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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Fragen.« Er stand auf. Sharrn und Dev taten es ihm nach. Er deutete auf Roh. »Komm, Fremder! Begleite mich!«
    Roh stand auf, und Vanye wollte seinem Beispiel folgen. »Nein«, sagte Merir. »Wenn du klug bist, verzichtest du darauf. Ich möchte nicht, daß dir etwas geschieht.«
    Die Bögen waren nun gespannt.
    »Das Benehmen dieser Leute ist ein wenig besser als das von Hetharus Gefolgsleuten«, sagte Roh gelassen. »Die Fragen machen mir nichts aus, Cousin.«
    Und Roh begleitete die
arrhendim
gelassen; seine Kenntnisse reichten aus, um sie gründlich zu verraten. Die Gruppe verschwand am Flußufer, bis sie hinter Bäumen nicht mehr zu sehen waren. Vanye verharrte am Boden, auf ein Knie gestützt.
    »Bitte«, sagte Perrin, die noch immer mit dem Pfeil auf ihn zielte. »Bitte unternimm nichts,
sirren!
Vis und ich verfehlen kleinere Ziele nur selten. Zusammen könnten wir dich nicht verfehlen. Man wird deinem Verwandten nichts tun. Bitte setz dich, damit wir uns alle entspannen können!«
    Vanye kam der Aufforderung nach. Die Sehnen wurden entspannt; die Wachsamkeit der beiden
arrhendim
ließ aber nicht nach. Vanye stützte den Kopf in die Hände und wartete ab. Das Fieber pulsierte durch seinen Kopf, Verzweiflung brodelte in ihm empor.
    Die
arrhendim
führten Roh schließlich zurück und ließen ihn unter den wachsamen Blicken der weiblichen Bogenschützen Platz nehmen. Vanye warf Roh einen Blick zu, doch Roh begegnete diesem Blick nur kurz, und seine Augen verrieten nichts.
    »Komm!« sagte Sharrn, und Vanye stand auf und ging mit ihm in die Dunkelheit, unter tiefhängende Äste an eine Stelle, an der das Wasser zwischen Steinen hindurchplätscherte.
    Merir saß wartend auf einem umgestürzten Baumstamm, eine bleiche Gestalt im Mondlicht, in seinen Mantel gehüllt. Die
arrhendim
hießen Vanye einige Schritte entfernt stehenbleiben, und er gehorchte, ohne dem alten Mann seinen Respekt zu erweisen; dieser Respekt war verraten worden. Merir bedeutete ihm, auf dem Boden Platz zu nehmen, aber das wollte er nicht.
    »Ah«, sagte Merir. »Du fühlst dich also mißbraucht. Aber bist du wirklich mißbraucht worden,
khemeis,
wenn man alle Aspekte berücksichtigt? Sind wir hier nicht auf einem Wege, um den du uns gebeten hast – und das trotz der Tatsache, daß du uns gegenüber nicht ehrlich gewesen bist?«
    »Du bist nicht der Lord, dem ich Treue geschworen habe«, sagte Vanye, und der Mut drohte ihn zu verlassen, denn er war überzeugt, daß Roh das Schlimmste getan hatte. »Ich habe dich nie angelogen. Aber einige Dinge durfte ich nicht sagen, nein. Die Shiua... «, fügte er verbittert hinzu, »haben
akil
eingesetzt und Gewalt. Zweifellos möchtest du das auch tun. Ich hatte dich für anders gehalten.«
    »Warum bist du dann nicht anders mit uns umgesprungen?« 
    »Was hat euch Roh gesagt?«
    »Ah, davor hast du Angst.«
    »Roh lügt nicht – wenigstens nicht in den meisten Dingen.
    Aber zur Hälfte ist er gar nicht Roh; eine Hälfte in ihm möchte mir am liebsten die Kehle durchschneiden, was ich auch weiß. Ich habe euch geschildert, wie das kommt. Ich habe es euch gesagt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er euch gegenüber auch nur ein freundliches Wort über mich oder meine Herrin verlieren würde.«
    »Stimmt es,
khemeis,
das deine Lady ein Objekt bei sich trägt, in dem die Macht schlummert?«
    Wäre es Tag gewesen, hätte Merir sehen müssen, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich; Vanye spürte, wie er bleich wurde. In seinem Magen krampfte sich ein Klumpen der Angst zusammen. Er schwieg.
    »Aber es
ist
so«, sagte Merir. »Sie hätte es mir sagen können, aber sie wollte nicht. Sie verließ mich und suchte sich allein ihren Weg. Es ging ihr darum, Nehmin zu erreichen. Aber sie ist dort nicht eingetroffen – soviel ich weiß.«
    Vanyes Herz begann heftig zu schlagen. Einige Männer behaupteten, sie könnten Dinge sehen, die dem normalen Auge verschlossen waren; jedenfalls in Shiuan – doch in Merirs Härte lag etwas, das ihn weniger an jene Träumer erinnerte als ausgerechnet an Morgaine.
    »Wo ist sie?« fragte er Merir.
    »Und willst du mir drohen? Würdest du das tun?«
    Vanye sprang los, um sich den alten
qhal
als Geisel zu sichern, ehe die
arrhendim
ihn daran hindern konnten; und im gleichen Augenblick spürte er jene Behäbigkeit aller Sinneswahrnehmungen, wie sie von einem Tor ausgingen. Er griff nach dem
qhal-
Lord, und gleichzeitig begann die Welt um ihn zu kreisen; trotzdem klammerte er sich

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