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Morgenstadt - wie wir morgen leben

Morgenstadt - wie wir morgen leben

Titel: Morgenstadt - wie wir morgen leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joerg Bullinger
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Kontrolle eines Containers nur maximal 60 Sekunden zur Verfügung stehen, mussten viele technische Probleme gelöst werden. Inzwischen gelingt es bereits, Modellcontainer mit nur acht Röntgenblitzen dreidimensional so zu durchleuchten, dass man gefährliche Fracht erkennen kann. Die Forscher gehen davon aus, dass in der Morgenstadt automatische Containerkontrollen mit Röntgenstrahlen zum Alltag gehören werden.
    Der Flughafen der Morgenstadt wird nicht mehr so abgeschottet sein wie heute. Er wird ein lebendiger Teil der Stadt sein, denn integrierte Sicherheitskonzepte und neue Sensoren sorgen für einen ungestörten, berührungsfreien Fluss der Passagiere vom äußeren Bereich zu den Abflugsteigen. „Die Kontrollen sehen dann ganz anders aus: Dort, wo sich früher lange Schlangen für die Personen- und Passkontrollen bildeten, kann der Passagier nun ungehindert hindurchspazieren“, malt Tobias Leismann die Vision aus. „Der Einsatz hochsensibler Sensoren und optischer Analyseverfahren machen ein Abtasten auf verbotene Gegenstände überflüssig. Handgepäck wird im Vorübergehen auf ein Fließband gestellt und automatisiert multisensorisch untersucht und kanneinige Meter später einfach wieder aufgegriffen werden. Dreidimensionale Röntgensysteme lassen dem Sicherheitspersonal die erkannten Objekte am Bildschirm vorbeifahren.“
    Die neuen Methoden führen dazu, dass der Eingangsbereich eines Flughafens nicht von einem normalen Platz in der Stadt zu unterscheiden ist. Dazu tragen auch Entwicklungen des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenztechnik und Radartechnik FHR in Wachtberg bei, denn „Radarwellen eignen sich hervorragend dazu, versteckte gefährliche Objekte zu entdecken, gleichgültig, ob sie unter der Kleidung getragen oder im Boden vergraben werden“, sagt FHR-Institutsleiter Joachim Ender. Bei den Forschungsarbeiten geht es um die abstandswirksame Kontrolle von Menschen. „Von besonderem Interesse sind hier Ansätze, bei denen Menschen sich möglichst frei bewegen können und die Sensorik nicht direkt sichtbar ist. Dadurch kann es langfristig möglich sein, Menschen innerhalb eines Kontrollbereichs so zu charakterisieren, dass nur ein kleinerer Teil, bei dem die Radarsensorik Verdachtskriterien ausgemacht hat, einer genaueren Kontrolle zugeführt wird.“
MENSCHEN SCHNELL UND SICHER ERKENNEN
    Für nicht-öffentliche Bereiche wird es auch in der Morgenstadt eigene Zugangsberechtigungen für Personen geben. Am Eingang erkennt ein Kontrollsystem bestimmte biometrische Merkmale des Besuchers und entscheidet gemäß der hinterlegten Datenbank, ob er eingelassen wird oder nicht. Dabei werden die Möglichkeiten weit über die heutigen Fingerabdrücke oder Gesichtskontrollen hinausreichen. „Wir gehen davon aus, dass biometrische Systeme in Zukunft alltäglich sein werden“, sagt Professor Dieter W. Fellner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt. „Mit Biometrie wird es uns gelingen, Sicherheit mit Komfort zu verbinden. Man trägt eben seine biometrischen Merkmale immer bei sich, kann sie nicht vergessen, verlieren und zum Teil nur aufwendig fälschen. Und man muss sich keine Codes, Passwörter oder PINs merken.“ So arbeiten die Fraunhofer-Forscher beispielsweise daran, die Biometrie in zentralen Datenbanken datenschutzkonform zu ermöglichen. Bei Systemen, die mit Template Protection ausgestattet sind, wird gänzlich darauf verzichtet, ein biometrisches Merkmal in der Datenbank zu speichern. Stattdessen generiert das Programm über das biometrische Charakteristikum mittels verschiedener Techniken einen digitalen Schlüssel, der nichts mehr mit dem Körpermerkmal gemein hat. Ist der neuerzeugte Schlüssel bei einem Vergleich, zum Beispiel bei der Zutrittskontrolle, mit dem gespeicherten identisch, wird der Nutzer erkannt. Mit unterschiedlichen Einstellungen lassen sich aus ein und demselben Körpermerkmal beliebig viele Schlüssel generieren.
    In der Morgenstadt wird nicht nur ein Körpermerkmal schnell und bequem erkannt, sondern gleich mehrere. Oder aber das biometrische Charakteristikum wird mit Wissen, etwa einem Passwort, oder Besitz, etwa einer Karte, kombiniert. Dies macht die Biometrie wesentlich fälschungssicherer. Sie wird auch den persönlichen Komfort im Alltag erhöhen, glaubt IGD-Abteilungsleiter Alexander Nouak: „Nach und nach werden uns unsere Wohnung, unser Auto und unser Büro als den erkennen, der wir sind, und sich unseren Wünschen

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