Morgens 15.30 in Deutschland
Reisegruppe, bestehend aus der waghalsigen Kombination Pärchen (Stefan und Sarah) plus weiblicher Single (Silke) und männlicher Single (Hotte), hatte sich derweil für den Hollandurlaub entschieden. Wir waren schon jetzt tierisch gespannt, wer in zwei Wochen besser gelaunt zurückkehren würde! Deshalb hier der ganz große Holland-Spanien-Studentenurlaubscheck:
Spanien
Flug gebucht und ab dafür! Wenn man rechtzeitig bucht, ist eine Druckerpatrone ja teurer als die günstigste Verbindung Köln–Ibiza! Gut, ist dann halt ein One-Way-Ticket. Und die Zwischenstopps München und Madrid empfinden viele als etwas unpraktisch. Aber immer noch besser, als für den gleichen Preis in einem nicht klimatisierten Vorkriegsbus bei Tempo 60 in 48 Stunden ohne Pause nach Lloret de Mar durchzupreschen! Ganz ohne Bus geht’s aber auch bei der „Pauschalanreise“ mit dem Flugzeug nicht. Nachdem du am Zielflughafen eine Stunde auf das Gepäck gewartet hast, wartest du vor dem Flughafen bei gefühlten 50 Grad Celsius im Schatten eine weitere Stunde auf den Bus, der dich zur Hotelanlage bringt. Hier der erste wichtige Hinweis des Sportstudenten: Wenn du Glück hast, warten mit dir ein paar nette Mädels auf den Bus, die du später unter Umständen in der Hotelanlage wiedertriffst! Auf den Spruch: „Hey, wir sind doch heute morgen zusammen im Bus gefahren!“, habe ich in der Schule stets die barsche Abfuhr erhalten: „Ja und? Das tun wir seit sechs Jahren jeden Tag!“ – aber im Urlaub hat’s plötzlich funktioniert!
Nach einer für Außenstehende nicht nachvollziehbaren Zickzacktour über die komplette Insel mit Zwischenstopps an geschätzten siebenundzwanzig Hotels – an denen die potenziellen, weiblichen Urlaubsbekanntschaften langsam, aber sicher alle ausgestiegen sind – hält der Bus schließlich vor einem verwitterten Empfangsgebäude, gegen das die Villa aus „Psycho“ geradezu einladend wirkt. Immerhin, an der Rezeption landet der Ingenieur seinen ersten Treffer: „Und was sind das für historische Ausgrabungen da drüben?“
„Das ist der Speisesaal!“
Dafür ist die Dame an der Rezeption durchaus adrett, sie schenkt uns ein nettes Lächeln und spricht fließend Deutsch! Der Sportstudent geht, ohne viel Zeit zu verlieren, in den Angriff über: „Hey, du sprichst ja ein süßes Deutsch, fast akzentfrei, wo kommst du denn her?“
„Aus Bielefeld!“
Das Einrichten im Urlaubsquartier ist dann schnell geschehen: Tasche in die Ecke schmeißen und in zwei Wochen wieder mitnehmen! Fertig! Auf geht’s an die Bar, schließlich ist alles „inclusive“ und die Zeit läuft! Während der Sportstudent und ich also die Gastronomie in Poolnähe und die dort befindlichen Urlauberinnen in Augenschein nehmen, bleibt der Ingenieur erst mal auf dem Zimmer, um die uralte, kaputte Klimaanlage zu reparieren. Bungalow wechseln wäre natürlich auch möglich gewesen, aber das hieße, das Vertrauen in die technische Fachkompetenz des Luft- und Raumfahrers zu untergraben. Und das wäre ganz sicher kein guter Start in den Urlaub!
Holland
Währenddessen sind auch die anderen nach vier Stunden und 40 Staus in Holland angekommen! Da der favorisierte Campingplatz direkt hinter den Dünen leider bis auf den letzten Platz besetzt ist, nimmt man notgedrungen mit einem „etwas weiter im Inland gelegenen“ Campingplatz vorlieb. Positiv formuliert heißt das: Von hier aus kann man schon fast das Mittelmeer sehen! Zur Überraschung aller ist Hotte im letzten Augenblick abgesprungen, dafür ist jetzt Sonja mit dabei, obwohl die sich eigentlich nicht mit Silke versteht – aber so ein Urlaub ist ja die ideale Gelegenheit, um sich mal gründlich auszusprechen. Stefan, als einzig verbliebener Mann, ist grade damit beschäftigt, die Zelte aufzubauen, während die Mädels ein vermeintliches Hornissennest im Baum direkt über dem Stellplatz entdeckt haben! Sarah meint zwar, dass sei kein Hornissennest, sondern ein verwaistes, altes Vogelnest, aber um ganz sicherzugehen, schmeißt sie trotzdem erst mal ein paar Steine in Richtung des sonderbaren Objekts ... Nach zehn Minuten ohne richtigen Treffer („Hey, pas op, je mesjogge Maisje!“) verliert die Vogelkundlerin das Interesse und hilft lieber mit, das Auto auszuräumen. Weitere zehn Minuten später fängt es das erste Mal an zu regnen, was bedeutet: Alles ganz schnell ins Auto zurückräumen, damit die Sachen nicht nass werden! Dezente Kritik an Stefan bezüglich seiner Zeltaufbaukünste wird laut:
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