dass er ihm den Rucksack am liebsten abgenommen hätte, um ihn gründlich zu durchsuchen.
    »Leider nichts, was mir weiterhilft. Deswegen bringe ich ihn morgen zur Polizei.« Alfred wusste nicht, was Gabriel beruflich machte. Weshalb er hier in Bayern war, hatte er Alfred und Berta nicht auf die Nase gebunden. Er hatte keine Lust auf Fragen oder Vorurteile, und so hatte er schlicht und ergreifend nur ein Zimmer gebucht und gut. Alfred fragte auch nicht weiter, aber er konnte sich noch so desinteressiert geben – seine Neugierde sprang Gabriel förmlich an.
    »Ja, das ist sicher besser.« Nun wurde auch noch der saubere Tresen abgewischt, und da ertönte schon die Klingel. Gabriels Essen war fertig. Er ließ es sich am Tresen schmecken, während Mutter einen Stock tiefer eine Portion Leberkäse vertilgte, die er für sie bestellt hatte. Seitdem sie in Bayern waren, war der Hund geradezu süchtig danach.
    »Kann ich mal in den Rucksack schauen? Vielleicht find ich ja was, das auf den Besitzer schließen lässt«, fragte Alfred, und Gabriel musste grinsen.
    »Von mir aus.« Er hob den Rucksack vom Tresen und reichte ihn Alfred, der ihn sorgfältig von allen Seiten begutachtete, dann öffnete und nacheinander die Sachen herausholte. Auch die Nebenfächer durchforstete er gründlich, und schließlich zog er aus einem von ihnen einen Stift, den er sich näher anschaute.
    »Ach«, sagte er dann verblüfft.
    Gabriel blickte kauend von seinem Teller hoch. »Was denn?«
    »Das ist der Stift vom Valentin.« Alfred hielt den Stift vor sich wie eine Waffe.
    »Aha. Und wer ist der V alentin, und warum sind Sie so sicher, dass das sein Stift ist?«, fragte Gabriel und ließ die Gabel sinken, während er hoffte, dass das Essen nicht zu schnell kalt wurde.
    »Weil er diesen Stift zur fünfjährigen Zugehörigkeit beim Angelverein hier im Ort bekommen hat. Der Valentin macht übrigens in Immobilien.«
    »So, so. Dann werde ich dem Valentin doch seinen Rucksack zurückbringen, wenn es denn sein Rucksack ist«, sagte Gabriel und begann erneut zu essen.
    »Hm«, machte Alfred und starrte abwechselnd den Rucksack und den Stift an.
    »Was ist?« Gabriel hatte Angst, dass die Bratkartoffeln kalt wurden.
    »Das ist irgendwie komisch, weil der Valentin für ein paar Tage zum Angeln an den Wörthersee fahren wollte, ganz allein. Das macht er manchmal. Da macht sich auch niemand Gedanken, das ist bei manchen Anglern so, dass die bei Stress gern mal ein paar Tage alleine sind. Und der Valentin ist ja sowieso sehr zurückgezogen. Man weiß ja gar nix über ihn oder zumindest wenig. Jedenfalls wollte er gestern früh wieder da sein von seinem Ausflug. Aber gestern Abend war er dann nicht beim Stammtisch, und da haben wir uns gefragt, was wohl los ist, weil er letztes Mal auch nicht da war. Und das hier«, er hielt den Rucksack hoch, »ist wirklich sein Rucksack. Sehen Sie? Da ist das Logo von

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