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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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weißen Gestalten, von denen eine besondere Stille ausging. Noch wußte er nicht, ob er seinen Sinnen trauen konnte. Die Kraft der Tore wirkte auf seine Nerven ein. Entschlossen machte er kehrt und lief los, überwältigt von Sorge. Eine der weißen Gestalten begleitete ihn, wies ihm den Weg, den er nehmen sollte, einen Pfad, der zwischen den Bäumen am Hang begann. Er lief nicht, obwohl er den Drang zur Eile verspürte.
    Der Pfad verlief in Windungen, machte eine Biegung – und da war sie, eine weiße Gestalt wie die anderen, wie Lellin, zwischen den Felsen stehend. Der Wind zupfte an ihrem weißen Haar und dem dünnen Gewand – ohne Rüstung und ohne Waffen stand sie vor ihm, obwohl sie sich zuvor nie freiwillig von
Wechselbalg
getrennt hatte.
    »Liyo«,
sagte er tonlos und blieb stehen – er war nur ein Mensch, und das war ihm auf die sterblichste Weise bewußt. Er wollte nicht nähertreten und feststellen müssen, daß sie sich verändert hatte; so wollte er sie nicht verlieren.
    Aber sie eilte zu ihm, und bis auf die Kleidung war ein Unterschied nicht festzustellen: die Kraft war vorhanden und die Kühnheit. Durchscheinend kam sie ihm vor, aber dieses durchscheinende Wesen stieg mit Morgaines Energie von den Felsen herunter, eine Hand an seine Seite legend, sich mit der anderen abstützend. Er ergriff sie, als könne sie sich doch noch im letzten Augenblick als Illusion erweisen, und sie warfen die Arme umeinander mit der Verzweiflung einer wiedergewonnenen geistigen Klarheit.
    Sie sagte nichts. Und auch ihm wollten lange Zeit keine Worte einfallen. Aber dann dachte er an ihre Wunde und erkannte, wie dünn sie geworden war und daß er ihr vielleicht Schmerzen bereitete. Er zog sie seitlich zu den Steinen und hieß sie Platz nehmen und suchte sich einen niedrigeren Stein neben ihr. »Es geht dir gut«, hauchte er.
    »Wir haben den Rauch gesehen – von hier. Ich hoffte – hoffte, daß du irgendwie der Anlaß für den Alarm wärst. Ich ließ Bescheid sagen, soweit sich die
harilim
auf solche Dinge einlassen. Und ich sah dich kommen – von diesem Hügel. Ich konnte sie nicht abhalten. Ich brüllte, doch im Wind hörten sie mich nicht oder beachteten mich nicht. Lellin – Lellin hat dich gefunden, nicht wahr?«
    »Unten am Fluß.« Die Stimme versagte ihm, und er lehnte den Kopf an das Gestein neben sich. »Beim Himmel, ich wußte nicht, wie ich dich wiederfinden sollte.«
    »Sezar hat die tote Mai am Flußufer gefunden. Und ringsum Hufspuren. Man hat weiter gesucht, doch überall in der Gegend schwärmten Shiua herum, und so mußten sie sich zurückziehen. Was ist geschehen?«
    »Es gibt reichlich Ärger.« Vanye griff nach ihrer Hand und umklammerte sie, um sich zu vergewissern, daß sie aus Fleisch und Blut und bei ihm war. »Was ist mit dir? Was sind das für Leute? In was für einer Lage befinden wir uns hier?«
    »Es sind
arrha.
Die Bewahrer Nehmins, unter anderem. Sie sind gefährlich. Aber ohne sie hätte ich nicht weiterleben können, was immer wir auch mit den gegnerischen Kräften zu tun haben mögen.«
    »Bist du frei?«
    »Das ist eine Frage, auf die die Antwort noch zu finden wäre. Ich wüßte keinen Ort, an den ich von hier aus gehen könnte. Vor drei Nächten haben die Sumpfbewohner unsere Bastion auf die Probe gestellt. Sie sind immer noch dort draußen. Wir konnten sie in Schach halten – Lellin, Sezar, die
arrha.
Ich habe versucht, mich aus der Sache herauszuhalten, zu vermeiden daß man mich erkennt, aber schließlich ist es mir doch nicht gelungen. Trotzdem war es eine knappe Sache.«
    Zahllose Fragen bedrängten ihn. Er betastete ihre Hand. Wie dünn und zerbrechlich sie geworden war! »Geht es dir gut? Deine Wunde... «
    Sie hob die Hand an das Hüftgelenk. »Es heilt. Die
arrha
verstehen sich auf die Medizin. Es war eine schlimme Wunde, die mir beinahe den Tod gebracht hätte. Wie der Ritt zu Ende ging, weiß ich nicht mehr, nur daß Lellin und Sezar wußten, wohin sie wollten – oder es zu wissen glaubten. Und die
arrha –
ließen uns durch.«
    »Wenn du nicht im Sattel geblieben wärst... « Vanye beendete den Satz nicht, so sehr bedrückte ihn die Vorstellung.
    »Ja. Genau dasselbe habe ich deinetwegen gedacht. Aber du hast zu Merir zurückkehren können. Trotzdem hast du mir keine Botschaft zukommen lassen.«
    Im ersten Augenblick war er verwirrt, ehe er sich zusammenreimen konnte, wo sie irrte. »Ich wünschte, mein Weg wäre so direkt gewesen«, sagte er, und plötzlich

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