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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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schwacher Stimme, »kann das nur einen Grund haben: sie sehen die anderen anrücken. Sie warten darauf. Sie wollen uns von beiden Seiten gleichzeitig in die Zange nehmen und uns hier festnageln. Und wenn wir nicht verhindern, daß sie das eigentliche Nehmin angreifen, werden die Tore jener Festung irgendwann fallen. Vanye, uns bleibt keine andere Wahl. Wir können diese Zwischenstation nicht halten.«
    »Aber die Verfolger von unten werden uns auf den Fersen sein, ehe wir die Angreifer über uns in einen Kampf verwickeln können.«
    »Sollen wir aber hier sitzenbleiben und sterben, ohne jeden Sinn? Ich reite weiter.«
    »Habe ich gesagt, daß ich das nicht tun würde? Ich komme mit.«
    »Dann in den Sattel! Es wird dunkel. Das bißchen Zeit, das wir noch haben, dürfen wir nicht vergeuden.«
    »Du kannst aber das Schwert nicht mehr führen. Es wird dich umbringen. Gib es mir!«
    »Ich trage es, solange ich kann.« Ihre Stimme klang heiser. »In unmittelbarer Nähe Nehmins traue ich dem Ding nicht. Es könnten Gefahren auftreten, die du nicht spürst, etwas, das darin zu erkennen ist, wie es klingt und sich anfühlt – eine Grenze der Zugänglichkeit. Ein Fehler könnte uns alle das Leben kosten. Wenn dir die Waffe zufällt, meide die Juwelen – meide sie auf jeden Fall! Und sollte jemand die Kräfte aufscheuchen, die durch die Festung kanalisiert werden – dann hoffe ich, daß du es rechtzeitig spürst. Ungebändigt würde es diesen Felsberg auseinanderreißen.« Sie stieß sich vom Tor ab und ging an Siptahs Seite. Ihre Hände griffen nach den Zügeln. »Bleib bei mir!«
    Trotz ihrer Erschöpfung begaben sich andere zu ihren Pferden, entschlossen, nicht zurückzubleiben. Morgaine blickte sie an und sagte nichts. Nur Roh bedachte sie mit einem konzentrierten Blick. Ihre Gedanken beschäftigten sich in diesem Augenblick bestimmt mit Nehmin – und mit Roh, der ihr Begleiter war.
    Roh wandte den Blick ab und schaute statt dessen auf die schwache Barriere, die sie errichtet hatten. Das Lärmen der Horde war lauter geworden, so wie es sich anhörte, stand der Feind beinahe schon am Fuß der Straße. »Ich könnte eine Zeitlang verhindern, daß eine Ramme gegen dieses Tor gesetzt wird. Damit säßen sie euch wenigstens nicht im Nacken, und ihr hättet eine Chance.«
    Vanye, der sich etwas anderes vorgestellt hatte, blickte Morgaine an, sie aber nickte langsam. »Gut«, sagte sie, »das könntest du tun.«
    »Cousin«, sagte Vanye. »Laß es sein! Du kannst uns nicht viel Zeit verschaffen mit deinem Leben.«
    Roh schüttelte den Kopf. Verzweiflung schimmerte in seinem Blick. »Du meinst es gut; aber ich werde dort nicht hinaufreiten, solange ich hier zu etwas nütze sein kann. Wenn ich dort oben wäre, nahe dem
Ding
– ich glaube, ich würde wortbrüchig. Hier aber kann ich etwas tun – außerdem unterschätzt du meine Treffsicherheit, Nhi Vanye i Chya.«
    Da begriff Vanye, was in dem anderen vorging, und umarmte ihn, während tiefer Schmerz sein Herz heimsuchte, dann machte er kehrt und stieg mit einem Ruck in den Sattel.
    Sezar stieß eine Warnung aus, denn nun war das Vorrücken von Reitern und Fußsoldaten nicht nur aus dem Tal zu hören, sondern auch von oberhalb, vom Berg herab.
    Nur Perrin und Vis stiegen ebenfalls nicht auf; sie hatten sich auf ihre Bogen gestützt. »Hier gibt es für mehr als einen Bogenschützen zu tun«, sagte Perrin. »Zu dritt könnten wir sie vielleicht überzeugen, von ihrem Vorhaben abzulassen; sollten außerdem Gegner an euch vorbeikommen, können wir verhindern, daß sie Roh in den Rücken fallen.«
    »Deinen Segen, Lord«, bat Vis, und Merir beugte sich aus dem Sattel und ergriff die lederbewehrte Hand der
khemein.
»Ja«, sagte er, »für euch alle drei.«
    Dann wandte er sich ab, denn Morgaine zog Sipthas Kopf herum und ritt in die zunehmende Dunkelheit. Vanye folgte ihr dichtauf, inzwischen zu sehr mit dem eigenen Schicksal beschäftigt, um noch um andere zu trauern. Selbst für sie war es eine Sache der Zeit: Lellin und Sezar trugen keine Waffen, außerdem wurden sie von der kleinen
arrha
begleitet, die, blutüberströmt, sich kaum im Sattel halten konnte; sie wich aber nicht von Merirs Seite; und schließlich Sharrn und Kessun mit ihren Bögen – die einzigen beiden, die außer ihnen noch bewaffnet waren.
    »Wie weit?« wandte sich Morgaine an die
arrha.
»Wie viele Windungen vor dem Horn? Wie viele von dort bis zur eigentlichen Festung Nehmin?«
    »Drei vor dem Dunklen Horn;

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