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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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hat?
    Martin hatte seine Frau geliebt, aber derzeit ging es um sein Leben und das liebte er mehr als alles andere. Zeit zum Trauern würde sich finden, jetzt musste er seinen eigenen Arsch retten.
    Als er den Kopf nach links drehte und den Flur nach David absuchen wollte, wusste er, dass der Gedanke an eine Flucht, ob nun egoistisch oder nicht, bereits im Keim erstickt wurde. Ein Beinpaar versperrte ihm die Sicht und neben ihm befand sich in einer Männerhand ein Messer. Martin musste es nicht berühren, um zu wissen, dass es scharf war.
    »Bitte nicht«, flüsterte Martin und schämte sich für seinen kümmerlichen Versuch, Mitleid zu erwecken. Er hatte gesehen, dass der Mann Kira, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Kugel in den Schädel gejagt hatte. Wieso sollte der Mörder also ausgerechnet ihn verschonen? Hatte Martin bisher etwas Besonderes in seinem Leben geleistet? Gab er sich der Wohltätigkeit hin oder ging freiwillig mit einem Hund aus dem Tierheim Gassi? Nein, er war ein Egoist, seit er denken konnte. Kümmerte sich nur um seine Karriere, hatte sich eine Frau gesucht, die ihm ergeben und hörig war. Weshalb also verdiente er das Leben mehr als Kira? Tränen liefen ihm über die Wangen, fielen auf den Teppich und vermischten sich mit Kiras geronnenem Blut. Im Angesicht des Todes wünschte er sich eine neue Chance, er wollte alles anders machen, ein besserer Mensch werden und  …
    David unterbrach Martins wirre Gedankengänge. Er hockte sich neben ihn, achtete darauf, nicht in das Blut zu treten und strich sanft mit der Messerspitze über Martins T-Shirt.
    »Willst du mit mir Spaß haben?«, fragte David süffisant.
    »Ich tue alles, was Sie wollen, nur töten Sie mich bitte nicht!« Martin schluchzte, Speichel tropfte aus seinen Mundwinkeln und er verabscheute sich und den Mörder.
    Langsam zog David Martins T-Shirt hoch. »Vorher möchte ich dich was fragen.«
    Martin blickte zögernd in die Augen seines Peinigers und nickte kaum merklich.
    »Hättest du mich auf der Straße beachtet oder wärst du an mir vorbeigegangen, ohne mich eines Blickes zu würdigen? Sei ehrlich!«
    Martin dachte kurz darüber nach. Selbstverständlich wäre er an ihm vorbeigegangen, weshalb hätte er auf ihn achten sollen?
    Dennoch entschied er sich zu lügen. »Ich denke schon, dass ich Sie gesehen hätte.« Seine Stimme zitterte und sein Mund wurde immer trockener. »Wieso wollen Sie das wissen?«
    Wenn du mich doch so oder so umbringst …
    »Ich stelle hier die Fragen!«, brüllte David und zog die scharfe Klinge über Martins durchtrainierten Bauch.
    Er schrie vor Schmerz auf und atmete stoßweise, der Schock über das, was geschah, raubte ihm fast den Verstand.
    David gab nicht nach. »Weshalb hättest du mich bemerkt?«
    Martin sah den Irren durch einen dichter werdenden Schleier an. Er war kurz davor, erneut das Bewusstsein zu verlieren. Sein Bauch brannte und er wusste, dass es nur der Anfang von dem war, was der Killer mit ihm vorhatte.
    Martin entschied sich für die Wahrheit. »Weil ich dir ansehen kann, was für ein verdammtes Dreckschwein du bist!«
    David zuckte zurück, in seinen Augen lagen Verblüffung und Wut. »Das wirst du bereuen!«
    Martin schloss die Lider, verlangsamte seine Atmung und ließ in Gedanken sein Leben ablaufen. Schlecht war es nicht gewesen, aber es hätte besser sein können. Er dachte an schöne Momente, rief sich das Gesicht seiner Frau in Erinnerung und wartete auf den Schmerz. Als er kam, schrie Martin.
     
     

Kapitel 14
     
    Man hatte uns an einen Zweiertisch gesetzt, eine Kerze entzündet und uns einen Ouzo als Appetitanreger gebracht. Das griechische Restaurant, das ich ausgewählt hatte, servierte gute Qualität zum kleinen Preis, jedenfalls vor einem Jahr. Der Blick in die Speisekarte verriet, dass zumindest die Preise seit damals einen großen Sprung nach oben gemacht hatten. Sofern das Essen schmackhaft war, nahm ich gerne eine hohe Rechnung in Kauf. Ich würde alles bezahlen, solange ich Diana gegenübersitzen und in ihr vom Kerzenschein erhelltes Gesicht blicken durfte. Ihr rotes Haar trug sie offen, ganz schlicht. In den Make-up-Topf hatte sie auch nicht zu tief gegriffen. In meinen Augen war meine Partnerin an diesem Abend eine natürliche Schönheit, die es wert war, respektiert und geachtet zu werden. Da konnte mein Teufelchen noch so laut schreien, dass ich sie mir nehmen sollte, wenn ich sie haben wollte. Nein, das war nicht mein Stil.
    »Was nimmst du?«, fragte sie

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