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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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schwanger werde, baut sich mein gesamtes Zeugungssystem von selber ab.“
    „Du meinst, du wirst geschlechtslos?“
    „Ja, für immer. Ähnlich wie in der Zeit der Nachfruchtbarkeit. Dieser Mechanismus wurde von den Erstgeborenen eingeführt, bevor sie alle Unterlagen zur Verfahrenstechnik genetischer Manipulation vernichteten. Man hatte die Absicht, die Fortpflanzung und Weitervererbung mißgebildeter und funktionsuntüchtiger Gene zu verhindern. ‚Erfülle den Zweck – oder wirf es weg!’ – Du verstehst? Das Ganze dauert höchstens ein halbes Jahr.“
    „Na gut, aber das sollte dich nicht weiter kümmern. Wenn ich dein Standard-Alter von Boomtown her richtig in Erinnerung habe, dann bleiben uns noch Jahre, bevor wir uns den Kopf darüber zerbrechen müssen. Ich hoffe, daß wir entweder von diesem Planeten wegkommen oder aber für dich kurz vorher einen Ler-Partner finden werden.“
    „Unter normalen Umständen ist es so, wie du sagst. Hier aber zwingt mich der kurze Tageszyklus zur Anpassung – und dich ebenfalls. Wir haben in den letzten Tagen damit begonnen, unseren Schlafrhythmus dem Planeten anzugleichen. Es scheint, daß du weniger davon spürst – ich dagegen werde schneller in meine Fruchtbarkeitsphase eintreten.“
    Han wandte sich ab und schaute ins dunkle Wasser. Er war ratlos und wußte auf ihre Fragen keine Antwort.
     
    Die Zeit auf dem Fluß verging mit Schlafen und Rudern, Rudern und Schlafen. Narman mahnte zur Eile.
    „Seht die Sonne! Sie ist schon weit nach Norden gewandert. Die große Dunkelheit dräut aus dem Süden. Die oberen Gewässer gefrieren, die unteren trocknen aus. Dann wird der Fluß unpassierbar sein. Die jetzige Zeit ist die einzige im Jahr, während der man ihn befahren kann.“
    Die ganze Familie war seiner Meinung, daß man dann neben der Unmöglichkeit, Leilas erreichen zu können, auch noch anderen Gefahren ausgesetzt sei. Der untere Teil der Schlucht, besonders dort, wo sie die Bergkette durchstieß, wurde von Banditen und Gesindel zweifelhafter Herkunft unsicher gemacht. Da sie den Fluß und alle strömenden Gewässer fürchteten, waren sie auf ihrem Floß, solange es flott voranging, außer Gefahr. Brenzlig würde es werden, wenn sie an Land gehen müßten. Solche Fälle sollten angeblich vorgekommen sein. Die Waren wurden gestohlen, die Reisenden selber verspeist – so jedenfalls lauteten die Berichte.
    Han schaute sich suchend um. Er konnte nicht die Spur einer Behausung entdecken. Pelki meinte vom Heck des Floßes her: „Sie leben weiter oben, oberhalb der Klippen. Sie lassen sich an Seilen herab, wenn ihnen die Späher mitgeteilt haben, daß jemand gestrandet ist.“
    „Na schön, aber warum überfallen sie euch dann nicht auf dem Rückweg? Ist das nicht bedeutend gefährlicher?“
    „Es sind schwer durchschaubare Leute. Sie verschwinden, wenn das letzte Boot oder Floß vorbeigefahren ist.“
    „Wohin gehen sie?“ fragte Han.
    „Wer weiß das schon. Soweit man sich erinnern kann, wurde nie ein Treck Richtung Heimat belästigt. Vielleicht haben sie gewisse Tabus. Vielleicht sind es Dämonen, die die Dunkelheit fürchten.“
    Das Floß streifte den felsigen Untergrund, kam ins Trudeln, verharrte und driftete erneut ins freie Wasser. Pelki verdrehte in einem plötzlichen Anfall von Angst und Schreck die Augen. Sie zeigte nach vorne. Richtig! Dort drüben hing senkrecht an der abfallenden Seite der Schlucht eine Gestalt in einer locker verknoteten Konstruktion aus Seilen und Schlingen. Han konnte bei dieser Entfernung nicht erkennen, ob es ein Mensch oder ein Ler war. Er nahm seine Armbrust, spannte sie und wartete, bis sie näher heran waren. Auf gleicher Höhe zielte er sorgfältig und schoß. Der erste Pfeil traf nicht, und die Gestalt begann, wilde Beschimpfungen auf sie herabzuschleudern, dann gab sie einige Anweisungen nach oben zu irgendwelchen unsichtbaren Genossen hinter den Felsenklippen. Die Seilkonstruktion senkte sich ruckweise tiefer. Han spannte und schoß erneut. Diesmal traf er die Gestalt in den Rücken; sie ließ los und fiel mit einem verzweifelten Schrei rücklings in den Fluß. Von oben kam als Antwort ein wildes Wutgeheul. Das Echo – zwischen den glatten Felsen und der Wasseroberfläche hin und her gehend klang unheimlich und schauerlich: Doch keiner ließ sich blicken, auch jener nicht, der getroffen herabgefallen und in den Tiefen des Flusses versunken war.
     
    Die restliche Reise verlief ohne Zwischenfälle. Wenn sie nicht gerade

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