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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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als sie den Rand der Bäume erreicht hatten, fiel ihr Blick auf Steinmauern und ausgebrannte Holzteile – auf die armseligen Ruinen Mirrinds. Vanye begann zu fluchen und lehnte sich an einen Baum am Wegrand. Klugerweise verzichtete Roh in diesem Augenblick auf jede Bemerkung, und Vanye schluckte, bis er wieder freier atmen konnte, und setzte seinen Weg im Schatten der Bäume und Ruinen fort.
    Die Ernte stand noch, wenngleich das erste Unkraut dazwischen wucherte. Das Versammlungshaus war noch ziemlich intakt. Doch es war kein Ort der Schönheit mehr, wie er ihn in Erinnerung hatte.
    »Wir können hier nicht bleiben«, sagte Roh. »Wir befinden uns hier in Reichweite des Sotharra-Lagers. Shiens Männer. Wir sind zu weit gewandert. Sei vernünftig, Cousin! Wir müssen wieder in den Wald.«
    Vanye zögerte noch einen Augenblick lang und sah sich um, dann machte er gebeugt kehrt und wollte Rohs Rat befolgen.
    In diesem Augenblick bohrte sich vor ihren Füßen ein Pfeil in den Boden; braune Federn wippten.

12
    Roh zuckte vor dem Pfeil zurück wie vor einer Schlange und griff dabei nach seinem Bogen. 
    »Nein«, sagte Vanye und hielt seinen Begleiter fest.
    »Freunde von dir?«
    »Früher mal. Vielleicht noch immer. –
Arrhendim, lher nthim ahallya Meriran!«
    Es kam keine Antwort. »Du bereitest mir doch immer wieder neue Überraschungen«, sagte Roh.
    »Still!« antwortete Vanye. Seine Stimme hatte zu zittern begonnen, denn er war sehr erschöpft, und das Schweigen bekümmerte ihn zutiefst. Wenn sich sogar die
arrhendim
gegen ihn gewandt hatten, gab es keine Hoffnung mehr.
    »Khemeis«,
sagte eine Stimme hinter ihm.
    Er drehte sich um. Vor ihm stand ein Mann, ein
khemeis.
Er kannte ihn nicht.
    »Komm!«
    Er folgte der Aufforderung, wobei er Roh mit sich zog. Der
khemeis
verschmolz wieder mit dem Wald, und als sie die Stelle erreichten,, an der er gestanden hatte, war von ihm nichts mehr zu erkennen. Sie wanderten tiefer in die Schatten.
    Plötzlich erschien ein weißgekleideter
qhal
in ihrem Blickfeld. Er war aus einem Baumschatten getreten. Den Bogen hatte er gespannt, ein braungefiederter Pfeil war auf sie gerichtet.
    »Ich bin Lellin Erirrhens Freund«, sagte Vanye. »Und
khemeis
von Morgaine. Dieser Mann ist mein Cousin.«
    Der Pfeil wurde nicht zur Seite gedreht. »Wo ist Lellin?« Daraufhin verließ Vanye der Mut, und er stützte sich ergeben auf seinen Stab, ohne noch weiter auf den drohenden Pfeil zu achten.
    »Wo ist Lellin?«
    »Bei meiner Lady. Und wo die sich aufhält, weiß ich nicht.
    Ich hatte gehofft, diese Information von den
arrhendim
zu erhalten.«
    »Dein Cousin trägt Merirs Garantie für ein sicheres Geleit. Das gilt aber nur für den Mann, der das Zeichen bei sich hat.«
    »Führe uns zu Merir! Ich muß ihm über seinen Enkel berichten.«
    Langsam wurde der Pfeil gesenkt und von der Bogensehne genommen. »Wir bringen dich, wohin wir wollen. Einer von euch hat kein Recht, hier zu sein. Wer?«
    »Ich«, gestand Roh, streifte sich das Amulett über den Kopf und reichte es Vanye.
    »Ihr kommt beide mit!«
    Als Roh ihn fragend anblickte, nickte Vanye; er hängte sich das Amulett um den Hals und humpelte auf zitternden Beinen hinter dem
qhal
her.
    Erst tief in der Nacht wurde Rast gemacht; der
arrhend
suchte Schutz zwischen den Wurzeln eines großen Baumes. Vanye ließ sich zu Boden sinken, hob das gesunde Bein und stützte sich erschöpft darauf. Nach einiger Zeit jedoch schüttelte Roh ihn wach. »Sie wollen uns zu essen und zu trinken geben«, sagte Roh. Vanye nahm sich zusammen und griff zu, obwohl er kaum noch Appetit hatte; hinterher lehnte er sich an einen Baum und betrachtete die
arrhendim
– es waren nun wieder zwei, denn der
khemeis
war zurückgekehrt.
    »Weißt du, wo Lellin oder meine Lady ist?« fragte Vanye. »Wir antworten dir nicht«, sagte der
qhal.
    »Rechnet ihr uns zu euren Feinden?«
    »Wir antworten nicht.«
    Vanye gab kopfschüttelnd die Hoffnung auf, etwas aus seinen Führern herauszubekommen. Er stützte den Kopf an die Rinde.
    »Schlaf!« sagte der
qhal,
breitete seinen Mantel aus und wickelte sich hinein, wobei er mit dem Baum verschmolz, an dem er lehnte; der
khemeis
aber tauchte lautlos im Wald unter.
    Am nächsten Morgen wurden sie von einem anderen
qhal
und einem anderen
khemeis
in Schlepp genommen. Vanye betrachtete die beiden blinzelnd, beunruhigt, daß der Wechsel so unmerklich hatte vor sich gehen können. Roh warf ihm einen nicht weniger beunruhigten Blick

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