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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Gefahr gibt und ich nicht mit ansehen möchte, daß ein anderes Volk wie dieses hier noch einmal zum willigen Werkzeug wird.“
    Hatha fragte: „Aber wozu das alles, was ist der Grund? Warum tun sie das – wenn es sie gibt? Warum dieser Aufwand, der doch Jahrzehnte dauert?“
    Liszendir entgegnete: „Sie sind wahrscheinlich eine alte Rasse und nehmen an Zahl ab. Sie werden die Energie- und Kraftreserven ihrer eigenen Welten verbraucht haben und suchen nun andere. Aber sie wissen, daß sie eine Eroberung mit Gewalt und aus eigener Kraft nicht schaffen können. Unsere beiden Völker dagegen expandieren noch immer, haben seit ihrem ersten Vordringen in den Raum einen ziemlich niedrigen Energieverbrauch. Sie werden uns das, was wir bewahrt haben, nehmen und wie die Könige leben, nachdem sie uns gegenseitig aufgehetzt und ins Verderben gestürzt haben. Ein Zukunftsbild, wie man es sich schlimmer gar nicht ausmalen kann.“
    „Noch eins, Hatha“, sagte Han. „Die Schußwaffe.“
    „Schußwaffe?“
    „Jene, die du auf Chalcedon hattest. Wo hast du sie her?“
    Er guckte wie ein Bär in der Falle und trat sichtlich unsicher geworden von einem Bein auf das andere. „Sie kam mit dem Schiff!“ stieß er hervor.
    „Ich habe die gleiche auf meinem eigenen Schiff. Liszendir und ich fanden sie bei dem Ermordeten in Boomtown auf Glanzmeer, wo du selbst nie gewesen bist. Wer hat sie dort hingetan?“ Die letzten Sätze hatte Han laut herausgeschrien; die Wachen machten einen nervösen, unruhig-sprungbereiten Eindruck. Niemals zuvor hatten sie erlebt, daß Hatha, der große Anführer und Kriegsmann, in dieser Weise behandelt wurde. Han fuhr fort: „Geh zur Pallenber und schau in den Kasten im hinteren Kontrollraum.“
    Während des letzten Wortwechsels hatte sich Han langsam, aber sicher von Hatha weg und näher zu den Wachen hin bewegt. Niemand außer den funkelnden Augen Usteyins hatte es bemerkt – selbst Liszendir ließ sich täuschen.
    Han fragte mit öliger Stimme: „Kannst du diesen Wachen dort trauen – sie haben alles gehört, was wir sagten? Wie kannst du wissen, wer von ihnen zu Avings Kreaturen gehört und wer zu den deinen?“
    „Sie werden sich jetzt gleich alle ausziehen, dann …“
    Aber Hatha war nicht mehr in der Lage, den Satz zu vollenden, denn im selben Augenblick hatte einer der Wachsoldaten Zierschwert und Armbrust fallen lassen und eine von den tödlichen kleinen Druckpistolen gezückt. Zwei weitere taten es ihm nach und schossen ohne zu zögern auf jene anderen Wachposten, die ganz offensichtlich echte Ler waren. Dann wirbelten sie herum – aber zu spät! Liszendir und Hatha hatten ein paar Tische umgekippt und sich dahinter verschanzt, wohl wissend, daß die kleinen Geschosse wohl tödlich waren, aber keine große Durchschlagskraft besaßen. Han hingegen stand nah genug bei einem der Angreifer, um ihm mit seinem Ellbogen einen Schlag versetzen zu können, der diesen, zu seiner eigenen Überraschung, zusammenklappen ließ und auf der Stelle tötete. Den Fallenden als Deckung benutzend, griff er sich dessen Waffe und feuerte auf einen anderen, noch bevor dieser schnell genug reagieren konnte. Mit verzerrtem Gesicht brach er zusammen. Die vergifteten Geschosse wirkten bei ihnen genauso nachhaltig wie bei Mensch und Ler. Von seinem Platz aus konnte er Liszendirs bleiches Antlitz sehen, in dem beim Gebrauch der Waffe sich Abscheu und Ekel abzeichnete. Allerdings war jetzt nicht die Zeit für irgendwelche Nettigkeiten!
    In diesem Zeitraum, der Han wie eine Ewigkeit vorkam, in Wirklichkeit aber nur Sekunden gedauert hatte, waren alle in Deckung gegangen – außer Usteyin, die verschwunden war. Wo steckte sie? Han konnte sie nicht suchen gehen, da sich der letzte der Pseudowachsoldaten hinter der Tür versteckte und sie von dort aus in Schach hielt. Mit lauter, schneidender Stimme schrie er in einer Sprache, die keiner von ihnen je gehört hatte, offenbar um Hilfe.
    Han rief zu Liszendir hinüber: „Ich hatte recht! Es sind keine Ler. Sie haben keine Rippen, dafür so eine Art Knorpelhülle. Schlag sie in der Mitte! Sie brechen dort!“
    Der letzte der Pseudowachsoldaten lag noch immer schreiend an der Tür. Han dachte verzweifelt nach. Er durfte nicht entkommen, irgendwie mußten sie ihn erwischen, bevor er Verstärkung holen konnte. Hatha übertönte das Kreischen, indem er selbst wie ein Stier nach seinen eigenen Mannen brüllte. Es nützte nichts, außer daß es die Verwirrung steigerte und

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