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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Erinnerungen. Ihre guten Vorsätze, die sie sich in ihrer Einsamkeit zurechtgelegt hatte, verpufften in der Erinnerung an Spanien und in seiner Anwesenheit. Sie blickte auf ihre Uhr. »Ich muß bald gehen«, sagte sie, »meine Klasse...«
    »Wir gehen, Dawn, sobald du mir geantwortet hast.« Seine dunklen Augen ließen nicht von ihr ab.
    Da gab es kein Wegschauen. »Ich habe viel über das Angebot nachgedacht.«
    »Und?«
    »Ich - ich brauche noch mehr Zeit. Bitte.« Warum sagte sie nicht nein? Die Antwort war: Nein. Nicht wirklich. Nicht, bis sie es sagte.
    »Wieviel Zeit?« Er ergriff ihr Handgelenk. Sie sah Mißfallen in seinem Gesicht. Sie zögerte. »Du spielst doch nicht etwa mit mir, oder?« fragte er. »Du weißt, daß ich - «
    »Ich weiß«, sagte sie.
    »Eine Woche. Du kannst noch eine Woche zum Nachdenken haben. Nächste Woche treffen wir uns wieder. Genau wie heute. Halb vier. Dieser Aufschub ist wirklich lächerlich. Ich bin sicher, am Ende akzeptierst du mein Angebot. Es nicht zu tun, wäre«, er zuckte lächelnd mit den Schultern, »idiotisch!« Er hielt ihre beiden Hände. »Ich möchte, daß du ein wichtiger Teil meines Lebens wirst. Und das heißt, ein großartiges Leben für uns beide!«
    »Hector... .« Er faßte ihr Kinn an, neigte ihren Kopf ein wenig, blickte ihr tief in die Augen - o ja, er wußte genau, wie! »Meine Liebste, trägst du auch meine Kette?« Wie von selber faßte ihre Hand an ihre Taille. »Ja«, sagte sie. »Ich habe sie heute morgen angelegt.« Seine Hände berührten leicht ihre Schultern. Sein direkter Blick sprach Bände über unverhohlene Begierde und fleischliche Lust. Daß sie innerlich dahinschmolz, schien so normal wie ein »Bitte« und »Danke«. Sogar als sie sich gegen ihre jüngste Unterwerfung wehrte, verstand sie die Stärke seiner Macht - und deren Herkunft in ihr. Das Objekt seiner Begierde. Mann-Frau, Frau-Mann, sich irgendwie ergänzend und in ihrer Verschiedenheit eins werdend. Keiner von beiden hatte fehlenden Enthusiasmus im Spiel dieser vorzeitlichen Rollen gezeigt. Obwohl sie das Ganze mit spanischen Stränden und Platinketten verzierten, und selbst wenn sie Schiffbrüchige gewesen wären, hätten seine Berührungen sie dennoch zum Explodieren gebracht. Sie strich mit ihren Fingerspitzen über seine Lippen. »Mein kleiner Donnerkeil«, schnurrte sie.
    »Ich wurde mit vielen Zärtlichkeiten überhäuft, meine Süße.« Er küßte ihre Hand. »Aber sei vorsichtig mit dem Adjektiv >klein<.« Er lächelte, aber sie merkte, daß sich dahinter ein bißchen Verärgerung verbarg. »Meintest du meine Statur oder meinen -«
    »Nichts bestimmtes. Nur ein Ausdruck der Zuneigung, Hector. Nur gut, daß du nicht sensibel bist.«
    Sein Blick schien Kraft zu sammeln. »Du weißt ganz genau, wo und wie sensibel ich bin.« Sie errötete. Und das in ihrem Alter! Er umarmte sie. Seine Lippen näherten sich ihr. »Du gehörst mir, weißt du. Ohne Hilfe der Geistlichkeit.«
    »Nein.«
    »O ja, Dawn. Jetzt, und wenn du dich entschlossen hast, mein Angebot anzunehmen.«
    Nein. Das würde Einbahnstraße bedeuten. Heim und Herd - die zwei H der dominierten Frau. Sie mußte sich befreien. Sie mußte ihm sagen, daß sie sein Angebot nicht annahm. Sie mußte es einfach. Und warum tat sie es nicht? Warum?
    »Ich möchte dich sagen hören, daß du mir gehörst«, murmelte er.
    »Nein!« Er küßte ihren Nacken. Sie zuckte zurück. »Das ist nicht fair.« Sie spürte, wie neue Begierde in seinen Adern schlug. Sie war entsetzt darüber, wie gut sie ihn kannte. Seine Augen verrieten ihr, daß er vorhatte, seinen Einsatz zu erhöhen. Sie war sich ganz und gar nicht sicher, ob sie dem widerstehen konnte. Sie riß sich los. »Ich muß jetzt gehen. Meine Klasse wartet.«
    »Bleib, und ich werde deine Ein-Mann-Klasse sein.« Hectors Lider waren schwer. Erst sein Pulsschlag. Jetzt seine Augen - höchste Zeit, zu gehen! Im Fahrstuhl des Clubs erlaubte sie ihm, sie inniger zu küssen, als ratsam gewesen wäre. Als sie im Erdgeschoß ankamen, war ein kurzer Ringkampf wie zwischen Champions notwendig, um sich von ihm zu befreien. Sie eilte davon, keuchend.
    »Vergiß nicht, daß du mir gehörst! « rief er ihr hinterher.
    Nein. Das tue ich nicht! Aber zu ihrer großen Verärgerung sprach sie nur zu sich selbst.
     

  Donnerstag morgen wirbelte Dawn im Club umher. Sie bog gerade um eine Ecke zum Büro - und erblickte Hector in Nike-T-Shirt und Shorts. Ihr Herz fing an zu klopfen. Sie verzog sich.

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