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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Werkzeug identifizieren und vernichten hinterher alle Beweise. Weiß dein Volk, wie Sterne entstehen und vergehen?“
    „Vergehen? – Nein. Sind sie nicht ewig?“
    „Großer Gott, Hatha! Euer Stern da draußen ist viel zu groß. Er wird explodieren, und ich wette, schon in ein paar Jahren – noch bevor sich jemand die Mühe macht, auf diesen abgelegenen Planeten zurückzukommen und die Wahrheit entdeckt. Damit wäre auf ewig alles vernichtet und versiegelt. Aving hat es gewußt, deshalb wählte er diesen Planeten als Operationsbasis. Hier hat er alle nur denkbar günstigen Voraussetzungen, die er für sein Unternehmen benötigt: eine lenkbare primitive Kultur, völliges Unwissen über das zivilisierte Innere der Galaxis und etwas, das alle Beweise seines Tuns für immer vernichtet. Zudem hattet ihr ein Raumschiff, das ihr nicht fliegen wolltet oder konntet. Ein bißchen kosmetische Korrektur – und schon war er drin. Was er nicht wissen konnte, war die Tatsache, daß sich die Ler hier auf eine primitivere Stufe zurückentwickelten, hervorgerufen durch periodisch auftretende Strahlung, die immer dann einsetzt, wenn euer Planet die Polung seines Magnetfeldes wechselte. Mag sein, daß ihr einiges wußtet, nicht aber detailliertes Wissen, Dinge, die zum Beispiel Liszendir sofort verstehen würde und die ich selber schon nach kurzer Zeit begriffen habe. Du sprichst immer von höherstehenden Arten, Hatha, aber ich würde wetten, daß die Krieger allesamt um nichts besser sind als die wilden Menschen aus dem Leilas-Gebiet, und selbst eure sogenannten Haustiere sind euch bei weitem überlegen. Der einzige Grund, warum sie sich bisher nicht aufgelehnt haben, ist der, daß sie selbst in dem festen Glauben leben, sie seien Tiere und keine Menschen. Wie sollten sie auch anders denken? Es gibt keine einheimischen Primaten auf der Morgenröte, nicht mal Säugetiere, mit denen sie sich vergleichen könnten.“
    Liszendir sagte traurig: „Jedes Wort ist wahr. Nun begreife ich erst richtig. Ihr habt die Multi-Sprache verloren; ich bin sicher, ihr habt sie nicht vergessen oder vernachlässigt. Euer Volk macht in der Tat eine Rückentwicklung durch; ihr kennt keine Wertmaßstäbe, außer die rein körperlich-äußeren, die ihr – wie bei Usteyin – auf eure Haustiere anwendet.“
    Hathas Gesicht war ausdruckslos, und seine einzige Reaktion auf diese plötzliche Enthüllung bestand darin, daß er sich umdrehte und Usteyin anstarrte. Als er dann schließlich doch etwas sagte, so war es in ihre Richtung – mit einem abwesenden, dumpfen Tonfall, als würde er leise mit sich selbst sprechen.
    „Ich habe ihnen bis jetzt nicht glauben wollen, aber es gibt bei uns einige Legenden, die ähnliches erzählen: daß das Volk der Vergangenheit größer war als wir heute. Deshalb unser Wunsch, die alten Welten zu annektieren, um ihnen die wahre Verheißung zu bringen. Es heißt, daß die Zlats übernatürliche Kräfte besitzen, daß sie abwarten, der Zeit gebieten, bis zu jenem Tag, wo sie alle mit einer Zunge sprechen, wo sie sagen werden, daß sie selbst und nicht die Krieger die Herren von Morgenröte seien. Wann wird das sein? Ich kann es nicht sagen. Ich habe gehört, daß sie im Besitz eines Wissens sind, das erst angewandt werden kann, wenn sie alle beisammen sind; daher stammt unser Bemühen, sie möglichst getrennt zu halten.“
    Usteyin schaute Hatha direkt ins Gesicht. „Das gleiche habe auch ich gehört. Aber ich kann dir nicht sagen, wie und wann es geschehen soll – ich weiß es selber nicht. Davon wurde nie gesprochen. Nur davon, daß wir genau wissen würden, wenn die Zeit gekommen ist – und daß wir dann genau wissen werden, was zu tun ist. Aber erst dann! Ich empfand es immer nur als eine Geschichte, dachte nie, daß sie Wirklichkeit werden könnte – eben nur eine Geschichte. Sollten wir hierbei auch gewinnen oder verlieren – sie wird dadurch nicht heraufbeschworen. Du wirst uns entkommen. Wir hätten dich jedoch in Ehren behandelt, denn obwohl du uns soviel Leid zugefügt hast, sind wir auch zugleich dankbar – ohne die Krieger nämlich gäbe es keine Zlats, nicht das, was-wir-sind.“
    Han fügte hinzu: „Es gibt nichts, wofür ich dir dankbar sein müßte. Du hast mir deine Gunst bezeugt, aber du hast auch Leid und Unglück über unzählige Millionen gebracht, selbst dein eigenes Volk hast du ruiniert. Ich könnte deshalb meine eigene Rache wünschen, aber ich will darauf verzichten, da es eine größere

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