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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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kaum noch erinnern. Es war eine Qual gewesen, einen Fuß vor den anderen zu setzen, Cal und Fox hatten ihn die meiste Zeit halb getragen.
    Er war so schwach wie ein Baby gewesen, im Haus hatten Cal und Fox ihm geholfen, Blut und Schmutz und was er sonst noch so alles aus der Hölle mitgebracht hatte, abzuduschen. Er war heilfroh gewesen, als er endlich im Bett lag.
    Jetzt jedoch tat das Atmen nicht mehr weh- ein gutes Zeichen. Es drehte sich auch nichts mehr vor ihm, als er aufstand. Er blickte auf die Narbe an seinem Handgelenk und betastete dann vorsichtig die Narbe auf seiner Schulter.
    Das Licht und die Dunkelheit. Er hatte beides mitgenommen.
    Rasch schlüpfte er in Jeans und T-Shirt und ging nach unten.

    Die Haustür stand offen und ließ Sonnenschein und eine leichte Sommerbrise hinein. Auf der vorderen Terrasse saßen Cal und Fox. Zwischen ihren Stühlen lag Lump. Als Gage herauskam, grinsten sie ihn an, und Fox reichte ihm sofort ein Bier aus der Kühlbox, die neben ihm stand.
    »Du kannst meine Gedanken lesen.«
    »Ja, das kann ich wohl.« Fox und Cal erhoben sich und stießen mit ihm an.
    »Du hast ihm in den Arsch getreten«, sagte Fox.
    »Wir.«
    »Ich bin froh, dass du nicht tot bist«, fügte Cal hinzu.«
    »Das hast du schon auf dem Heimweg ständig gesagt.«
    »Ich war mir nicht sicher, ob du dich noch daran erinnern kannst. Du warst ganz schön hinüber.«
    »Aber jetzt bin ich wieder in Ordnung. Was ist mit Hollow?«
    »Mein Dad, Hawbaker und noch ein paar andere haben die Stellung gehalten. Es war schlimm«, erwiderte Cal und blickte in den Garten.
    »Feuer, Plünderungen... Die üblichen Gewaltakte«, fuhr Fox fort. »Ein paar Leute liegen im Krankenhaus, einigen ist das Haus abgebrannt. Aber Jim Hawkins ist der große Held.«
    »Er hat sich die Hand gebrochen, ein paar Schnitte und reichlich blaue Flecken, aber er hat es überstanden. Auf der Farm ist alles in Ordnung«, sagte Cal. »Wir waren da, um Lump abzuholen, und haben uns auch in der Stadt umgesehen, während du deinen Schönheitsschlaf
gehalten hast. Es hätte schlimmer kommen können. Und es war auch schon viel schlimmer. Hollow hat dir viel zu verdanken, Bruder.«
    »Scheiße, es hat uns allen viel zu verdanken.« Gage trank einen Schluck Bier. »Aber du hast recht - vor allem mir.«
    »Apropos«, erinnerte Fox ihn. »Das kostet dich einen Tausender - für jeden von uns.«
    Gage ließ die Flasche sinken und grinste ihn an. »Ich habe noch nie eine Wette so gerne verloren.«
    Cal hob seine Flasche erneut. »Uns allen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.«
    Als sie miteinander anstießen, traten Quinn und Layla auf die Terrasse. »Da ist er ja! Lass dich küssen, Junge!«
    Sie küssten ihn beide, dann fragte Layla: »Hast du Lust auf eine Party?«
    »Ja, vielleicht.«
    »Fox’ und Cals Familien möchten vorbeikommen, sie warten nur noch darauf, dass wir ihnen grünes Licht geben.«
    Eine Geburtstagsparty, dachte er. Ja, das hatte er schon lange nicht mehr gehabt. »Das wäre schön.«
    »In der Küche ist jemand, der dich sehen möchte.«
    Sie war nicht in der Küche, sondern auf der hinteren Veranda. Als er auf sie zutrat, drehte sie sich um. Dann lag sie in seinen Armen und ließ sich von ihm herumwirbeln.
    »Das haben wir ganz ordentlich gemacht«, sagte er zu ihr.

    »Ja, wir haben es sehr gut gemacht.«
    Er ließ sie herunter und küsste den blauen Fleck an ihrer Schläfe. »Bist du sehr angeschlagen?«
    »Nein, nicht besonders, was an ein kleines Wunder grenzt. Mittlerweile bin ich wieder ein Anhänger des Schicksals.«
    »Da drinnen war Dent bei mir.«
    Sie strich seine Haare zurück und fuhr mit den Fingerspitzen über sein Gesicht und seine Schultern. »Du hast uns nur wenig erzählt. Du warst ziemlich schwach.«
    »Ich spürte, dass ich es schaffen würde. Ich wusste es einfach. Aber damit war meine Kraft am Ende. Und auf einmal war da dieses Licht - eine Explosion, wie eine Supernova.«
    »Das haben wir auch gesehen.«
    »In meinem Kopf habe ich Dent gesehen. Oder ich glaube zumindest, es war in meinem Kopf. Ich hatte den Stein in der Hand. Er brannte, und die Flammen schossen zwischen meinen Fingern hindurch. Er begann zu - es klingt verrückt.«
    »Zu singen«, beendete sie den Satz. »Er sang. Beide Steine sangen.«
    »Ja, er sang. Mit tausend Stimmen. Ich spürte Dents Hand über meiner, und ich fühlte mich mit ihm verbunden. Du weißt schon, wie ich das meine.«
    »Ja.«
    »>Es ist nicht Tod<, sagte er zu mir, als

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