Mordsmäßig fit
glatt. Das Ereignis des heutigen Tages hatte neue Falten gegraben.
»Zack Keyman, hab ich recht?«
Zack war wohl einer der besseren Angestellten des ehemaligen Managements gewesen. So schien es jedenfalls. Er hatte im Nautilus-Bereich als Ausbilder gearbeitet. Wegen seiner Energie und seiner unerschöpflichen Höflichkeit hatten sie ihn gefragt, ob er bleiben wolle. Auch wenn der Club den Besitzer wechselte. Klein und stämmig, war Zack doch markant und gutaussehend mit seinen grünen Augen und seinem schwarzen Haar. Offensichtlich machte es ihm Spaß, mit Frauen zu arbeiten; selten eine einzigartige Vorliebe unter Männern. Vor ungefähr einem Monat hatte Eloise St. Martin mit Dawn sprechen wollen. Sie beklagte sich darüber, daß Zack sie gegen ihren Willen angefaßt und obszöne Anspielungen gemacht habe. Dawn war innerlich zusammengezuckt. Bäng! Da war er, der Ärger, mit dem sie so schlecht umgehen konnte. Sie haßte Konfrontationen. Aberjetzt mußte sie Zack gegenübertreten, ihn zur Rede stellen. Oder dabei sein, wenn Eloise ihm ihre Anschuldigungen ins Gesicht schleuderte.
Wie es das Glück wollte, war Peter gerade nicht in der Stadt gewesen. Und so mußte sie die Sache regeln. Sie bestellte Zack in ihr Büro. Er saß mit gespreizten Beinen da. Seine SHAPE-Uniform war eine Nummer zu klein. Sie konnte die Umrisse seiner Schenkel und seines Geschlechtsteils durch den dunkelbraunen Stoff sehen. Seine großen makellosen Zähne waren von einem, wie es ihr in diesem Moment vorkam, lustvollen Grinsen entblößt. Er machte sie jetzt schon nervös, und sie hatten noch nicht einmal angefangen.
»Ich habe eine Beschwerde vorliegen«, fing sie an, breitete ihm alles aus, was Eloise ihr erzählt hatte. Sie hatte erwartet, daß er leugnen würde. Statt dessen sagte Zack, »Na und? Mach ich doch mit allen Bräuten. Meistens sagen sie >Verpiß dich!< Wie auch immer, sie sind scharf drauf.«
»Das bezweifle ich, Zack.«
»Hey, die meisten von denen sind doch verheiratet und nicht mehr angemacht worden, seit der Ring auf ihren Finger gerutscht ist. Ein Gratis-Service. Ohne Extragebühr.«
»Du mußt doch wissen, daß das gegen die Regeln des Clubs verstößt.«
»Die dazu gemacht sind, um sie zu brechen. Oder?«
»Um ehrlich zu sein, nein!« Sie zwang sich, ihm in seine grünen Augen zu blicken. »In diesem Club hat keine sexuelle Belästigung stattzufinden! Ich möchte, daß du dich bei Eloise entschuldigst.«
»Sie ist eine verkrampfte Jungfer. Eine Traube, die an der Rebe vertrocknet. Leider hat sie nicht das Glück gehabt, daß ich wirklich versucht habe, sie umzulegen. Sie hätte ja sagen sollen, anstatt sich bei dir auszuheulen.«
»Zack, hör mir mal gut zu!« Dawn merkte, daß ihre Stimme angesichts seines Machogehabes, das schon an Unverschämtheit grenzte, leicht angespannt klang. »Du bist eine wertvolle Arbeitskraft, ja? Du bist gut mit den Kunden umgegangen - bis jetzt. Du mußt zwei Dinge tun, um deinen Job zu halten. Erstens, entschuldige dich bei Eloise! Zweitens, ändere dein Benehmen!«
»Den Teufel werd’ ich tun.«
»Zack, wir wollen dich als Angestellten behalten. Bitte fluch hier nicht rum. Und bitte denke genau über das nach, worum ich dich bitte. « Ihr Herz klopfte. Er öffnete seinen Mund, aber sie streckte ihm ihren Zeigefinger entgegen und fühlte sich dabei wie eine Schauspielerin. »Zack, mach es nicht schlimmer, als es schon ist. Du wandelst auf Messers Schneide. Tu dir selber einen Gefallen und halte einmal in deinem Leben deinen Mund.« Bevor er sie in eine Debatte hineinzog, von der sie wußte, daß sie sie verlieren würde, schickte sie ihn fort.
Dawn erfahr später, daß er sich bei Eloise halbherzig entschuldigt hatte. Was das Andern seines Benehmens betraf... zwei Tage später kam Nicole Thurston mit einer ähnlichen Klage an. Peter war immer noch nicht zurück. Dawn war klar, daß sie sofort etwas unternehmen mußte. Nicole, die aggressiver war als Eloise, hatte zu Dawn gesagt, falls nichts geschehe, werde sie ihre Mitgliedschaft zurückziehen und öffentlich kundtun, was passiert war. Dawn hatte Zack rufen lassen und ihn auf der Stelle gefeuert. Zuerst dachte er, sie mache Witze. Als er merkte, daß dem nicht so war, wurde sein Gesicht rotwie eine Tomate. Er hatte die Fäuste in seine Seiten gestemmt, um seine Gewaltbereitschaft, die in seinem zornverzerrten Gesicht ihren Ausdruck fand, unter Kontrolle zu halten. »Du... das kannst du nicht! Ich brauche den Job. Mir
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