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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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los!« befahl Merir; die Männer gehorchten rücksichtsvoll, und Vanye ließ sich auf ein Knie sinken und verneigte sich respektvoll bis auf die Matte.
    »Du bist schwer verletzt«, sagte Merir.
    Solche Worte hatte er von dem alten Lord nicht erwartet, dessen Enkel vermißt wurde, dessen Familie bedroht war, in dessen Land sich Feinde bewegten. Wieder verbeugte sich Vanye, vor Erschöpfung zitternd, und richtete sich wieder auf. »Ich weiß nicht, wo Lellin ist«, sagte er heiser. »Ich erbitte deine Erlaubnis loszuziehen und ihn und meine Lady zu suchen.«
    Merir zog die Brauen zusammen. Der alte Lord war im Zelt nicht allein; ernst blickende bewaffnete Männer und
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umstanden ihn, offenbar eine Schutztruppe; außerdem der Rat der Ältesten. Zornige Blicke trafen ihn. In Merirs Ausdruck aber lag eher Schmerz als Zorn. »Du weißt nicht, wie die Dinge hier stehen. Wir wissen, daß ihr den Narn überquert habt. Und danach wurden wir von den
harilim,
dem dunklen Volk... nicht mehr in das Gebiet gelassen. Ist es nicht wahr, daß ihr Nehmin aufsuchen wolltet?«
    »Jawohl, Lord.« 
    »Weil deine Herrin dies gegen meinen Wunsch erstrebte.
    Weil sie sich diese Sache in den Kopf gesetzt hatte und sich durch Warnungen nicht umstimmen ließ. Jetzt ist Lellin verschwunden, und Sezar ebenso, und sie wird vermißt. Und wir haben Krieg.« Nun brodelte der Zorn doch empor, wurde aber bezwungen, und die grauen Augen starrten düster in den Lampenschein, und ihr Blick hob sich langsam. »All diese Dinge habe ich in ihr gespürt. Dich sah ich als das, was ich auch jetzt vor mir sehe. Schildere mir,
khemeis,
was geschehen ist! Ich werde dich bis zu Ende anhören. Erzähle mir alles, verschweige keine Einzelheit. Mag sein, daß irgendeine winzige Information uns dabei hilft, den Rest zu verstehen.«
    Vanye kam der Aufforderung nach. Während seines Berichts versagte ihm die Stimme, und man gab ihm zu trinken; er machte weiter, während seine Zuhörer keinen Laut von sich gaben.
    Auch als er geendet hatte, herrschte Stille.
    »Bitte«, wandte er sich an Merir. »Bitte gib mir ein Pferd!
    Und ein zweites für meinen Cousin! Und unsere Waffen! Mehr nicht. Wir reiten los und suchen sie.«
    Das Schweigen zog sich in die Länge. In dieser bedrückenden Atmosphäre griff Vanye sich an den Hals und streifte die Kette ab, an der das Amulett hing. Er hielt es Merir hin. Als Merir keine Anstalten machte, es zu nehmen, legte er es vor sich auf die Matte, denn seine Hand konnte es nicht länger halten, ohne zu zittern.
    »Dann laß uns ziehen, wie wir sind«, fuhr Vanye fort. »Meine Herrin wird vermißt. Ich wünsche mir nichts anderes, als sie und alle, die bei ihr sind, zu finden.«
    »Mensch«, sagte Merir schließlich, »warum wollte sie Nehmin aufsuchen?«
    Vanye war bestürzt über diese Frage, die auf den Kern der Dinge abzielte, die Morgaine vor diesen Wesen verheimlicht hatte. »Kontrolliert dieser Ort nicht Azeroth?« gab er zurück. »Beherrscht er nicht den Ort, an dem sich unsere Feinde befinden?«
    »Befanden«, sagte jemand.
    Vanye schluckte und ballte im Schoß die Hände, damit sie nicht zu zittern begannen. »Was immer dort draußen Schlimmes passiert, es ist mein Werk. Ich übernehme die Verantwortung dafür. Ich habe euch gesagt, warum sie gekommen sind; sie haben mich verfolgt, und damit hat Nehmin nichts zu tun. Meine Herrin ist verwundet worden. Ich weiß nicht, ob sie noch lebt. Ich beschwöre – es ist nicht ihre Schuld, daß ihr angegriffen wurdet!«
    »Nein«, sagte Merir. »Vielleicht ist es das nicht. Aber zu keiner Zeit habt ihr uns die ganze Wahrheit gesagt. Sie forderte die Wahrheit von mir. Sie forderte Vertrauen. Und Vertrauen habe ich ihr gegeben, so sehr, daß wir nun im Krieg stehen und in unserem Volk den Verlust von Leben und Häusern zu beklagen haben. Ja, ich sehe eure Feinde als das, was sie sind; sie sind das Böse. Doch ihr beide habt uns nicht die ganze Wahrheit offenbart. Ihr beide, du und sie, habt das Gebiet der
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durchquert. Das ist keine Kleinigkeit. Du hast es gewagt, dich bei deiner Flucht auf die
harilim
zu verlassen, und du bist noch am Leben – und das erstaunt mich. Beim dunklen Volk scheinst du in ungewöhnlichem Ansehen zu stehen, obwohl du nur Mensch bist. Und jetzt verlangst du von uns, daß wir dir wieder trauen. Du möchtest unsere Hilfe, einen neuen Anlauf zu machen – und doch hast du uns nie die Wahrheit gesagt. Wir werden dir nichts tun, sei unbesorgt; aber dich noch

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