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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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wollte sehen, was wir dort unten tun würden. Er hatte vor, auf eigene Faust zu plündern und zu stehlen. Also gaben wir ihm einen Sack voll Geld und schickten ihn nach Hause, damit er in eurem Unionsgebiet Gerüc h te verbreitet.“
    „Ihr habt also Efrem ermordet, damit er nicht mehr die Wahrheit ausplaudern kann!“ rief Han.
    Hatha antwortete irritiert: „Nein, ich habe damit abs o lut nichts zu tun. Ich war ziemlich überrascht – falls die Nachricht überhaupt wahr ist.“
    „Und ob sie wahr ist. Ich habe die Leiche selbst ges e hen, und es gab da …“ Han wurde durch einen kräftigen Tritt unter dem Tisch unterbrochen, ohne daß die übrigen etwas davon bemerkten. Es war Liszendir. Han hatte e i gentlich berichten wollen, daß Aving zu jenem Zeitpunkt auf Glanzmeer gewesen war – aber sie wollte offensich t lich nicht, daß er davon sprach. Aving hatte nichts g e merkt. Er war völlig in die Musik versunken.
    Hatha bemerkte wohl die Unterbrechung, schien ihr aber keinerlei Bedeutung beizumessen. Er fuhr fort: „Ich war dort, wartete auf eine Reaktion. Ihr zwei habt mich ziemlich überrascht; jedoch die Größenordnung eurer Unternehmung überzeugte mich, daß wir es bei eurer Aktion mit großer Zaghaftigkeit oder aber mit einer solch raffinierten Hintergründigkeit zu tun haben würden, daß diese von Zaghaftigkeit kaum zu unterscheiden wäre. Ein Schläger bedroht zwei Feiglinge; der eine macht sich unterwürfig und sagt: ‚Ich bin ein Feigling!’ Der andere tut dasselbe, aber sagt: ‚Ich warte, bis ich zurückschlagen kann.’ Beide aber kriechen vor ihm, verstehst du? Hei m liche Schliche sind nichts anderes als eine dumme En t schuldigung für Schwäche. Ich wollte euch gefange n nehmen, weil ich annahm , ihr wärt auf ähnlich hohem sozialem Niveau wie ich. Ihr wart allein und hattet En t scheidungsfreiheit, somit hielt ich euch für wichtige Schlüsselfiguren. Spätere Ereignisse zeigten mir, daß ich im Irrtum war. Ich merkte, daß man auf euch verzichten konnte – kleine Fische, ohne großen Wert, höchstens als Fühler eines größeren und vorsichtigeren Organismus, von dessen eigentlicher Stärke ich auch dann noch keine Vorstellung besaß, als ich euch beide kennengelernt ha t te. Auch jetzt weiß ich noch nichts darüber, werde aber demnächst einige weitere Entdeckungs- und Erkund i gungsfahrten unternehmen. Seid nicht gleich beleidigt – es war nicht so gemeint. Somit überlegte ich also: fähig, einfallsreich und obendrein noch billig eingekauft! Eh r lich, an Einfallsreichtum und Können allein seid ihr mehr als nur ein Streichholz, um meine Krieger zu entfla m men. Besäßen sie solche Eigenschaften und diese Art zu denken – wir hätten schon längst die ganze Union in die Tasche gesteckt! So also bin ich jetzt – nach vielen Ko r rekturen – doch noch jenem eigentlichen Kurs nahe g e kommen, der mich genau dort hinbringen wird, wohin ich es wünsche.“
    Liszendir fragte zurück: „Es gibt in der Tat noch off e ne Fragen, auf die wir keine Antwort wissen. Was zum Beispiel macht ihr statt der Viererverwebung? Dieses Problem will mir nicht aus dem Kopf, seit ich meinen Fuß auf diesen schrecklichen Planeten gesetzt habe.“
    „Du bist sehr klug, Liszendir, aber auch wieder nicht klug genug, um nicht wie die anderen auch auf Konve n tionen hereinzufallen und für manche Dinge blind zu werden. Eine interessante Frage, die ich gern beantwo r ten will. Wir haben mehrere Systeme. Als wir anfangs hierherkamen, gab es eine große Unzufriedenheit mit der Viererverwebung. Man hielt sie für reaktionär, antifor t schrittlich und stumpfsinnig. Viele machten die Viere r verwebung für den Mangel an Enthusiasmus und Bege i sterung verantwortlich, den die Mehrzahl der Älteren den Ideen und Vorschlägen Sanjirmils entgegenbrachte. Sie lehnten jegliches Abenteuer ab. Wir nahmen uns somit dieses Problems an und entwickelten eine höchst intere s sante Alternative. Zuerst aber griffen wir auf das alte menschliche Heiratsmuster zurück.“
    „Ihr hättet wissen müssen, daß dies in kurzer Zeit zu Mutationen führen würde.“
    „Genau das tat es, und zwar schneller, als wir geglaubt hatten: ein merkwürdiges Faktum, eine Abweichung, wie wir sie in diesem Maße bis jetzt nicht erklären konnten. Ihr könnt euch auch damit befassen – neben den anderen Aufgaben, die ich euch übertragen werde. Bald darauf bi l dete sich von selbst eine herrschende Stammesschicht aus, die eine neue Ordnung

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