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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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zugestehen.«
    Und sie drehte sich um, legte den Rest ihrer Rüstung an, wobei sie unbehaglich das Gesicht verzog. »Er wird seine Chance bekommen«, sagte sie schließlich. »Rüstung und Bogen, etwas anderes brauchen wir kaum, wenn es annähernd so abläuft wie beim letztenmal, bis sie die Felsen erreichen. Die Gefahr ist nicht gering.«
    »Sie sind gut vorbereitet?«
    »Einige sind schon ein gutes Stück am Silet entlang vorgedrungen, einem Zufluß im Süden; die Streitmacht am Narn setzt seit Morgengrauen auf unsere Seite über.«
    »Du hast das zugelassen?«
    Sie lachte bitter. »Ich? Zugelassen? Ich muß dir sagen, daß ich das Kommando hier nicht führe. Die
arrha
haben es zugelassen, Schritt für Schritt, bis wir jetzt so gut wie umringt sind. Mächtig sind sie, doch ihr ganzes Denken, ihr Begreifen des Problems richtet sich auf die Verteidigung, und sie wollen nicht auf mich hören. Ich hätte anders gehandelt, ja, doch ich habe auch erst seit kurzem eingreifen können. Jetzt ist der Punkt erreicht, da mir nicht viel anderes übrigbleibt, als bei der Verteidigung dieses Ortes zu helfen. Es ist nie um die Frage gegangen, was ich an ihrer Stelle gemacht hätte.«
    Vanye bückte sich und raffte seine Rüstung vom Boden auf. Sie sattelten die Pferde, nicht nur Siptah, sondern auch die Tiere, die Lellin und Sezar gehörten, und nahmen alle Dinge an sich, die sie im Falle einer Flucht brauchen konnten. Was hinter Morgaines Stirn vorging, wußte nur sie allein; Vanye aber ging noch einmal die Dinge durch, die sie ihm geschildert hatte: die Isolation dieses Nehmin geheißenen Ortes durch Wald und Wasser und die Shiua an den Flüssen, die dieses Refugium säumten.
    Das Terrain ringsum war dicht bewaldet, eine Situation, die kein Kurshin angenehm finden konnte; es gab keinen Bewegungsraum, nicht genug Platz zum Fliehen. Die Pferde waren so gut wie nutzlos, und der Hügel war zu niedrig, um ihn erfolgreich verteidigen zu können.
    Sie ritten den Hang empor und zwischen den verdreht aussehenden Bäumen hindurch, dann zwischen den Felsbrocken den gewundenen Weg hinab, bis sie wieder die Wiese erreichten.
    »Nichts von ihnen zu sehen«, murmelte Vanye und blickte unbehaglich in Richtung Fluß.
    »Ah, sie haben es gelernt, sich diesem Ort etwas vorsichtiger zu nähern. Aber ich fürchte, daß das nicht lange vorhält.«
    Morgaine lenkte Siptah nach rechts, und vorsichtig ritten sie in den Wald, durch Unterholz, ein Gebiet erreichend, das sich wegen seiner großen Bäume auszeichnete. Ein Pfad wies ihnen den Weg –
und anschließend unseren Feinden,
dachte Vanye bedrückt. Erst vor kurzem waren hier Pferde entlanggekommen.
    »Liyo«,
sagte er nach einer Weile. »Wohin reiten wir? Was führst du im Schilde?«
    Sie zuckte die Achseln, anscheinend war sie besorgt. »Die
arrha
haben sich zurückgezogen. Es wäre ihnen zuzutrauen, daß sie uns dem Feind ausliefern. Ich mache mir Sorgen um Lellin und Sezar. Sie haben sich noch nicht wieder bei mir gemeldet. Es behagt mir nicht, ihre Pferde von dem Ort fortzuführen, an dem sie sie erwarten, doch genausowenig möchte ich die Tiere verlieren.«
    »Sie sind dort draußen – in Richtung Feind?«
    »Dort sollten sie jedenfalls sein. Im Augenblick macht mir viel mehr Sorge, daß die
arrha
nicht dort zu finden sind, wo sie sich aufhalten sollten.«
    »Und Roh.«
    »Und Roh«, sprach sie ihm nach. »Obwohl ich irgendwie bezweifle, ob er in dieser Sache eine führende Rolle spielt. Vielleicht ist er selbst in Gefahr. Merir... auf Merir muß man ein Auge haben. Er mag zwar ehrenhaft sein, aber man lernt dazu, Vanye, man lernt dazu... und man stellt sich darauf ein, daß die Gütigen und Tugendhaften genauso erbittert gegen uns kämpfen wie jene anderen, die weder gütig noch tugendhaft sind – und vielleicht noch energischer, denn sie handeln selbstlos und voller Mut – und daß wir uns alle vor ihnen in acht nehmen müssen. Erkennst du nicht, daß ich das bin, als was die Shiua mich bezeichnen? Und wäre ein Mensch nicht berechtigt, sich dem zu widersetzen – für sich selbst, doch in erster Linie für das, was die
arrhendim
schützt? Verzeih mir! Du kennst mich ja, wenn ich in düsterer Stimmung bin. Ich sollte meine Niedergeschlagenheit nicht auf dich abwälzen.«
    »Ich bin dein Mann,
liyo.
«
    Diese Worte rissen sie aus der Bitterkeit, die sich auf ihrem Gesicht abgezeichnet hatte, und sie blickte ihn an.
    Und hinter einer Kurve des Weges stand einer der
arrha,
eine

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