Morgens 15.30 in Deutschland
schneller?“
„Das Referat!“
„Und was tut weniger weh?“
„Die Spritze!“
Gut, dass die meisten Referate so grausam sind, liegt daran, dass sie so schlampig vorbereitet werden – das kenn ich nur zugut von mir selbst! Wenn du zu zweit ein Referat halten sollst, dann schickt der eine dem anderen immer am Abend vorher ’ne SMS: „Wir brauchen morgen für das Referat noch ein Scartkabel für den Beamer, ich hab leider vergessen, eins zu besorgen.“
Und der andere: „Waaaaaaaahhhs!!!!???? ... Morgen ist schon das Referat ... ?!“
Und dann bleibt dir nichts anderes übrig, als das Referat zu streichen, dich stattdessen für den Test anzumelden und zu hoffen, dass dich noch irgendwo eine nette Lerngruppe aufnimmt!
Student auf Abwegen
Praktikum: Unbezahlbare und unbezahlte Einblicke in den Job von morgen!
Was viele überraschen dürfte, ein Praktikum ist im strengen Sinne kein Beruf, selbst wenn die meisten heute nach dem Studium Ersteres anstelle Letzterem ausüben. Da hat sich manch einer 16 Semester lang abgerackert, hat geschuftet wie ein Mexikaner zur Mittagszeit, und dann steht er da, und seine Zukunft ist so ungewiss wie die der Küsten von Sylt! Wohl dem, der sich da rechtzeitig nach Alternativen umgesehen und schon frühzeitig einige gewinnbringende Praktika absolviert hat! Entgegen aller Behauptungen zählt für die Personaler ja nicht die Menge an nachweisbaren Praktika – zehn reichen vollkommen aus, im Hauptstudium sollten dann natürlich noch ein paar dazukommen –, sondern die Qualität der erbrachten Leistung. Kopieren allein reicht da nicht! Man sollte schon auch gelernt haben, wie man den Toner nachfüllt!
Nur, wie kommt man überhaupt an ein Praktikum? Höre dich am besten zunächst mal in deinem Bekanntenkreis um, denn für skorbutgefährdete Studenten ist nichts wichtiger als Vitamin B! Vielleicht exportiert dein Onkel ja Nobelkarossen nach Osteuropa und braucht dringend jemanden, der bei der Beschaffung neuer Wagen behilflich ist: „Junge, du guckst den ganzen Tag nur dumm in der Gegend rum, da kannste gleich bei uns Schmiere stehen!“ Ansonsten ruhig mal ungewöhnliche Dinge tun, wie zum Beispiel Zeitung kaufen und reingucken! Oder die Aushänge an der Uni beachten! Oder einen Freund, der schon ein Praktikum hat, beim Arbeitgeber schlechtmachen – eine anonyme Mail mit Link zu den aussagekräftigen Lloret-de-Mar-Partyfotos genügt in der Regel –, und dann einfach seinen Platz einnehmen!
LEBENSLAUF:
Im Zusammenhang mit einem Praktikum bist du sicher schon mal über den Begriff „Lebenslauf“ gestolpert. Und wie die meisten anderen Dinge auch, so lässt sich sogar der Lebenslauf heutzutage kinderleicht aus dem Internet zusammenlügen! Das erleichtert die Sache ungemein, denn teilweise sind Lebensläufe in ungepimpter Ausführung relativ überschaubar: „Was soll ich sagen? Ich wurde geboren und hier bin ich!“ Trotzdem schadet es nicht, wenn man sich tatsächlich ein bisschen mit der Sache beschäftigt. Immerhin geht es um dein Leben, da wäre es doch schade, es nicht angemessen darzustellen!
Was gehört in den Lebenslauf?
Persönliche Angaben
Auch wenn dich die meisten Leute unter dem originellen Pseudonym AutomaticAndy kennen, hier wird immer noch dein bürgerlicher Name verlangt!
Auch Alter, Geschlecht, Nationalität und Geburtsort sollten – im Gegensatz zu deinem Profil bei „elitepartner.de“ – der Wahrheit entsprechen. Nett gemeint, aber in der Regel überflüssig sind Angaben zu Körpergröße, Blutgruppe, Gewicht, Sternzeichen und aktuellem Payback-Punkte-Stand.
Werdegang
Du warst der „Kissenschlachtenkönig“ der Kleinkinderspielgruppe? Und im Kindergarten der „da Vinci der Fingerfarben“? In der Grundschule hast du sie alle beim Fußballkartentauschen abgezogen? Hut ab! Aber: Eine schulische Laufbahn ist das im engeren Sinne noch nicht. Deshalb alles weglassen und nur die Stationen nach der Grundschule auflisten. Also: Hauptschule, Abendschule, Abitur, fertig!
Sprachen
Es ist schön, wenn du „Avatar“ fünfmal gesehen hast – trotzdem haben Einträge wie „Na’vi fließend in Wort und Schrift“ nichts im Lebenslauf verloren! Obwohl Übertreibungen generell okay sind: Wer im Sportverein ein paar originelle Schimpfwörter aufgeschnappt hat, darf ruhig von „Türkisch Grundkenntnisse“ sprechen. Größenwahnsinn ist jedoch gefährlich! Nur weil du im letzten Sommerurlaub den hupenden Spaniern mit eindeutigen Gesten vermittelt hast, was du von ihren
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