Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
Mantis. Jedenfalls sahen sie in Alex’ Augen verdammt danach aus. »Aber nicht ganz so, wie ich dachte. Außerdem sind sie nicht vollständig ausgerüstet, weil die Schwerkraft so heftig an ihren zerbrechlichen Knochen zieht.«
    Also ging es um eine einfache Festnahme, mit einem Minimum an Aufsehen und Knochenbrüchen. Und dann ab unter den Gehirnscanner.
    »Damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Ich lasse mir nicht von einem schleimigen Psychofritzen in der Seele herumfingern. Andererseits habe ich auch keine große Lust, mich mit dem Rücken gegen die Wand zu stellen, auf mein Schwert zu spucken und wie ein Wikinger, oder wie sich diese Kerle damals nannten, brüllend loszustürmen.«
    Der Sturm fegte jetzt wieder heftiger durch die Straßen.
    »Zwei hinter mir im Gleiter. Drei weitere als Rückendeckung. Dazu steht bestimmt noch ein Reserveteam bereit. Lösung: alle fünf umlegen, bevor sie um Hilfe gurgeln können.«
    Fünf Mann. Fünf der besten Agenten des Imperiums, in Anzügen, mit denen sie durch die dicksten Wände von Alex’ Schloss marschieren konnten, ohne dass ihnen auch nur die Frisur durcheinander geriet.
    »Kein Problem, mein Junge. Überhaupt kein Problem.«
    Kilgour blieb in Bewegung, so schnell, dass die Mantis-Leute ihm gerade noch folgen konnten, aber nicht so schnell, dass sie Alarm gaben, weil sie glaubten, er habe sie bemerkt und mache sich aus dem Staub.
    Sein Weg führte ihn kreuz und quer durch die Gassen und Seitenstraßen der Innenstadt. Seine Verfolger mochten zwar Kampfanzüge tragen, doch Alex war mit diesem alten Kopfsteinpflaster, das die idiotischerweise traditionsbewussten Erbauer der Stadt – Gott segne sie bis in die zwölfte Generation angelegt hatten, als Edinburgh kolonialisiert wurde, wesentlich vertrauter.
    Jetzt einen kleinen Strick …
    Er fand ihn. Ein Stück Draht von etwa fünf Millimeter Stärke hing von einer Baustelle herab. Alex packte es und zog fest daran. Jetzt hatte er, wie er schätzte, an die 60 Meter Drahtschnur. Ein bisschen zuviel.
    Seine Route führte ihn jetzt wieder direkt ins Herz der Altstadt zurück. Das Pflaster war abschüssig, und der Schmutz auf beiden Bürgersteigen sehr schmierig geworden. Er führte seine Verfolger in die High Street zurück und zeigte sich dann ganz offen. Er ging mitten auf der Straße, blieb stehen und drehte sich um. Jetzt standen auch seine Verfolger ungeschützt im Freien.
    »Sie denken bestimmt, ich bin bewaffnet. Aber nicht mit so etwas. Gute alte Imperiumsausrüstung.« Er kniete nieder. In der rechten Hand hielt er eine Pistole, die linke Hand umfasste die rechte und stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Knie ab. Einatmen … aus … Atem anhalten … jetzt.
    Die Willygun krachte. Das Geschoß war eine 1mm starke Kugel aus AM 2 in einem Mantel aus Imperium. AM 2 – Raumschiffenergie. Der Schuss erwischte einen der Anzugmänner am Bein. Das Bein explodierte. AM 2 war keine gewöhnliche Infanteriemunition.
    »Meine Fresse«, dachte Alex. »Mehr als hundert Meter weg, und ich treffe noch etwas. Das wird mir Sten niemals glauben.« Blieben noch vier. Er zog die Handschuhe aus. Rings um ihn spritzte eine Retoursalve auf. Kilgour nahm an, dass sie konventionellere Waffen benutzten und noch immer versuchten, ihn lebend zu erwischen. Die nächste Querstraße war seine.
    Er hatte den Draht fest um einen Laternenpfahl geknotet, ungefähr einen halben Meter über dem Boden. Die Mantis-Agenten kamen mit Zehn-Meter-Schritten die Straße herauf auf ihn zu. Alex rannte in gestrecktem Galopp »seine« Gasse hinab. Besser gesagt, er schlidderte.
    Das enge Sträßchen neigte sich in einem Winkel von 50 Grad hinab – und es war vereist. Hier konnte niemand vernünftig gehen, schon gar nicht rennen. Kilgour konnte es jedenfalls nicht, doch er benutzte den Draht wie einen umgekehrten Skilift. Er fluchte, als er spürte, wie die Isolierung in seinen Handflächen brannte. Er bremste, stolperte, wäre beinahe ausgerutscht, fing sich jedoch wieder.
    Zwei Mantis-Leute sprangen hinter ihm die Gasse herunter. Sie gingen auf der steilen Eisrutsche sofort zu Boden. Selbst als die Pseudomuskulatur ansprang und sie wieder in die Vertikale katapultierte, rutschten ihnen die Beine erneut unter dem Körper weg. Einer der Männer knallte gegen eine Hauswand und rutschte dann reglos auf Kilgour zu. Der andere Mann wirbelte unkontrolliert um seine eigene Achse durch die Luft.
    Als er vorübersegelte, schoss ihm Kilgour durch das Visier. Dann

Weitere Kostenlose Bücher