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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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kämpfen … und dann blieb ihnen, falls sie auf eine Rückreise hofften, nur die vage Möglichkeit, dass dieser gestohlene AM 2 -Konvoi irgendwo in der Nähe des Jura-Systems geparkt im All herumhing.
    Zumindest hatte Fräser keine Personalsorgen. Im Gegensatz zu sonst waren ihre Schiffe diesmal nicht unterbesetzt. Wenn es doch bloß so wäre, dachte sie.
    Das Kabinett hatte angeordnet, alle auf volle Kampfkraft zu bringen. Nicht nur die Treibstoff-Depots waren daher vollständig für die Flotte entleert worden, sondern auch sämtliche Zivilschiffe und Bodenstationen.
    Natürlich hatte keiner der Kommandanten seine beste Truppe entsandt. Fräser träumte davon, sechs Monate – oder noch besser ein volles E-Jahr – Zeit zu haben, um die neue Flotte in eine schlagkräftige Einheit zu verwandeln. Selbst das würde an ein Wunder grenzen, und Fräser dachte sehnsüchtig an alles, was sie über drakonische Disziplinarmaßnahmen gelesen hatte, derer man sich bei der Marine bedient hatte.
    Es gab natürlich jede Menge Freiwillige. Einige davon waren besonders erpicht darauf, loszulegen, vor allem diejenigen, die das Kabinett bei seinen Säuberungsaktionen unterstützt hatten. Kam das Kabinett zu Fall, so gab es auch für diese Offiziere vor dem Kriegsgericht keine Begnadigung; man würde sie, das war so gut wie sicher, zu Höchststrafen verurteilen.
    Fräser tat, was sie konnte, während die Flotte weiter durch das Nichts glitt, und unterzog die Mannschaft einem harten Training. Sie ging sogar so weit, einigen Schiffen Navigationspunkte zu befehlen, die direkt auf engem Parallelkurs zu ihren Divisionskommandanten lagen.
    Ihre Aufgabe gefiel ihr nicht – aber sie war gelassen und voller Selbstvertrauen, ohne dabei die Schwierigkeiten, denen sie sich gegenübersehen würde, zu unterschätzen. Sie hatte die Schlacht um Gregors 23. Flotte einer sorgfältigen Analyse unterzogen. Man war geschickt vorgegangen, aber die Aktion erinnerte eher an Strauchdiebe als an den konventionellen Einsatz militärischer Streitkräfte. Außerdem hatten die Verteidiger des Jura-Systems einen bestimmten Bereich, den sie verteidigen mussten. Fräsers Plan bestand darin, sie außerhalb dieser Zone in einen Kampf zu verwickeln. Sie würde die Hälfte ihrer Kampfkraft dafür einsetzen, die Welten von Jura direkt anzugreifen. Eines der vorrangigen Ziele war Newton. Dazu musste sie ihre Truppen zwar aufteilen, aber den Verteidigern erging es auch nicht besser. Waren die Rebellen einmal geschlagen, würde Fräsers Flotte auf Newton landen. An diesem Punkt endete ihr Auftrag – und dafür war sie dankbar.
    Die Befehle, die die grimmig aussehenden Männer in den Begleitschiffen erhalten hatten, waren versiegelt, aber Fräser konnte sich den Inhalt ausmalen.
    Ein Nachrichtenoffizier unterbrach die Stille, die auf der Kommandobrücke herrschte.
    »Admiral, wir haben eine Nachricht, die auf allen Frequenzen ausgestrahlt wird. Kommt von … Newton.«
    »Auf allen Frequenzen?«
    »Korrekt. Unsere eigenen TBS und Befehls-Frequenzen eingeschlossen. Sie wird sogar über unsere Werbe-Frequenzen ausgestrahlt.«
    »Störsender einsetzen. Abgesehen von der Befehlsverbindung. Zugang ab jetzt nur noch für die Oberbefehlshaber. Meine Leute sollen nicht mit Propaganda konfrontiert werden.« Eine Sendung, die auf allen Frequenzen ausgestrahlt wurde, konnte eigentlich nur bedeuten, dass das Tribunal eine Urteilsverkündung vorgenommen hatte.
    »Das ist leider unmöglich.«
    »Unmöglich?« Fraser brauchte nichts weiter zu sagen. Dieses Wort existierte einfach nicht.
    Der Nachrichtenoffizier sah einen kurzen Moment mutlos aus, nahm sich dann aber wieder zusammen. »Nein. Die Rundfunkübertragung hat zuviel Druck. Die einzige Art, die Übertragung zu verhindern, besteht darin, die gesamte Flotte aus der externen Kommunikation auszublenden.«
    Diese Möglichkeit kam für Fräser jedoch nicht in Frage. »Na gut. Schlagen Sie sich irgendwie durch. Geben Sie uns ein klares Signal.«
    »In Ordnung, Admiral.«
    Fräser und die anderen Schiffscommander und Divisionskommandanten bezweifelten nicht, was da vor sich ging. Andere Bildschirme auf anderen Schiffen zeigten verschwommene Teilbilder und Reden. Aber die genauen Angaben darüber, was eigentlich vor sich ging, waren nicht nötig oder wurden schnell von den Raumfahrern, die auf den Kommandodecks arbeiteten, weitergegeben.
    Auf dem Vid war der große Saal zu sehen, in dem die Anhörung des Tribunals stattfand. Drei Richter

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