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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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junge
qhalur-Frau.
Stumm verharrte sie zwischen Ästen und Farnkräutern, eine hellgrüne Gestalt zwischen den Schatten.
    »Wo sind deine Genossen?« wandte sich Morgaine an sie. Die
arrha
hob den Arm und deutete in die Richtung, die sie eingeschlagen hatten.
    Morgaine ließ Siptah langsam weitergehen, denn der Weg beschrieb allerlei Windungen. Vanye blickte zurück; die
arrha
rührte sich nicht von der Stelle, ein viel zu auffälliger Wachtposten.
    Und wieder erreichten sie eine Stelle, an der die Bäume nicht so dicht wuchsen, und hier standen Pferde; die
arrhendim
saßen am Boden – die sechs, die Merir begleitet hatten, und Roh. Roh stand auf.
    »Wo ist Merir?« fragte Morgaine.
    »Dort entlang«, antwortete Roh und deutete weiter nach vorn. Er sprach Andurin und wirkte verändert – rasiert und gewaschen erinnerte er mehr an den
dai-uyo,
der er war, und er trug wieder seine Waffen. »Niemand unternimmt etwas. Es geht das Gerücht, daß die Shiua von zwei Seiten näherrücken, und die alten Männer sitzen noch immer da hinten und reden. Wenn niemand etwas unternimmt, steht bei Dunkelheit Hetharu in unserer Mitte.«
    »Komm!« sagte Morgaine und ließ sich aus dem Sattel gleiten. »Wir lassen die Pferde hier.« Sie wickelte Siptahs Zügel um einen Ast, und Vanye machte es ihr nach mit dem Pferd, auf dem er ritt, und den Tieren, die er am Zügel führte.
    Die
arrhendim
taten nicht mehr, als den Kopf zu heben. »Kommt!« forderte sie sie auf und fügte mit kräftigerer Stimme hinzu: »Kommt, begleitet mich!«
    Sie sahen sich unsicher an; Larrel und Kessun standen auf, die älteren
arrhendim
jedoch zeigten sich unwillig. Schließlich erhob sich Sharrn, und nun kamen alle sechs und nahmen auch ihre Waffen auf.
    Wie immer das Ziel aussehen mochte, Morgaine schien den Weg zu kennen; Vanye blieb dicht neben ihr, damit Roh ihr nicht zu nahe kam, und er behielt beide Seiten im Auge und blickte zuweilen auch zu den
arrhendim
zurück, die ihnen auf dem plötzlich enger werdenden Pfad folgten. Ihm war alles andere als wohl zumute, denn sie waren einem Verrat ungeschützt ausgesetzt, trotz der Macht der Waffen, die Morgaine bei sich hatte.
    Graues Gestein wurde zwischen Lianen und Ästen sichtbar... von Flechten besetzt, verwittert, hohe Mauern, die durch Baumwurzeln emporragten, immer näherkommend, bis die Steine einen Gang bildeten, der dann noch von Riesenbäumen überschattet wurde.
    Dann erblickten sie eine kleine Steinkuppel am Ende dieses Weges.
Arrha
bewachten den Eingang, einer zu beiden Seiten der Tür, die offenstand, doch sie machten keine Anstalten, die Neuankömmlinge aufzuhalten.
    Drinnen hallten Stimmen, Stimmen, die beim Klang ihrer Schritte verstummten. Fackeln erhellten die kleine Kuppel;
arrha
saßen als weiße Masse auf Steinsitzen, die gut die Hälfte der kreisförmigen Außenmauer einnahmen: die Mitte war leer, und an dieser Stelle stand Merir. Merir hatte gesprochen, und er wandte sich jetzt zur Tür um.
    Ein
arrha
stand auf, ein unglaublich alter
qhal,
faltig und verkrümmt und auf einen Stab gestützt. Er stieg auf den Boden hinab, auf dem Merir stand.
    »Ihr gehört nicht hierher«, sagte der Greis. »In diesem Rat sind noch nie Waffen zu sehen gewesen. Wir fordern euch auf zu gehen.«
    Morgaine bewegte sich nicht. Angst malte sich auf den Gesichtern der
arrha
– alt, sehr alt waren die Versammelten.
    »Wenn wir uns um die Macht streiten«, sagte ein anderer, »werden wir alle sterben. Aber es gibt andere, die die Macht halten, die wir besitzen. Geht!«
    »Mein Lord Merir.« Morgaine trat über die Schwelle in die Mitte des Raumes; Vanye folgte ihr, und so handelten auch die anderen und nahmen vor den Augen der Ratsversammlung ihre Plätze ein. Es bestürzte ihn, daß Morgaine sich auf solche Weise von der Tür löste. Es gab
arrha,
Wächter, die über die Tor-Kraft verfügten, das vermutete er wenigstens. Dagegen hätte er nichts ausrichten können. Wenn es darum ging, ihre Waffen einzusetzen, brauchte sie ihn nicht neben sich, wo er ihr den Rücken freihalten konnte, wo er dem, was mindestens schon einen Weggefährten verschlungen hatte, nicht in den Weg kommen konnte. »Meine Lords«, sagte sie und blickte in die Runde. »Der Feind rückt vor. Was gedenkt ihr zu tun?«
    »Wir gewähren dir keinen Zugang zu unserem Rat«, antwortete der Greis.
    »Lehnt ihr meine Hilfe ab?«
    Tiefes Schweigen antwortete ihr. Der Stock des Greises polterte auf den Boden, ein widerhallendes Geräusch, die Folge

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