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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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lockergeschlagen. Sollen damit andere Schulden ausgelöscht sein. Aye, wir werden sehen, wie die Dinge stehen – sehen, ob
sie
Vernunft kennt, oder ob diese Leute wissen, was das ist. Mir steht der Sinn nach einem Andurin-Begräbnis; oder wenn sich die Dinge anders entwickeln, so kenne ich immerhin das Kurshin-Ritual.«
    »Bewahre«, murmelte Vanye und bekreuzigte sich.
    Roh lachte bitter und senkte den Kopf. Der Pfad verengte sich, und sie ritten nicht mehr nebeneinander.
    Larrel und Kessun kehrten zurück; sie standen einfach im Weg, der gerade eine Biegung beschrieb, und sprachen sofort mit Merir.
    »Wir sind bis zum Lager geritten«, sagte Larrel, und beide
arrhendim
und ihre Pferde sahen erschöpft aus. »Von Mirrind kommt die Nachricht, daß sich nichts rührt, es gibt keinen Ärger.«
    »Es ist eine seltsame Stille«, sagte Merir, stützte sich auf seinen Sattel und blickte zurück. »So viele tausend – und nichts rührt sich.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Vanye, denn der Blick richtete sich klar auf ihn. »Ich hätte mit einem sofortigen Angriff gerechnet.«
    Dann kam ihm ein anderer Gedanke. »Fwars Männer. Wenn Reiter, die im hinteren Teil der Gruppe waren, überlebt haben...«
    »Aye«, sagte Roh. »Vielleicht haben sie die anderen vor dem Wald gewarnt, wenn sie auf die Ebene zurückkehren konnten; vielleicht hat es auch Shien getan. Vielleicht können uns auch andere Anhänger Fwars schaden, indem sie den Mund aufmachen.«
    »Sie wissen, wo
sie
zu suchen wäre?«
    »Alle Shiua wissen, wo sich unsere Wege getrennt haben.
    Und da sie unsere Fährte verloren haben... «
    »Sie«, folgerte Merir mit zusammengepreßten Lippen. »Ein Angriff in der Nähe Nehmins.«
    Vanye erinnerte sich daran, daß das Schwert vor zwei Nächten gezogen worden war. Die Horde hatte Zeit genug gehabt, um in Richtung Narn abzuschwenken. Kalter Schweiß brach ihm aus, Schweiß, der sich im Schatten des Waldes kalt anfühlte. »Ich bitte euch, machen wir schnell.«
    »Wir befinden uns in der Nähe des Waldes der
harilim«,
sagte Merir. »Hier kann es keine überstürzte Eile geben, nicht, wenn uns unser Leben lieb ist.«
    Trotzdem ritten sie weiter, und die erschöpften
arrhendim
blieben bei der Gruppe. Sie rasteten nur, wenn es für die Pferde unbedingt nötig war, außer am späten Nachmittag, als alle absaßen und die erste Dämmerung erwarteten. Erst dann sattelten sie die Tiere wieder und drangen in einen dichteren, älteren Teil des Waldes ein.
    Unter den monströsen alten Bäumen breitete sich die Dunkelheit schneller aus, und ab und zu tönte leises Keckem aus dem Unterholz, das die Pferde nervös machte.
    Vorn in der Gruppe flammte plötzlich ein opalblauer Schimmer auf, der Merirs Pferd noch mehr scheuen ließ, und Pferd und Reiter sahen einen Augenblick lang aus, als befänden sie sich unter Wasser. Das Licht erlosch.
    Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille im Walde. Dann tauchten die
harilim
auf, herbeistelzende, sich schnell bewegende Gestalten. Der erste schnarrte etwas, und die Pferde warfen schnaubend die Köpfe hoch, wehrten sich gegen die Zügel und tänzelten hierhin und dorthin, beseelt von dem Wunsch, die Flucht zu ergreifen.
    Aber dann führte Merir die Gruppe weiter, und ringsum bewegten sich die seltsamen Führer; nach einer Weile verschmolzen sie wieder mit den Schatten, bis nur noch drei übrig waren, die sich in Merirs Nähe hielten und dabei unentwegt leise plapperten. Es lag auf der Hand, daß der Herr Shathans überall freies Geleit hatte, sogar bei diesen Wesen: sie verehrten die Macht der Feuer, das Merir in der nackten Hand hielt, und ergaben sich ihr, obwohl die
arrhendim
selbst Angst davor zu haben schienen. Urplötzlich erkannte Vanye, wie gering seine Chancen gewesen waren, mit diesen Kreaturen zurechtzukommen, und erschaudernd dachte er an die Wanderung durch ihren Wald: auf seltsame Weise dienten sie den Feuern, vielleicht verehrten sie sie. In seiner Ahnungslosigkeit hatte er einen Weg beschritten, auf dem sich sogar der Lord des Shathan vorsichtig und ängstlich bewegte – mindestens ein
haril
mußte sich seiner als Gefährte einer Frau erinnert haben, die das Feuer bei sich trug. Sicher lebten er und Roh nur deshalb noch: die
harilim
hatten sich an Morgaine erinnert.
    Sein Herz schlug schneller, wenn sein Blick auf die schwarzen, reiherähnlichen Gestalten fiel, die sich weiter vorn auf dem Pfad bewegten.
Sie wissen es vielleicht,
dachte er.
Wenn überhaupt ein Lebewesen

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