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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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einer Bewegung, die nicht sehr kraftvoll gewesen war.
    »Meine Lords«, sagte sie. »Wenn ihr meine Hilfe ablehnt, werde ich euch verlassen. Und wenn ich euch verlasse, werdet ihr gewißlich untergehen.«
    Merir machte einen halben Schritt vorwärts. Vanye hielt den Atem an, denn der alte Lord wußte – wußte durchaus – was sie meinte, die Vernichtung des Tors, die diesen Wesen Macht schenkte – bewirkt durch ihr Verlassen dieser Welt. Bestimmt hatte er das den anderen schon geschildert.
    »Was du da mit dir führst«, sagte Merir, »ist stärker als die vereinigte Macht aller
arrha.
Aber es ist zur Waffe geformt worden; und das...
das
ist Wahnsinn! Es ist ein böses Ding. Etwas anderes kann es nicht sein. Fünfzehnhundert Jahre lang haben wir unsere Macht vorsichtig eingesetzt. Um zu schützen.
    Zu heilen. Du stehst hier vor uns und bist am Leben – wegen dieser Macht – und sagst uns, wenn wir uns deinen Forderungen nicht beugen, wirst du das Ding gegen uns richten und Nehmin vernichten und uns unseren Feinden nackt und ungeschützt überlassen. Aber was ist, wenn wir deinen Wünschen nachkommen? Was sind deine Bedingungen? Wir wollen sie hören.«
    Kein Laut war zu vernehmen, niemand bewegte sich.
    Doch plötzlich flüsterten weitere Schritte auf den Steinplatten an der Tür.
    Lellin und Sezar.
    »Großvater«, sagte Lellin mit gedämpfter Stimme und verbeugte sich. »Lady – du hast mir gesagt, ich solle zu dir kommen, wenn der Feind die Überquerung beendet hätte. Das ist geschehen. Die Horden rücken in unsere Richtung vor.«
    Ein Murmeln lief durch den Raum, schnell unterdrückt, so daß wieder die kleinste Bewegung deutlich zu hören war.
    »Du bist auf ihren Befehl unterwegs gewesen?« fragte Merir. »Ich habe dir gesagt, Großvater, daß ich das tun würde.« Langsam schüttelte Merir den Kopf, hob das Gesicht und blickte Morgaine an, betrachtete die
arrhendim,
die Morgaine gefolgt waren, und bis auf Perrin senkten alle den Kopf, unfähig, seinem Blick zu begegnen.
    »Du hast bereits damit begonnen, uns zu vernichten«, sagte Merir, und seine Stimme klang erstickt. »Du bietest uns deinen Weg – oder das Nichts. Vielleicht hätten wir es geschafft, die Shiua abzuwehren, so wie wir die
sirrindim
zurückschlugen, die uns vor langer Zeit bedrängten. Aber nun ist es soweit gekommen, daß Waffenträger diesen Ort betreten haben, der nie zuvor Waffen gesehen hat, und daß es Angehörige unseres Volkes gibt, die darauf vertrauen wollen.«
    »Lellin Erirrhen hat gesagt«, erklärte der ältere
arrha,
»daß er der
Ihre
ist, Lord Merir. Und daß er aus diesem Grunde darauf besteht, auf ihr Geheiß zu kommen und zu gehen, und sich unserem Befehl zu widersetzen.«
    »Wenn das nicht so wäre«, schaltete sich Morgaine mit lauter Stimme ein, »würde der Rat mich blind und taub lassen. Durch ihren Dienst an mir haben Lellin und Sezar verhindert, daß ich andere Maßnahmen ergriff, meine Lords. Sie wissen Dinge, die euch nicht bekannt sind. Indem sie mir dienten – haben sie euch gedient.«
    Merirs Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammengepreßt, und Lellin warf einen Blick auf den alten Lord, verbeugte sich sehr langsam vor ihm und vor Morgaine – und wandte sich wieder an seinen Großvater. »Aus eigenem Entschluß«, sagte Lellin. »Großvater – die
arrhendim
werden gebraucht. Bitte! Komm und schau es dir an! Der Feind bedeckt das Flußufer wie ein Jungwald. Komm und schau es dir an!« Sein gequälter Blick wanderte durch die Runde der
arrha.
»Kommt aus eurem Hain. Schaut euch die Horde an. Ihr sprecht davon, sie in Shathan aufzunehmen. Mit ihr Frieden zu schließen – so wie wir uns mit den Überresten der
sirrindim
einigen konnten. Kommt und seht es euch an!«
    »Etwas, das viel gefährlicher für uns ist«, sagte der greise Ratsherr, »steht bereits in unserer Mitte.« Und Tor-Energie flammte auf und spannte die Luft wie einen gestrafften Faden. Das Licht umschimmerte den alten Mann.
    Und es wuchs an. Ein
arrha
nach dem anderen ließ die Kraft entstehen, bis die
arrhendim
sich an die Wand kauerten und die ganze Kuppel davon summte.
    »Liyo«,
sagte Vanye leise und zog energisch sein Schwert, denn zwei
arrha
standen an der Tür und die Luft zwischen ihnen schimmerte von der Barriere, die sie bildeten.
    »Nicht!« rief Morgaine.
    Der alte
arrha
ließ das Ende seines Stabs auf den Boden poltern, ein Laut, der in der flirrenden Luft beinahe unterging; seine halbblinden Augen zeigten einen starren

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