Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth
aktivieren, während
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blank gezogen ist, und das müßte genügen, um euer Ziel zu erreichen – und das meine. Ihr könnt nicht auch noch annehmen, daß ich ebenfalls gewillt bin, für mein Anliegen zu sterben.«
Der Greis trat mit verwirrtem Gesicht zurück. Merir machte eine hilflose Handbewegung. »Sie spricht logisch«, sagte Merir. »Wir können immer sterben.«
Die Kraft ließ nach, schneller, als sie sich aufgebaut hatte. Juwel um Juwel wurde verdeckt. Und als der Einfluß der Macht völlig geschwunden war, zog Morgaine
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aus der Scheide, Gegenstück zu den Juwelen, die nur winzige Punkte waren, ohne Schaden für das menschliche Fleisch. Opalfeuer zuckte über die Runen
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und hüllte die Klinge ein, und an der Spitze loderte Dunkelheit auf, und gleich darauf begann der Wind. Jemand schrie auf. Das gespenstische Licht flackerte auf den Gesichtern der Anwesenden. Morgaine bewegte die Waffe, und der Wind wurde stärker, zerrte an den Fackeln, bewegte Haare und Roben und heulte im Kuppelraum. Vanye verließ Morgaines Seite und merkte erst, daß er sich bewegt hatte, als er plötzlich neben Lellin stand.
»Hier ist der Durchgang, den ihr bilden wolltet!« überschrie Morgaine das Brausen des Windes. »Hier klafft es vor euch. Schaut hinein! Habt ihr noch den Mut, dieser Kraft eure Juwelen hinzuzufügen? Nur wenige würden genügen, und diese ganze Kuppel würde sich an einem anderen Ort befinden, und wir mit ihr. Der Sog der Luft würde in dieser Gegend sämtliche Bäume umknicken und vielleicht, wie ihr meint, einen großen Teil der feindlichen Streitkräfte mitreißen. Oder mehr, wenn die Kraft aus dem Hier und Jetzt weiter auf diese Seite gezogen wird. Dies ist die Macht, mit der sich die Vorväter eurer Großväter einließen, um Raum und Zeit zu bezwingen. Ihr tut gut daran, sie zu meiden. Aber was werden eure Kinder tun? Was wäre, wenn eines Tages jemand, der weniger weise wäre als ihr, danach greifen wollte? Was geschähe, wenn ich euch das Schwert auslieferte und eines Tages einer aus eurem Volk es zieht? Auf der Klinge steht das Wissen der Tore festgehalten – und man kann es nicht vernichten, außer jemand trägt es blank durch ein Tor, hinein in die Feuer. Wer von euch möchte an meiner Statt gehen? Für jeden, der diese Welt liebt, für jeden, der diese Waffe besitzt und noch ein Quantum Tugend in sich hat, gibt es letztlich nur eine Möglichkeit – und die läuft darauf hinaus, das Schwert aus dieser Welt zu schaffen, fort von dieser Welt, und für immer von Welt zu Welt zu reisen. Ist in euren Legenden nicht eine große Katastrophe beschrieben? Und überall, wo diese Macht geherrscht hat, hat es dieselbe Katastrophe gegeben – und sie wird wiederkehren, immer wiederkehren. Diese Macht muß beseitigt werden. Möchte einer von euch das Schwert haben? Möchte einer von euch es unter diesen Bedingungen führen?«
Sie hielt die Waffe empor, und der Abgrund klaffte und heulte. Roh befand sich hinter ihr; Vanye nahm den Blick nicht von ihm. Rohs Gesicht war starr, in seinen Augen spiegelte sich das opalblaue Licht.
Und plötzlich rannte Roh los, fliehend, Sezar und Lellin zur Seite stoßend, an den
arrha
-Wächtern vorbeistürzend, die zu gebannt waren, um zu reagieren. Vanye merkte, daß er noch sein Schwert in der Hand hielt. Er blickte auf die anderen, sah bleiche, angespannte Gesichter – und drehte sich zu Morgaine herum. Ihr Arm zitterte von der Macht, die Körper und Seele zu lähmen vermochte. Ihr Gesicht war schweißbedeckt.
»Ihr müßt die Macht versiegeln!« sagte sie. »Laßt mich dieses Ding aus eurer Welt schaffen und den Durchgang für immer hinter mir schließen. Die Alternative wäre, daß Shathan nicht mehr lange besteht. Dies –
dies! –
liebt keine Dinge, die am Leben sind.«
»Steck es fort!« sagte Merir heiser. »Steck es ein, sofort!«
»Habt ihr genug gesehen? Ich habe stets gehadert mit dem Entschluß, der es entstehen ließ. Ich kenne seine böse Macht. Sein Schöpfer kannte sie auch. Und vielleicht ist das seine einzige Tugend: daß es zu dem geformt wurde, was es ist... man kann es sehen und weiß genau, was es ist. Es gibt hier keinen Zwiespalt, kein Ja und Nein. Dieses Ding dürfte es nicht geben. Die hübschen Juwelen, die ihr besitzt, sind im Grunde nichts anderes. Ihr laßt euch von ihrer Schönheit täuschen. Von ihrer Nützlichkeit. Irgendwann wird jemand sie zusammentragen, und ihr werdet erkennen, daß sie alle ein
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