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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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keine Rückkehr geben würde. Diesmal schien Sin seine Gefühle zu teilen. In seinen Augen schimmerten Tränen, die er jedoch zurückhielt; er hatte Shathan durchquert: er war nicht mehr der kleine Junge, den Vanye in Mirrind kennengelernt hatte.
    »Ich habe kein Abschiedsgeschenk für dich«, sagte Vanye und suchte in seiner Erinnerung nach einem Ding in seinem Besitz, etwas, das ihm außer den Waffen gehörte; und nie zuvor war ihm seine Armut so bewußt gewesen wie in diesem Augenblick. »In unserem Volk machen wir ein Geschenk, wenn wir wissen, daß es eine lange Trennung werden wird.«
    »Ich habe dir dies gemacht«, sagte Sin und zog einen kleinen geschnitzten Pferdekopf aus dem Hemd. Es war eine hervorragende Arbeit, denn Sins Hände besaßen viele Talente. Vanye nahm die Gabe und schob sie sich in den Kragen. Voller Verzweiflung schnitt er sich einen Ring vom Gürtel ab, ein Gebilde aus einfachem, blauschwarzem Stahl; daran waren früher Lederschnüre befestigt gewesen, von denen aber nichts übriggeblieben war. Er drückte Sin den Ring in die Hand und schloß die braunen Finger darüber. »Es ist nur eine schlichte Sache, das einzige Geschenk, das ich dir machen kann und das ich aus meiner Heimat mitgebracht habe, aus Morija in Andur-Kursh. Fluche nicht auf mich, wenn du erwachsen bist, Sin. Mein Name war Nhi Vanye i Chya; und wenn ich dir je Schaden tue, dann nicht, weil ich es gewollt habe. Möge es in Shathan auf ewig
arrhendim
geben, und natürlich auch Mirrindim. Und wenn ihr selbst
arrhendim
seid, du und Ellur, sorgt dafür, daß meine Hoffnung Wahrheit wird.«
    Sin drückte ihn an sich, und Ellur trat vor und ergriff seine Hand. Zufällig blickte er zu Roh empor, dessen Gesicht einen traurigen Ausdruck trug. »Ra-koris war ein solcher Ort«, sagte Roh und meinte damit seine Siedlung im bewaldeten Andur. »Wenn ich bisher keinen eigenen Grund gehabt hätte, die Shiua zu bekämpfen, so wüßte ich ihn jetzt, nachdem ich diesen Ort kennengelernt habe. Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn retten, nicht ihm das einzige rauben, das ihn verteidigen könnte.«
    Die Hände der Jungen krampften sich um die seinen; Vanye starrte Roh an und kam sich wehrlos vor: außer seinem Eid stand ihm kein Argument zur Verfügung.
    »Wenn sie tot ist«, sagte Roh. »Ich will deinen Kummer respektieren, Cousin, und nichts Böses über sie sagen – aber dann wärst du doch frei. Würdest du dann weiter betreiben, was sie im Sinne hat? Würdest du ihnen das nehmen? Ich glaube, daß du ein Gewissen hast. Sie jedenfalls nehmen es an.«
    »Halt den Mund! Spar dir deine Pfeile für mich auf, nimm sie nicht für sie!«
    »Aye«, murmelte Roh. »Genug davon.« Er legte seinem Pferd die Hand an den Hals und sah sich um. Er betrachtete die riesigen Bäume, die sich unglaublich hoch über die Zelte erhoben. »Aber denk darüber nach, Cousin.«
    Plötzlich lief ein Murmeln durch die Menge; die Gestalten wichen zur Seite, und Merir erschien – ein neuer Merir, denn der alte Lord trug nun Reitkleidung; ein silbergefaßtes Horn hing an seiner Seite, und er trug eine Tasche bei sich, die er an den Sattel des weißen Pferdes hängte. Das schöne Tier wandte den Kopf und nibbelte zutraulich an seiner Schulter. Er streichelte die hingehaltene Nase und griff nach den Zügeln. Ohne Hilfe stieg er in den Sattel.
    »Sei vorsichtig, Vater«, sagte einer der
qhal.
»Ja«, griffen andere die Worte auf. »Sei vorsichtig!«
    Arrhel erschien. Merir nahm die Hand der Lady von der Flanke seines Pferdes. »Führ du in meiner Abwesenheit das Kommando«, bat er und drückte die Hand, ehe er sie losließ. Die anderen begannen aufzusteigen.
    Vanye verabschiedete sich von den Jungen und stieg auf. Der Braune bewegte sich ohne Kommando, als die anderen Pferde sich in Gang setzten, und schon nach den ersten Schritten mußte er zurückschauen. Sin und Ellur liefen hinter ihm her, versuchten so lange wie möglich bei ihm zu bleiben. Er winkte ihnen zu, und sie erreichten den Rand des Lagers. Bäume schoben sich dazwischen. Ein letzter Blick zeigte die beiden verloren am Waldrand, ein blonder
qhalur-
Junge und eine kleine dunkelhaarige Gestalt, die in ähnlicher Körperhaltung verhielten. Dann bildeten die grünen Blätter einen zu dichten Vorhang, und er drehte sich im Sattel um.
    Im Trupp wurde wenig gesprochen. Die beiden jungen
arrhendim
bildeten die Spitze, und der ältere ritt dicht bei Merir. Vanye und Roh folgten, während die beiden
arrhendim
die Nachhut

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