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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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er und öffnete die zuletzt erhaltene Nachricht. Er las sie erneut durch, sein Puls verlangsamte sich und der Herzschlag nahm eine normale Geschwindigkeit an. Sein Hass verflog fast vollständig.
     
    Sehr geehrter Idealist68,
    ich bin beeindruckt von deiner Arbeit. Wenn deine Angaben der Wahrheit entsprechen, wäre ich gewillt, dir mein Geheimnis zu verraten.
    Dafür treffen wir uns im Restaurant »Stübchen« am Ostwall in Krefeld, bring ein Versuchstierchen mit, damit ich es dir am lebenden Objekt zeigen kann. Geb mir eine Uhrzeit durch, sobald du eins hast. Aber sei dir gewiss, dass ich nicht ewig warte …
    Beste Grüße
    HeaterAD
     
    David umklammerte die Maus. Wie sollte er es anstellen, ein Exemplar an einen derart belebten Ort mitzunehmen? Vor seinem inneren Auge formte sich ein Szenario, wie er die Anforderungen doch erfüllen konnte. Er musste dafür sorgen, dass er einen Parkplatz in einer ruhigen Ecke bekam und das Exemplar daran hindern, sich bemerkbar zu machen.
    »Es wäre möglich«, presste er zwischen den Lippen hervor. Aber wollte er das? Wollte er riskieren, sich mit einem Mann im Kofferraum in die Innenstadt zu trauen, um jemanden zu treffen, der behauptete, das Geheimnis des Lebens entschlüsselt zu haben? David brauchte eine Garantie, die HeaterAD ihm zusichern musste.
    Er schrieb eine Antwort.
     
    Hallo HeaterAD,
    wie kann ich mir sicher sein, dass du mich nicht auf den Arm nimmst mit deinen Behauptungen? Ich gehe ein gigantisches Risiko ein, wenn wir uns treffen, nach allem, was du von mir weißt, und mit einem Exemplar im Gepäck.
    Ich brauche eine Rückversicherung.
    Gruß
    Idealist68
     
    Ein paar Sekunden später traf eine neue Nachricht ein. David kam es vor, als habe HeaterAD nur auf seine gewartet und längst eine Antwort parat gehabt.
    Ein kurzer Satz und ein Foto ließen Davids Aufregung wachsen.
    Er schrieb: »Mein Name und mein letztes Opfer sollten Versicherung genug sein.«
    David starrte auf das Bild einer jungen Frau. Nackt und blutüberströmt lag sie auf einem grauen Steinboden. Ihre weiße Haut blitzte nur an wenigen Stellen durch. Die toten, glasigen Augen schienen ihn anzustarren, der Mund war schmerzverzerrt aufgerissen.
    »Was hat er mit dir gemacht?«, fragte er sich.
    Er sah, dass jemand etwas mit einem schwarzen Stift auf das linke Bein geschrieben hatte. David vergrößerte die Stelle und las einen Namen. Nicht irgendeinen, sondern den realen von HeaterAD . Davids Handflächen schwitzten, er griff nach der Computermaus und bekam sie beinahe nicht zu fassen. Er öffnete ein neues Tab und wählte die Website des Telefonbuchs. Er tippte die zwei Worte ein und hielt den Atem an, als er sah, dass es nur einen einzigen Mann mit diesem Namen in der Umgebung gab.
    »Hab ich dich!«, sagte er aufgeregt.
    David kannte jetzt die persönlichen Daten von HeaterAD und fühlte sich sicher genug, einer Verabredung zuzustimmen.
    Und was ist, wenn er dir eine falsche Identität genannt hat?
    Die Möglichkeit bestand, aber David konnte nicht anders, er musste ihn kennenlernen und endlich die Antwort auf alle Fragen finden. Warum sollte HeaterAD lügen? Das Bild mit der toten Frau sagte mehr als tausend Worte. Im Hintergrund waren Geräte zu sehen, die nur jemand benutzte, der dasselbe Anliegen hatte wie er selbst.
    Er schrieb HeaterAD eine kurze Nachricht, in der er ihm mitteilte, dass er dem Treffen zustimmte, schloss den Browser und fuhr den Laptop herunter. Seinem neuesten Schützling LittleBaby4 eine Mitteilung zukommen zu lassen, vergaß er. Seine Gedanken drehten sich nur noch um das eine Thema: Essenz … ein schöner Name für das, wonach sie strebten. Weshalb war er nicht früher darauf gekommen? Wenn es mit Körperteilen und Organen nicht funktionierte, lag eigentlich die Idee auf der Hand, ein Konzentrat zu nutzen. Welchen Weg mochte HeaterAD gefunden haben, diese zu extrahieren und zu verwerten? Davids Anspannung wuchs ins Unermessliche, er brauchte ein Ventil. Sein Blick fiel auf Martin, den er fast vergessen hatte. Er ging zu dem leblos wirkenden Körper und hockte sich neben ihn.
    »Ich hab keine Verwendung mehr für dich.« Er seufzte und strich Martin über die blasse Wange. David konnte nicht riskieren, das Exemplar in sein Auto zu bringen. Häuser in idyllischen Wohngegenden besaßen überall Augen und Ohren. Das Risiko, gesehen zu werden, war zu groß. Aber David wäre nicht David, wenn er nicht ein neues Opfer auftreiben konnte.
    Er stand auf, sah auf den

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