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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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schüchtern und zurückhaltend. Nette Ladies. Nach geraumer Zeit verzog sich der Detective und fragte sich wohl, wer was wußte.
    Dann meldete sich Nicoles Ehemann, Vizepräsident einer Bank. Seine Stimme war rauh vor Schmerz. Aus seinen knappen Worten konnte Dawn den Wunsch nach Rache heraushören. Sein Anwalt war informiert worden... Fahrlässigkeit... Klage. Sie behielt ihre Fassung. Sie bat ihn, alle Details, was die Angelegenheit betraf, an Milton Glassman weiterzuleiten. Milton war alarmiert genug, um noch am selben Nachmittag im Club aufzutauchen. Er wollte sich persönlich ein Bild vom Unfall machen. Der zweite Unfall. Was für einen Club betrieben die hier eigentlich? Er bat sie beide ins Büro. Er schien noch nervöser zu sein, bewegte sich noch hastiger als Peter. Er sah aus wie ein Spatz, der um ein paar Brotkrumen flattert. Sein Kehlkopf hüpfte auf und nieder, als er Instruktionen gab. Und seine Fliege mit Paisleymuster vibrierte leicht im selben Takt. Er sagte, sie könnten froh darüber sein, daß die Warnschilder überall angebracht worden seien. Nach seinem fachlichen Urteil würde eine Fahrlässigkeitsklage nicht greifen. Allerdings würde es einiges kosten, die Klage abzuwehren. Wie stand es denn finanziell so um SHAPE?
    Als er zur Tür hinausfegte, mit einem deftigen Vorschuß in der Tasche, waren Dawns Nerven zum Zerreißen gespannt. Irgendwann, noch heute, mußte sie mit Peter über die Todesfälle sprechen, nur jetzt noch nicht. Sie wanderte im Club umher und fand Beth Willow im Trainerzimmer. Sie hatte den Trainerjob übernommen, als ihr Vorgänger alles hingeschmissen hatte und nie wiedergekommen war. Eine Ausbildung als Krankenschwester hätte sie angefangen, erzählte sie, wäre aber ausgestiegen. Danach hätte sie für einen Sportarzt gearbeitet. »Nicht gerade hervorragende Referenzen, hm?« hatte sie gesagt, als sie sich vorstellte. Dawn war das egal gewesen. Beth war umsichtig, sachkundig und schickte Mitglieder in medizinische Behandlung, wenn es notwendig war.
    Beth gab Warenlieferungen in einen Laptop ein, ihr herzförmiges Gesicht über den Bildschirm gebeugt. »Teurer kleiner Teufel«, sagte sie. »Ist es aber wert. Stammt aus der Zeit, als ich ein bißchen flüssiger war.« Sie hatte erklärt, daß sie zuletzt für eine Computer-Software-Firma gearbeitet habe, die jährlich einen Bonus ausgegeben hätte.
    »Beth, kann ich kurz mit dir sprechen, während du weiterarbeitest?« fragte Dawn.
    »Tu dir keinen Zwang an.«
    Dawn lächelte und erzählte ihrer Freundin von Zack und den zwei toten Frauen. »Daß beide tot sind, ist mehr als nur ein Zufall«, meinte sie.
    Beth sah ein wenig erschrocken aus. »Ich habe gehört, daß beides Unfälle waren. Hat jemand was Gegenteiliges herausgefunden?«
    Dawn schüttelte den Kopf. »Nein. Nein. Ich stelle nur Vermutungen an. Ich will wissen, was du meinst. Glaubst du, ich sollte darauf bestehen, daß Peter meine Zweifel ernst nimmt? Denn wenn ich recht habe, sollten wir anfangen, etwas zu unternehmen, um den Ruf des Clubs zu schützen.«
    Beth kniff vor Verwirrung die Augen zusammen. »Warum fragst du mich, was du tun sollst?«
    »Manchmal fällt es mir schwer, Peter die Stirn zu bieten, Beth. Du weißt, wie er sein kann.«
    »Übertrieben ehrgeizig.«
    »Ganz genau.«
    Beth kickte mit ihrem Fuß auf den Boden und schnippte im gleichen Takt mit ihrem Finger gegen den Computerkoffer. Sie dachte nach. Nach einer Weile sagte sie, »ihr habt eine Partnerschaft, stimmt’s?«
    »Teilen, teilen, nochmals teilen. Das Gute wie auch das Schlechte. Bis jetzt war es fast nur Schlechtes. Wir hoffen, Profit -«
    »Dann mußt du ihm deine Zweifel sagen. Deine Sorgen sind berechtigt.« Sie ballte ihre kleine Hand. »Sei nicht so schüchtern. Mach’s!«
    Dawn ging nach oben und traf Peter im Büro. Sie machte die Tür zu und sah ihn an. Bevor sie anfing zu sprechen, winkte sie ihn hinter seinem Schreibtisch hervor. Das war sein Machtposten. Sie hatte schon genug damit zu tun, ihn mit ihren Vermutungen zu konfrontieren. Als er ihr gegenübersaß, sagte sie, »Laß uns gleich zur Sache kommen, Partner! Ich glaube, du weißt genausogut wie ich, was Eloise und Nicole gemeinsam hatten.« Er sah sie verdutzt an. »Sie hatten beide Ärger mit demselben Kerl.«
    »Ich weiß«, antwortete er.
    »Das wußtest du von Anfang an, Peter«, erinnerte sie ihn in etwas strengerem Ton.
    Er nickte müde. Die Sorgen waren ihm auf die Stirn geschrieben. An guten Tagen war sie

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