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Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Titel: Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin , Philip Tamm , Regula Venske , Steffi von Wolff
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Erdhammer?«
    »Habe ich?«
    »Sagen Sie es mir.«
    »Aber ich weiß es doch nicht.«
    »Kommen Sie. Er nimmt Ihnen einfach den guten Namen der elterlichen Firma ab. Spielt sich auf. Tut so, als gehöre ihm all der Ruhm. Aber so einen guten Namen kann man nicht kaufen, nicht wahr? Das ist Tradition, das gehört zu einem wie … wie …«
    »Der Personalausweis«, sagte Erdhammer.
    »Genau. Haben Sie ihn umgebracht?«
    »Aber warum sollte ich denn? Ich hab mich doch gefreut. Dass es weiter einen Erdhammer-Bräu gibt.«
    »Sie haben ihn umgebracht, Erdhammer. Diesen Dreckskerl. Zack. Ein für alle Mal sollte er das Maul halten. Endlich Ruhe.«
    Erdhammers Miene verriet intensives Nachdenken.
    »Ja, da haben Sie wohl recht, Herr Präsident«, sagte er. »Zack …«
    »Also waren Sie’s?«
    »Sicher. Ich hab ihn umgebracht. Zack.«
    »Na, dann dürfen Sie gleich zurück in Ihre Zelle und sich ordentlich ausschlafen.«
    »Das ist schön«, sagte Karl Erdhammer. »Aber ich hab da mal eine Frage.«
    »Schießen Sie los.«
    »Wie hab ich ihn umgebracht? Und wo? Und wann?«
    Wolf Gabriel schluckte und fragte sich, wie dieses Verhör wohl jenseits der Glasscheibe aufgenommen wurde. »Sie werden sich schon noch erinnern«, sagte er. »Die Bilder kommen zurück.«
    »Bilder? Was für Bilder?«
    Wolf Gabriel erhob sich von seinem Stuhl und wollte den Raum verlassen, als Erdhammer ihn noch einmal ansprach.
    »Herr Präsident, sind Sie sicher, dass ich es war?«
    Er erhob seine zerfurchten Hände. »Mit meinen eigenen …«
    »Klar«, sagte Gabriel. »Sie haben die Reste von Peter Berkens in einem Einkaufswägelchen durch die Gegend gefahren, und Sie haben ein Motiv. Wahrscheinlich haben Sie sich einfach gestritten. So was kommt schon mal vor.«
    Karl Erdhammer nickte erschrocken und wischte sich mit den Handrücken die Tränen aus den Augen. »Ich war’s«, sagte er zu sich selbst, dann hob er den Kopf. »Darf ich zurück in meine Zelle?«
    Als Gabriel in den Beobachtungsraum kam, standen Sandra und Veitlinger vor der Scheibe. Sie unterhielten sich angeregt. Auf Sandras Wangen hatten sich rote Flecken ausgebreitet, und ihre Augen strahlten. Die beiden schienen sich prächtig zu verstehen.
    »Hallo, Chef«, sagte Sandra und sah ihn schuldbewusst an, als wäre sie gerade bei etwas Verbotenem erwischt worden. »Wieder mal einen Mörder zurechtgebacken?«
    »Ach, Sandra. Und gleich mit vollem Körpereinsatz in die Arbeit vertieft?«
    Veitlinger räusperte sich und sagte: »Die Spurentechniker haben kein Blut an Erdhammers Kleidung gefunden.«
    5.
    Sandra wartete vor einem Drogeriemarkt in der Nähe des Präsidiums, als Gabriel mit einem Einkaufstrolley hinter sich durch die Tür trat. Er ähnelte dem Wagen, in dem sie die Leichenteile gefunden hatten. Allerdings trug er den leuchtend gelben Schriftzug »Pack ma’s«. Gabriel zog das Gefährt hinter sich her, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Ihrem Gesichtsausdruck nach schien Sandra einige Mühe zu haben, sich irgendwelche Nachfragen zu verkneifen.
    Mit der U-Bahn fuhren sie zur Baubergerstraße, wo nach dem Anruf des Joggers ein Streifenwagen Karl Erdhammer gestoppt und einen Blick in den Trolley geworfen hatte. Die Gardinen in den Fenstern der in Reih und Glied aufmarschierten Häuser waren geschlossen.
    »Ich kann mir den Mann einfach nicht mit einer Säge und einem Hackebeil vorstellen«, sagte Sandra. »Der ist doch harmlos. Kann keiner Fliege was zuleide tun.«
    »Und was kann ich für deine mangelnde Fantasie?«, brummte Gabriel. Er faltete einen Stadtplan auf.
    »Wie auch immer, wir brauchen den Tatort«, fuhr er fort. »Solange der Mann sich doof stellt, wird kein Richter ihn verurteilen.«
    »Und was ist mit den fehlenden Spuren an der Kleidung?«, fragte Sandra.
    »Vielleicht war er mal Hobbytaucher und hat irgendwo einen Neoprenanzug gebunkert? Wir sind hier in Bayern. Das sind merkwürdige Leute.«
    »Apropos merkwürdig«, sagte Sandra und deutete auf den Einkaufswagen. »Das findest du normal, ja?«
    »Wir rollen damit mal ein paar Wege ab«, sagte Gabriel. »Irgendwo muss er ja hergekommen sein. Glaube nicht, dass er das Ding stundenlang durch die Straßen gezogen hat.«
    Gabriel steuerte ein Verkehrsschild an, das für den nächsten Tag eine Baumfällaktion ankündigte und ein damit verbundenes Parkverbot aussprach. Er zog das Schild aus einem quadratischen Hartgummiblock, den er anschließend leicht anhob.
    »Ungefähr dreißig Kilo, das dürfte

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