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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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versperrte ihr den Weg. Im nächsten Augenblick blitzte
Wechselbalg
heraus, eine Kraft, die Vanyes Nerven angriff und sein Pferd trotz der Entfernung ins Stolpern geraten ließ. Das Tier blieb stehen; die
arrha
hatte sich abgeschirmt. Einen Augenblick lang dachte er schon, er wäre aus dem Gröbsten heraus.
    Dann warnte ihn ein heiserer Schrei. Er schleuderte die
arrha
zu Boden, zog das Pferd herum und warf sich zur Seite, wobei er in der Mähne Halt fand. Er erblickte Roh und Lellin, und der Reiter, der an ihm vorbeidonnerte, wurde nach hinten aus dem Sattel gewirbelt. Weitere Shiua griffen an. Vanye setzte sich wieder im Sattel zurecht und zog sein Schwert. Er spürte, wie sein zurückweichendes Pferd über einen Leichnam stolperte und sich unter dem brutalen Hieb der Sporen wieder fing.
    Hetharu. Weiter vorn sah er den
khal-
Lord vor einem Trio von Reitern näherkommen und versuchte sich aufzuraffen, um diesem Angriff zu begegnen. Doch schon raste Roh an ihm vorbei und prallte Klinge gegen Klinge mit dem
khal
und seinem Pferd zusammen, und Vanye nahm sich dafür den Reiter rechts von Hetharu zum Ziel – ebenfalls ein Schwertkämpfer. Der Halbling brüllte seinen Haß heraus und hieb nach ihm; Vanye fegte das Schwert zur Seite und zielte auf den Hals, wobei er im letzten Augenblick den Mann erkannte: Hetharus
akil
-betäubten Genossen. Angewidert verzog er das Gesicht und drehte sich zu den beiden um, die hinter ihn galoppiert waren, rechnete er doch mit einem Angriff von dieser Flanke, doch
arrhendur-
Pfeile beraubten ihn dieser Ziele. Roh kam ohne Hilfe aus; im Galopp sah Vanye, wie Hetharu aus Ohtij-in mit halb abgetrenntem Kopf aus dem Sattel geschleudert wurde, und er und Roh befanden sich plötzlich in einer weiten Zone, in der nur Leichen sich befanden, Tote, dazwischen eine Gruppe betäubt herumtorkelnder Männer und Pferde, die nur allmählich wieder zu sich kamen, und eine Handvoll
arrhendim,
während die Hauptstreitmacht des Gegners noch vom Dunst verschleiert wurde.
    In seiner Verzweiflung ließ er das Pferd im Kreis tänzeln und suchte Morgaine – und er entdeckte sie weiter hinten, sie und Merir und eine freie Zone, in der keine Toten zu sehen waren und die Gegner sich in wildem Durcheinander zurückzogen.
Wechselbalg
glühte mondhell im Dämmerlicht, und Vanye schmerzte mitfühlend der Arm, denn er wußte, was es bedeutete, diese Waffe zu führen.
    Dann erinnerte er sich an einen anderen Gefährten. Das Pferd herumziehend, blickte er nach rechts – und entdeckte beschämt die kleine
arrha,
deren weiße Kleidung zerrissen und blutbesudelt war. Sie hatte sich aufgerichtet und hielt eines der verwirrten Pferde fest. Allerdings kam sie an den Steigbügel nicht heran, denn das Tier scheute vor ihr zurück. Sezar eilte zu ihr, ehe Vanye etwas unternehmen konnte. Er griff von der anderen Seite über den leeren Sattel und zerrte sie hoch. Dann rief Vanye den anderen etwas zu, und der Trupp rückte vor, um den Abstand zwischen sich und Morgaine und Merir zu verringern, denn die Shiua erholten sich allmählich, und der erkämpfte Freiraum drohte sich wieder zu schließen.
    Aber Morgaine wartete nicht auf die anderen. Kaum sah sie, daß ihre Begleiter sich in Bewegung gesetzt hatten, als sie ihr Tier auch schon herumzog und Siptah zum Galopp anspornte. Ihr Ziel waren die sich neu formierenden Shiua-Fußsoldaten, die sie wie beim erstenmal in haltloser Flucht vor sich hertrieb. Pfeile gingen ringsum nieder, weit am Ziel vorbei; die fliehenden Shiua nahmen sich nicht die Zeit, ein zweitesmal die Bögen nach hinten zu wenden.
    Deutlich ragte nun das Kleinere Horn vor der Gruppe aus dem Dämmerlicht; eine Straße führte daran empor, und die Sumpfbewohner und Shiua sprangen links und rechts vor der Kavalkade zur Seite. Einige zögerten zu lange und starben, obwohl sie im letzten Augenblick entsetzt die Waffen fortwarfen und seitlich in den Felsen Schutz suchen wollten.
    Ein riesiges Tor gähnte vor ihnen, ein dunkles inneres, dahinter ein zweites offenes Tor, durch das im schwächer werdenden Licht Straße und Steine sichtbar waren. Auf diesen Unterschlupf hielt Morgaine zu, Merir neben sich, gefolgt von den anderen, die in verzweifelter Hast den Anschluß nicht zu verlieren trachteten, denn nun begannen ringsum Pfeile gegen die Felsen zu prasseln. Dann erreichten sie das Refugium, das leer war – eine Wegfeste, deren Tore zersplittert und verwittert waren – auf beiden Seiten. Die Pferde rutschten auf dem

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