Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
daran erinnern konnte, dass Sie hier sind, hatte er schon aufgelegt.“
Fiona blickte wie gebannt zu dem Auto hinüber. Sie konnte den Fahrer hinter den getönten Scheiben nicht erkennen. Sekundenlang blieb Philip im Wagen sitzen, und Fiona wartete atemlos darauf, dass er endlich ausstieg.
Ihr wurde ganz übel. Es war ein schrecklicher Fehler gewesen, herzukommen, wie ihr klar wurde.
Und wie in Zeitlupentempo wurde endlich die Tür geöffnet, und ein Kopf mit dunklem Haar war zu sehen, dann die breiten Schultern. Nachdem Philip in seiner ganzen Größe neben dem Jaguar stand, drehte er sich zu seiner Mutter und Fiona um.
Kam es ihr nur so vor, oder blickte er sie wirklich prüfend an? Nein, wahrscheinlich nicht, das bildete sie sich nur ein. Er erkannte sie bestimmt nicht, jedenfalls nicht mit der Sonnenbrille.
Ich leide unter Wahnvorstellungen, sagte sie sich. Außerdem hatte Philip auch eine Sonnenbrille auf, deshalb konnte Fiona gar nicht sehen, was oder wen er betrachtete.
Philip ging langsam um den Wagen herum und auf sie zu. Genau wie an jenem Tag vor zehn Jahren, als er in Gino’s Fischrestaurant hereinspaziert war, konnte sie den Blick nicht von ihm wenden. Dabei trug er nur Freizeitkleidung, Jeans und einen grauen Pullover, nichts Besonderes.
Als erwachsener Mann war Philip noch beeindruckender als damals als Student. Er wirkte perfekt, was sich vor all den Jahren erst angedeutet hatte. Er war sehr groß und muskulös, sein ehemals hübsches Gesicht wirkte reifer, und seine Züge schienen strenger geworden zu sein. Das dichte braune Haar, das nicht zu bändigen gewesen war, war perfekt geschnitten und sehr gepflegt.
Mit zwanzig hatte Philip schon sehr gut ausgesehen, doch mit dreißig war er geradezu gefährlich attraktiv.
Als er herankam, löste Charlotte sich von Fiona und ging auf ihren Sohn zu, um ihn zu umarmen. „Schön, dich zu sehen! Hoffentlich bist du nicht zu schnell gefahren.“
„Das tue ich nie, meine Liebe. Ich kann es mir nicht erlauben, mir Strafpunkte zu holen.“
„Mein Sohn ist Rechtsanwalt“, erklärte Charlotte stolz und lächelte Fiona über die Schulter hinweg an.
Jetzt blickte auch Philip Fiona an. Sie hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
„Wen haben wir denn hier, Mam?“, fragte er. „Willst du uns nicht vorstellen?“
Fiona entspannte sich etwas. Unter all die anderen Gefühle, die auf sie einstürzten, mischte sich so etwas wie Enttäuschung. Er hatte sie nicht erkannt, obwohl er damals behauptet hatte, er würde sie nie vergessen und sie sein Leben lang lieben.
Diese angeblich lebenslange Liebe hat offenbar keine zehn Jahre gehalten, dachte Fiona schmerzerfüllt. Wahrscheinlich hatte er schon aufgehört, sie zu lieben, als sie aus seinem Leben verschwunden war.
Philips Vater hatte recht gehabt mit seiner Behauptung, die sogenannte Liebe seines Sohns würde sich so rasch auflösen wie Zuckerwatte.
„Dein Gedächtnis ist momentan ziemlich schlecht, Philip.“ Seine Mutter wusste natürlich nicht, wie ironisch diese Feststellung für Fiona klingen musste. „Fiona ist von Five-Star Weddings und wird die Hochzeit arrangieren, wie ich dir am Freitag erzählt habe. Ich bin ganz sicher, erwähnt zu haben, dass ich sie für heute zum Lunch eingeladen habe. Fiona, das ist Philip, der zerstreute Bräutigam. Philip, das ist Fiona Kirby.“
„Freut mich, Mrs Kirby“, sagte er.
„Miss Kirby bitte“, korrigierte sie ihn scharf.
Er zog die Augenbrauen hoch. „Entschuldigen Sie, Miss Kirby.“
„Ach, du brauchst sie nicht so förmlich anzureden, Philip.“ Seine Mutter lachte sanft auf. „Wir nennen uns beim Vornamen. Ich sagte schon zu Fiona, dass wir in den nächsten Wochen viel Zeit miteinander verbringen werden. Vielleicht können wir ja Freundinnen werden.“
Fiona hätte sich am liebsten ins Auto gesetzt und wäre davongefahren. Niemals würden sie und Charlotte Freundinnen werden.
Doch sekundenlang kam sie sich vor wie in einer Falle. Owen würde ihr nie verzeihen, wenn sie die einflussreichen Forsythes verärgerte und den Ruf von Five-Star Weddings aufs Spiel setzte. Und das wäre sogar verständlich. Es war eine dumme Idee, dass ich persönlich mit Charlotte Forsythe reden wollte, überlegte Fiona. Wegen ihres verdammten Stolzes war sie bereit gewesen, alles zu riskieren.
„Hast du dich schon endgültig entschieden, dass du mit Five-Star Weddings zusammenarbeiten willst?“, fragte Philip seine Mutter und runzelte die
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