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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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überkam ihn große Angst, das Widerstreben einzugestehen, was geschehen war, sie vor allem wissen zu lassen, daß er in Feindeshand gewesen war. Die Kraft der Tore konnte Menschen verändern: dafür war Roh der Beweis; und Vanye erinnerte sich an eine Zeit, da sie auf jeden solchen Zweifel an ihrem Weggefährten mit einem sofortigen tödlichen Streich ihres Schwertes reagiert hätte. »Verzeih mir«, sagte er. »In meinem Bemühen, hierherzukommen, habe ich Verbündete eingesetzt, für die du mich verwünschen wirst. Und Merir weiß, welche Macht du in dir trägst und was du hier erreichen willst – was
wir
hier erreichen wollen. Verzeih mir. Ich verschenke mein Vertrauen zu voreilig.«
    Sie schwieg einen Augenblick lang. Angst stand in ihrem Blick. »Dann wissen die
arrha
jetzt auch Bescheid.«
    »Das ist noch nicht alles,
liyo
. Einer der Männer dort unten ist Roh.«
    Sie fuhr zurück.
    »Ich bin am Tor gewesen und jetzt wieder hier«, sagte er heiser und hielt sie fest. »
Liyo
, bei meiner Seele, mir blieb keine andere Wahl; und ohne Roh wäre ich jetzt nicht hier.«
    »Was ist mit dem Eid, den du geschworen hast? Was ist damit? Du durftest ihn nicht am Leben lassen. Und jetzt hast du ihn sogar zu mir geführt?«
    »Er hat uns beiden geholfen. Er hat nichts anderes verlangt, als dich zu sprechen; das war seine Bedingung. Ich habe ihn gewarnt – ich gestehe, daß ich ihn gewarnt habe und zur Flucht überreden wollte. Aber – er wollte unbedingt mitkommen. Er hat keine Freunde mehr. Und ohne ihn... Willst du ihn nicht wenigstens anhören?«
    Sie senkte den Blick. »Komm mit!« sagte sie und stand auf, ohne die Hand aus seinem Griff zu lösen. Er erhob sich und ging mit ihr zwischen Steinen hindurch den anderen Hang des Hügels hinab, einem Weg folgend. »Unser Lager befindet sich hier«, sagte sie im Gehen. »Ein außergewöhnliches Entgegenkommen: in Nehmin darf keine Axt tätig sein, die
arrha
aber ließen Holz von weither holen und haben uns dies gebaut. In gewisser Hinsicht sind sie sehr entgegenkommend gewesen.«
    Eine hölzerne Unterkunft war zwischen den hohen Bäumen kaum auszumachen; ein gespenstisch helles Pferd graste daneben – Siptah. Vanye erkannte den grauen Baien-Hengst und fühlte schmerzliche Erleichterung, denn Morgaine liebte dieses Pferd und hätte schlimm gelitten, wäre es getötet worden – nicht weniger, als sie um ihn getrauert hätte, denn das graue Pferd war schon länger bei ihr, auf einem weiteren Weg. In einiger Entfernung grasten zwei weitere Pferde, die Lellin und Sezar gehörten; das eine hatte auffällig weiße Fesseln. Die Tiere wirkten gepflegt und gesund.
    »Roh«, sagte sie leise, als sie sich der Hütte näherten. »Es lag in der Absicht der
arrha,
euch alle zumindest noch für diese Nacht von mir fernzuhalten, zweifellos um euch auszufragen. Aber sie wissen, was die Bindung zwischen
khemeis
und
arrhen
bedeutet, und als ich ihnen vorwarf, sie wollten dir etwas tun, ließen sie dich durch – vermutlich aus Scham. Rohs Gegenwart... das allerdings bekümmert mich. Ich hätte es nicht gern, wenn er gegen mich aussagt.«
    »Wir könnten auszubrechen versuchen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, unsere einzige Fluchtmöglichkeit liegt unter dem Einfluß der Shiua. Sie bedrohen uns mindestens von zwei Seiten.« Sie hob den Vorhang des Wetterschutzes zur Seite, graue Gaze wie die Schleier der
harilim,
vielschichtig wie altes Moos. Das Gewebe streifte beim Eintreten sein Gesicht, doch die Berührung gefiel ihm nicht.
    Morgaine bückte sich, schob ein Stück Schilf in ein Kohlebecken und hielt die winzige Flamme an den Docht einer Lampe, die sogleich ein schwaches Licht verbreitete. »Die
harilim
mögen kein Feuer«, sagte sie. »Wir sind daher sehr vorsichtig. Laß den Vorhang zufallen. An diesem Ort kommen keine Feinde an uns heran, ohne Störungen schlimmster Art auszulösen, und was die
arrha
angeht – die sind von anderer Art. Ich will sehen, was wir zu essen haben.«
    Reglos verharrte er in der Mitte der kleinen Hütte, während sie in einer Ecke Krüge absuchte. Sein Blick fiel auf Siptahs Halfter und auf das Geschirr von Lellins und Sezars Pferden; drei Liegen standen hier, von denen eine mit grauer Gaze abgeteilt war; Morgaines Rüstung lag säuberlich geordnet in der Ecke, daneben
Wechselbalg –
als wäre es ein Schwert wie jedes andere. Daß sie ohne diese unheimliche Waffe auch nur zum Hügel emporgewandert war, wollte ihm unglaublich erscheinen – das

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