Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
Mitinhaberin des florierenden Dienstleistungsunternehmens, besaß ein wunderschönes Apartment mit Blick auf die Lavender Bay und kannte sich aus mit Delikatessen und den besten Weinen. Sie konnte sogar Ski laufen und verstand viel von Kunst und Musik.
Doch damit nicht genug, sie konnte beinah jeden Mann haben, der ihr gefiel. Sekundenlang überlegte sie wehmütig, was geschehen würde, wenn sie Philip begegnete. Würde er sie wieder erkennen? Und wie würde ihm die neue Fiona gefallen? Besser als die Noni von damals?
Das waren irritierende Gedanken. Wie sah er jetzt wohl aus? Und wer war die Frau, die er heiraten wollte?
„Okay, Owen“, stimmte sie schließlich zu und richtete sich im Sessel auf. „Ich werde hingehen und mich Mrs Forsythe stellen. Doch sag mir eins, warum will Charlotte die Hochzeit ihres Sohns organisieren? Hat die glückliche Braut keine Mutter?“
Owen zuckte die Schultern. „Offenbar nicht.“
„Wer ist die zweifellos schöne und gut erzogene Frau, die den Forsythes willkommen ist?“
„Keine Ahnung. Darüber haben wir nicht geredet.“
„Wann ist der Termin?“
„Morgen Vormittag um zehn.“
„An einem Samstag? Du weißt doch, ich mache an Samstagen keine Kundenbesuche. Du liebe Zeit, Owen, morgen Nachmittag habe ich eine Hochzeit.“
„Darum kann sich Rebecca kümmern.“
„Nein, das schafft sie noch nicht“, entgegnete Fiona scharf.
„Doch. Du hast sie gut eingeführt, Fiona. Dein Problem ist, du delegierst nicht gern. Auch wenn deine perfekte Arbeitsweise und deine Zuverlässigkeit bewundernswert sind, musst du lernen, Rebecca Verantwortung zu übertragen.“
„Wahrscheinlich“, gab sie zu. „Aber nicht dieses Mal. Die Mutter der Braut rechnet fest mit mir. Und ich werde sie an so einem wichtigen Tag nicht enttäuschen.“
„Vielleicht schaffst du beide Termine“, schlug Owen vor.
„Das wird schwierig, wenn Mrs Forsythe noch in Kenthurst wohnt. Deine Miene sagt mir, dass es so ist. Bei dem starken Verkehr in der Stadt brauche ich eine gute Stunde, bis ich bei ihr bin. Und dann schaffe ich es unmöglich, pünktlich zu der Hochzeit in Cronulla zu sein. Du musst sie anrufen und den Termin auf Sonntag verschieben, am besten auf elf Uhr, weil ich gern länger schlafen möchte.“
„Aber …“
„Tu es bitte, Owen. Erklär ihr, warum ich morgen keine Zeit habe. Wahrscheinlich wird sie sogar meine Zuverlässigkeit, wie du es ausgedrückt hast, bewundern.“
Owen stöhnte. „Du bist schrecklich hart.“
„Unsinn. Ich bin sehr sanft. Vertrau mir, Owen, ich weiß, was ich tue. Die Forsythes dieser Welt haben mehr Respekt vor Leuten, die nicht hinter ihnen herlaufen und nicht vor ihnen kriechen. Sei höflich, aber entschlossen. Ich wette, sie hat nichts dagegen.“
Zu Owens Überraschung hatte Fiona recht. „Sie war sehr zuvorkommend“, berichtete er zehn Minuten später. „Und sie hat dich sogar zum Lunch eingeladen. Glücklicherweise haben ihr Sohn und seine Verlobte an dem Tag keine Zeit. Darüber bin ich wirklich froh. Außerdem wohnt der Bräutigam nicht mehr zu Hause.“
Das wusste Fiona schon. Sie hatte all die Jahre immer wieder im Telefonbuch seine Adresse gesucht. Es gab nicht zu viele P. Z. Forsythes und in Sydney nur einen einzigen. Fünfzehn Monate nach der Trennung war er offenbar nach Paddington gezogen, nur einen Steinwurf weit von der City entfernt. Zu der Zeit hatte er wahrscheinlich gerade sein Jurastudium abgeschlossen.
Im Jahr darauf wohnte er in Bondi und seit Neuestem in Balmoral Beach, einer exklusiven Wohngegend, nicht weit von der Stadt entfernt.
Als er noch in Paddington lebte, hatte Fiona ihn immer wieder angerufen, nur um seine Stimme zu hören. Sobald er sich meldete, legte sie auf. Kurz, nachdem er nach Bondi gezogen war, rief sie ihn nachts an und behauptete, einen Nigel sprechen zu wollen, nur um etwas länger mit Philip zu reden. Zu ihrem Entsetzen rief er dann nach einem Nigel.
„Er kommt gleich, Süße“, sagte Philip und legte den Hörer hin. Fiona konnte im Hintergrund Gelächter und Musik hören, offenbar wurde eine Party gefeiert.
Sie hatte rasch aufgelegt und sich geschworen, ihn nie wieder zu belästigen. Und das hatte sie auch getan.
Doch seine Adresse hatte sie weiterhin in jeder neuen Ausgabe des Telefonbuchs nachgeschlagen. Deshalb wusste sie auch, dass er jetzt in Balmoral wohnte.
Fiona blickte auf und sah, dass ihr Geschäftspartner sie stirnrunzelnd beobachtete. Sie lächelte ihn irgendwie spöttisch
Weitere Kostenlose Bücher