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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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bildeten – im Gegensatz zu den Männern trugen sie keine Schwerter, sondern Bögen, die länger waren als die der anderen. Die schlanken Hände steckten in Halb-Handschuhen, die oft gebraucht zu sein schienen. Die
khemein
blieb oft ein Stück zurück und war zeitweise nicht zu sehen. Offensichtlich fungierte sie als Nachhut und Kundschafterin so wie der
khemeis
der Vorreiter sich nach vorn absetzte, um den Weg zu erkunden.
    Sharrn und Dev, so hießen die beiden alten
arrhendim;
Vanye erfuhr dies von der
arrhen
Perrin, der
qhalur-Frau,
die in seiner Nähe ritt. Ihr
khemein
war Vis, und die beiden jungen Männer hießen Larrel und Kessun, fröhliche Burschen, die ihn sehr an Lellin und Sezar erinnerten, wenn er sie zusammen vor sich sah.
    Am Spätnachmittag wurde eine kurze Rast eingelegt. Kessun war schon einige Zeit im Wald verschwunden und ließ sich zur vereinbarten Zeit nicht blicken, worauf Larrel mit Nervosität reagierte. Aber dann tauchte der
khemeis
wieder auf, als sich die Gruppe eben zum Weiterritt vorbereitete. Entschuldigend verbeugte er sich und flüsterte Lord Merir etwas zu.
    Aus der Ferne tönte plötzlich der Pfiff eines
arrhen
herbei, dünn und klar wie ein Vogelruf, das sichere Zeichen, daß alles in Ordnung war.
    Ein beruhigender Laut, das erste Signal, das sich auf diesem Ritt erhoben hatte, als gebe es nur wenige, die in dieser Gegend den Wald durchstreiften. Die Stimmung der
arrhendim
besserte sich spürbar, und vorübergehend erschien sogar ein Lächeln in Merirs Augen, die bis dahin sehr traurig geblickt hatten.
    Kurz darauf trennten sich Larrel und Kessun vom Haupttrupp und ritten voraus.
    Sie erschienen auch am Abend nicht, als der Weg kaum noch zu erkennen war. Es wurde Halt gemacht und ein Lager aufgeschlagen.
    Sie befanden sich in der Nähe eines Flusses und wagten sich kühn ans Feuermachen. Merir kam zu dem Schluß, daß darin keine Gefahr lag. Man setzte sich in die Wärme und teilte den Proviant auf. Vanye aß ebenfalls, obwohl sein Appetit noch gering war: nach dem langen Ritt des Tages spürte er das Fieber in seinem Blut und trank eine Dosis von Arrhels Medizin.
    Danach hätte er am liebsten gleich seine Decke aufgesucht, um zu schlafen, denn seine Wunden plagten ihn, und er war trotz der Kürze der Etappe erschöpft; doch er wollte das Feuer nicht verlassen, solange Roh allein zurückblieb und nach Belieben sprechen konnte, solange er unbeaufsichtigt seine Klugheit gegen die
arrhendim
richten konnte. Es war wohl anzunehmen, daß Roh sein Wort halten würde; doch Vanye hielt es für ratsam, den anderen nicht zu sehr in Versuchung zu führen, und so blieb er, wo er war, stützte den Kopf auf die Arme und genoß zumindest die Wärme des Feuers.
    Merir flüsterte den
arrhendim
einige Anweisungen zu, was nicht ungewöhnlich war; lautlos setzten sich die
arrhendim
in Bewegung, und Vanye hob den Kopf, um zu sehen, was da vorging.
    Perrin und Vis hatten sich zurückgezogen. Sie nahmen die Bögen zur Hand und spannten die Sehnen mit sehr geschickten Bewegungen.
    »Gibt es Ärger, Lord?« fragte Roh stirnrunzelnd. Die beiden
arrhendim
aber machten keine Anstalten, das Lager zu verlassen.
    Merir saß reglos am Feuer, in seinen Mantel gehüllt. Das alte Gesicht wirkte hager und faltig im Flackern der Flammen. Alle reinen
qhal
wirkten irgendwie zart, sogar zerbrechlich; Merir aber sah eher wie eine Statue aus, die aus Knochen geschnitzt worden war, hart und scharf. »Nein«, antwortete Merir leise. »Ich habe nur Befehl gegeben, aufzupassen.«
    Die alten
arrhendim
saßen unverändert am Feuer neben Merir; und in ihrem Verhalten deutete nichts darauf hin, daß Feinde von außen das Lager bedrohten. Die beiden Frauen legten gelassen Pfeile auf die Sehnen und drehten sich zum Feuer herum, nicht nach draußen. Allerdings machten sie ihre Waffen noch nicht schußfertig.
    »Es geht um uns«, sagte Vanye mit tonloser Stimme, und eine Woge des Zorns fuhr ihm durch den Körper. »Ich habe dir geglaubt, mein Lord.«
    »Und ich dir«, gab Merir zurück. »Legt für den Augenblick eure Waffen ab. Ich möchte keine Mißverständnisse aufkommen lassen. Gehorcht mir, sonst verscherzt ihr euch unser Entgegenkommen.«
    Vanye öffnete die Gurte und warf Schwert und Dolch zur Seite; Roh tat es ihm nach. Er hatte die Stirn gerunzelt. Dev trat vor und sammelte alles ein, kehrte an Merirs Seite zurück und legte die Waffen auf der anderen Seite des Feuers nieder.
    »Verzeiht uns«, sagte Merir. »Noch einige

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