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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Haldanes Lehrsatz zitierte. „Bist du nicht hungrig? Komm, ich werde etwas für uns beide auftreiben!“
    Ihre Reaktion war völlig anders, als er erwartet hatte. „Du würdest deinen Schlaf und dein Essen mit mir teilen?“ fragte sie plötzlich und begann zu weinen. Er ging zu ihr hinüber, legte wortlos seinen Arm um sie und wartete, bis sie sich ganz von allein wieder beruhigt hatte. Selbst solche simplen Dinge waren für sie fremd und ungewohnt, ungewohnter, als sie selbst für Han in ihrem Wesen je sein konnte. Wiederum mußte er daran denken, daß sie noch sehr viel zu lernen hatte. Sie beruhigte sich sehr schnell, wobei erneut ihre hohe Aufnahme- und Anpassungsfähigkeit zum Vorschein kam.
    „Nun verstehe ich besser. Dort, wo du lebst, sind wir beide – du und ich – das Volk, sie dagegen nicht. So also siehst du mich. Nicht als ungehorsamen Zlat oder überhaupt als eine Art Zlat. Willst du das? Sie werden uns wahrscheinlich töten, wenn sie es herausbekommen“, sagte sie tonlos.
    „Ja, genauso ist es. Wir sind das Volk. Wo ich herkomme, gibt es unzählige Leute so wie wir beide. Keine Klesh. Wir selber sind das Volk.“
    „Ich … ich habe große Furcht davor. Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich habe Angst davor, wild zu sein.“
    „Das brauchst du nicht, es ist nicht dasselbe wie hier, es ist besser als das, was das Volk hier hat.“
    „Dann erzähle mir davon, und ich werde verstehen: über einen Ort, wo die Klesh das Volk sind. Ich habe eine ähnliche Geschichte schon vorher gehört, aber ich wollte es nicht glauben. Solche Dinge erzählen wir uns gegenseitig in unseren Geschichten. Genauso haben auch einige der wilden Frauen gesprochen, manchmal in Worten, die ich nicht verstehen konnte.“
    „Das ist eine Klesh -Sprache von einem anderen Ort. Unsere Sprache! Es gibt viele Arten des Sprechens.“
    Sie lachte. „Meinst du das im Ernst? Viele? Alle verschieden, so wie die Klesh hier? Aber ich weiß, daß wir unter der Haut alle gleich sind, und so weiß ich auch, daß, wann immer wir unsere Bedürfnisse sagen wollen, dies mit wenig Mühe von allen verstanden werden kann.“ Plötzlich wurde sie wieder ernst. „Aber du mußt mich zurückgeben – schick mich zurück! Ich glaube nicht, daß ich so etwas tun kann. Ich werde dich enttäuschen.
    Schick mich zurück. Jetzt! Wo das Verlangen noch tief in deinen Augen ist – ich will das andere nicht sehen.“
    „Das andere?“
    „Die Verärgerung, die du empfinden wirst, wenn du feststellst, daß ich dir nicht folgen kann – daß ich zu schwach sein werde.“
    „Oh nein, du wirst es schaffen.“ Er sagte es nicht, um ihr die Furcht und ihren plötzlichen Schwund an Selbstvertrauen zu nehmen. Es stimmte ganz einfach. Han hatte vorher noch nie ein Wesen getroffen, das sich so schnell anpassen und lernen konnte. Es war fast so, als wenn sie nichts zurückwies, was der Wahrheit nahekam. „Komm jetzt! Wir wollen zusammen essen und reden. Du zuerst! Erzähl mir alles!“
    „Alles?“
    „Ja, alles – ich muß alles wissen.“
    „Und du wirst mir dafür dein eigenes ‚alles’ zurückgeben?“
    „Soviel wie du verkraften kannst.“
    „Es ist Dunkelheit und Nacht in deinen Worten, hinter deinen Augen. Aber ich will mitkommen und es freudig annehmen, denn dies ist eine Sache, die weit über die Schein-Geschichten der Zlats hinausgeht.“
     
    Eigentlich hatte er sich vorgestellt, daß sie mit den Fingern essen würde. Aber im Gegenteil: Sie benutzte geschickt das Besteck und schien mit seiner Handhabung völlig vertraut zu sein. Allerdings aß sie ungewöhnlich hastig und überstürzt. Sie sagte: „Nahrung ist eine ernste Sache; deshalb war ich auch so überrascht, daß du sie teilen wolltest – selbst nach all dem, was wir zusammen getan haben. Ein Zlat-Mann würde so etwas nie tun. Wir sind immer hungrig.“
    „Du mußt dich ein bißchen zurückhalten. Wenn du zuviel ißt, bist du bald nicht mehr so hübsch.“
    „Uh, ja, ich habe ein paar fette Klesh gesehen. Kein schöner Anblick.“
    Als sie mit dem Essen fertig waren, gab Han ihr noch einen Becher heißes Bier, an dem sie mißtrauisch roch. Sie sagte: „Es ist die Magie des Volkes darin. Es ist verboten.“
    „Ich weiß. Es ist gut, und es ist für uns beide nicht länger verboten.“
    „Bedeutet das wirklich, daß du mich für dich selber behalten willst – für immer?“
    „Ja, falls du bleiben willst.“
    „Du würdest mich wählen lassen?“
    „Ja, nicht hier, aber in meinem

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