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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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passierte, das Wichtigste war die Lösung seiner Probleme.
    Wenn er dafür Kalle seine Lebensgeschichte erzählen musste, bitteschön. Wenn er ihm assistieren musste, bitteschön. Wenn er ihm am Ende die Kehle durchschnitt, gern geschehen …
    »Ich höre?« Kalle sah ihn auffordernd an.
    Während David ihm die Geschichte in allen Einzelheiten erzählte, summte Kalle gedankenverloren vor sich hin. Das Skalpell in seiner Hand schwebte dabei über Ginos nacktem Bauch.
    Als David zu der Stelle kam, wo er Mark Polettis Haut in kleinen, viereckigen Stücken herausschnitt, setzte Kalle das Skalpell an und zog es in einer fließenden Bewegung über Ginos Körper. Das Fleisch klaffte auf und Blut floss aus der Wunde.
    »Weiter«, forderte Kalle.
    So ging es weiter, bis David ihm nach und nach von all seinen Opfern berichtet hatte. Kalle verharrte dabei und achtete nicht mehr auf Gino, dessen Blut auf den Boden tropfte.
    »Was ist?« David wurde unruhig. »Ich hab dir alles von mir erzählt. Verrätst du es mir jetzt?«
    Kalle nickte. »Ich wollte nur sichergehen, dass du der Richtige bist. Hol eine Schüssel, in der wir das Fett erhitzen können.«
    Daher also der Name HeaterAD …
    David gehorchte und lief zum Schrank, wo er Schüsseln und weitere Gefäße zur Bearbeitung der Versuchsobjekte aufbewahrte. Er entschied sich für eine große Metallschüssel und drehte sich zu Kalle um. Ihm blieb fast das Herz stehen. Er konnte nicht glauben, was er sah.
    »Was soll das?«, fragte er.
    Kalle schwenkte eine Pistole. »Hier rüber, stell dich neben ihn. Und mach keine Faxen!«
    Er zielte mit einer Waffe auf ihn!
    Was ist geschehen? Gehört das zu Kalles Spiel? Braucht er den Kitzel, während er ein Opfer auf das Ritual vorbereitet?
    David gehorchte, ging zu Gino und stellte die Schüssel auf die Liege.
    »Was jetzt?« Davids Stimme klang zu hell. Nervosität machte sich in ihm breit.
    »Hände hoch!«, bellte Kalle.
    »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden! Hände hoch!«
    »Du wagst es …?« David zog seine Knarre.
     
     

Kapitel 31
     
    »Sollten wir nicht lieber das SEK informieren?«, flüsterte Jürgen.
    Die Dunkelheit gab uns Deckung, als wir uns dem verfallenen Gebäude näherten und nach einem Weg suchten, möglichst lautlos einzudringen. Nirgends brannte Licht. Vielleicht war niemand da.
    »Keine Zeit«, zischte Diana. »Bis die hier sind, könnte der Mann tot sein, den sie in ihrer Gewalt haben.«
    Er nickte und wir beendeten die Runde ums Haus. Viele Chancen hatten wir nicht.
    »Wie kommen wir da rein, ohne dass sie uns hören?«, wandte ich mich an Jürgen.
    »Durch die Haustür wie bei Kalle. Die Hintertür müsste ich einschlagen und die Fenster sind mit Brettern vernagelt, da kommen wir nicht rein.«
    »Gut, mach dich an die Arbeit.« Ich gab ihm einen kleinen Stoß, damit er sich dem Schloss zuwandte.
    Diana und ich gaben ihm Rückendeckung und beobachteten das Gebäude und die Umgebung. Verfallene Mauern, ungepflegte Vorgärten und keine parkenden Autos – es sah aus wie in einer Geisterstadt. Wohnte hier überhaupt noch jemand, abgesehen von dem Psychopathen, den wir schnappen wollten?
    Das Klacken, mit dem die Tür aufsprang, erschien mir in der Stille viel zu laut. Jürgen kniff die Augen zusammen und schob sie vorsichtig auf. Wir lauschten und beteten, dass sie nicht knarrte, als habe man sie seit hundert Jahren nicht mehr geölt. Zu unserer Erleichterung gab sie keinen Mucks von sich.
    Ich drückte mich an Jürgen vorbei und betrat als Erster das Haus. Muffige Luft empfing mich. Es roch nach feuchten Wänden, Schimmel und Müll.
    Die Straßenlaternen warfen einen leichten Lichtschein ins Haus und wir kamen gut voran, ohne die Taschenlampen einschalten zu müssen. Ich hielt die Faust in die Höhe und bedeutete Diana und Jürgen damit, stehen zu bleiben. Stimmen, leise, brummend. Ich wandte den Kopf in alle Richtungen und versuchte herauszufinden, woher sie kamen. Keine Chance. Wir mussten weitergehen. Ich bog um eine Ecke und verharrte erneut. Die Stimmen wurden lauter und ein Schlitz, aus dem Licht drang, zeigte mir, wo das Ziel lag.
    Ich drehte mich zu meinen Kollegen um, legte den Zeigefinger auf meine Lippen und deutete auf die Tür. Sie nickten und folgten mir, bis ich kurz davor stehen blieb. Der muffige Geruch veränderte sich jetzt in unseren alten Bekannten. Süßlich und beißend, Verwesungsgestank. Wir waren ohne Zweifel im richtigen Haus.
    Mein Herz schlug ein paar Takte schneller, als ich

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