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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Hinweise zum Gebrauch der Einrichtung. Bahnen- und Freischwimmzeitplan waren deutlich beschrieben. Die Schilder für die Benutzung des Sonnendecks hatten den Sommer ebenfalls ohne Schaden überstanden.
    Schnee war an die Thermofenster geweht. Kondensiertes Wasser tropfte an der breiten Glaswand herunter. Sie machte eine Notiz in ihr Buch. Sie mußte jemanden kommen lassen, um den Energieverlust herauszufinden. Sonnenfetischisten hielten die drei Sonnenbänke im Solarium in Betrieb. Und Peter hatte gedacht, die würden kein Erfolg werden! Eines der seltenen Male, daß sie ihm gegenüber hartnäckig geblieben war. Sie hatte den kleinen Anflug von Stolz verdient: Ihre Hartnäckigkeit hatte ein paar Dollar mehr in die Kasse gebracht. Sie schlenderte durch die Frauenumkleidekabine. Labortechniker von der Polizei hatten in Whirlpoolnähe fast ihre Arbeit erledigt. Unter ihrem Kommando schuftete Beth Willow mit Schrubber, Scheuerlappen und Eimer. Einige Strähnen ihres dunklen Haares hatten sich aus der Hornspange gelöst und hingen ihr ins Gesicht. Plötzlich hatte Dawn wieder Eloises auf dem Wasser treibendes Haar vor Augen. Sie stöhnte leise, riß sich zusammen und rief Beth zu: »Hey, hast du Lust auf eine Pause?«
    Beth blickte überrascht auf, ihr Gesicht war von der Arbeit erhitzt. Ihre leuchtendblauen Augen glänzten vor Energie. Zum erstenmal fiel Dawn auf, daß Beths herzförmiges Gesicht zart und schön war. Das herabfallende Haar hob ihre asiatischen Züge, normalerweise kaum wahrnehmbar, hervor. »Wie spät ist es denn?« fragte Beth.
    »Mittag. Kommst du? Ich lad’ dich ein. Allerdings will ich erst die Warnschilder zu Ende überprüfen. Ich seh dich dann an der Bar in zwanzig Minuten?«
    Beth nickte und schrubbte dann, mit dem Enthusiasmus eines Fanatikers, den Boden weiter. Sie arbeitet wirklich zu schwer, dachte Dawn. In der dritten Etage befanden sich die zwei Nautilusrunden. Allgemeine Hinweise zur Bedienung der Geräte und Funktion des Systemswaren deutlich sichtbar angeschlagen, zusammen mit Warnungen vor Mißbrauch. Sie achtete besonders auf alle Verzichtserklärungen, die SHAPE schützen. Danach begutachtete sie die Rudermaschinen, die Fahrräder, die Laufbänder und Stair-Masters. Alle mit dem guten Ratschlag versehen, im Falle von Kurzatmigkeit oder Unwohlsein sofort die Übung abzubrechen. Sie bat Allan, Sportstudent der ortsansässigen Uni und gerade dabei, die Aerobic-Kartei zu ordnen, alle Verzichtserklärungen durchzusehen und zu markieren.
    »Eloises, he?« fragte er.
    »Du hast es erfaßt.«
    »Das war ein absoluter Hammer, Boß.«
    Dawn nickte, ging weiter. Keine Probleme mit den Billard- und Pingpong-Tischen. Sich hier tödlich zu verletzen, war schon ein Kunststück. Zuletzt der Basketballplatz. Er hatte nur halbe Größe. Typen mittleren Alters, die so taten, als wären sie siebzehn, verknacksten sich hier regelmäßig die Gelenke. Aber das war nicht SHAPE anzulasten. Sie ging zum Treppengeländer in der Vorhalle und schaute von der dritten Etage auf ein Meer von Pflanzen, die in der feuchten Luft des Clubs hervorragend gediehen. Sie fühlte, wie das Gebäude vor Aktivität summte. Sogar um die Mittagsstunde. Stolz überkam sie. Peter und sie hatten es tatsächlich geschafft, einen Erfolg aus SHAPE zu machen. Allen Widrigkeiten zum Trotz. Sie waren am Ball geblieben, hatten hart gearbeitet - Gott sei Dank war das keinem von beiden etwas Neues. Und jetzt, trotz des Darlehens, das sie aufgenommen hatten, und trotz der Zinsen, die sie jeden Monat zahlen mußten, waren sie nahe dran, Profit zu machen. Selbst mit dieser schrecklichen Geschichte von Eloises Unfall im Genick konnten sie es schaffen.
    Während des Mittagessens - es gab Hühnersalat auf Roggenbrot, ungesalzene Chips und ein Glas Buttermilch, alles von Gene hinter der Snack- und Getränkebar neben der Rezeption hervorgezaubert - unterhielt sich Dawn mit Beth. In den Wochen seit ihrer Einstellung war langsam so etwas wie eine Freundschaft zwischen ihnen entstanden. Beths geduldiges und verständnisvolles Lächeln gegenüber dem nervösen Geplapper ihrer Chefin erinnerte Dawn daran, daß eine der Regeln einer Freundschaft der Wille zuzuhören war. Sie biß sich auf die Lippen und lächelte. »Halt die Klappe, Dawn! Gib Beth eine Chance, auch ein Wort zu sagen! Es tut mir wirklich leid.«
    Beths Lächeln wurde noch breiter. Ihre Zähne waren weiß und gleichmäßig. »Du bist also heute ein bißchen aufgeregt, Dawn? O Wunder. Es

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