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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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als Sr. Ecu die Spannung schon kaum mehr ertragen konnte, zog der Pilot davon, wobei er nur knapp den Erdboden und damit ein holographisches Unglück verfehlte. Die Menge stöhnte erleichtert auf und erhob sich dann applaudierend von den Sitzen.
    »Bemerkenswert«, murmelte Stens Begleiter.
    Der Pilot bedankte sich bei seinen Bewunderern mit einer langen Folge von Rollen, Sturzflügen und Schleifen. Dann brachte er seine Maschine wieder ins Gleichgewicht, und das Motorengeräusch veränderte sich. Das Flugzeug beschrieb einen anmutigen Bogen am Himmel. Weißer Rauch strömte hinter ihm aus. Nach und nach wurde das Muster dieses Rauchfadens klarer.
    Himmelsschrift!
    »Was schreibt er da?« Sr. Ecu war bereits Stens emotioneller Gefangener geworden, zumindest bis zum Ende der Vorstellung. Wieder gab Sten keine Antwort.
    Schließlich war der Pilot fertig. Die Rauchbuchstaben hingen wie eine in großer Höhe flatternde Fahne über dem Feld. Sie sagten:
     
    Jeder kann fliegen
    beim …
    LUFTZIRKUS
     
    Sten machte einen Schritt nach vorne und drückte auf die Seiten des Displays, woraufhin sich alles wieder in den kleinen schwarzen Würfel verwandelte. Er hob ihn auf und reichte ihn Sr. Ecu. »Wie finden Sie es?«
    »Haben die Leute damals wirklich solche Sachen gemacht?« wollte Sr. Ecu wissen. »Sie müssen wissen, dass ich keine Vorstellung davon habe, wie es ist, durch einen dummen genetischen Zufall ständig an den Boden gefesselt zu sein. Mein Gott, wie sehr sie sich wünschten, fliegen zu können.«
    »Ja. Für ein bisschen Freiheit sind viele Wesen bereit, sehr viel zu riskieren«, sagte Sten.
    Der Manabi schwieg eine ganze Weile. Mit einem Flügelschlag glitt Sr. Ecu in einen langen, anmutigen Gleitflug über den See. Sten wusste, dass er die Namen auf der Schiefertafel auf dem Grund überflog, die Namen der jetzt für immer an den Boden gefesselten Bhor. Mit einem weiteren Flügelschlag segelte er wieder zurück.
    »Wo haben Sie das her?« erkundigte sich der Manabi.
    »Ich habe es gebastelt«, antwortete Sten. »Eigentlich ist es nur ein Bausatz. Aber es macht Spaß.«
    »Wann haben Sie das gemacht?«
    »Letzte Nacht.«
    »Dann haben Sie es also wirklich für mich gebaut.« Es war die Bestätigung einer Erkenntnis, keine Frage.
    »Ja.«
    Der Manabi blieb ganz ruhig.
    »Äh …«, sagte er dann. »Lassen Sie uns anfangen … Eine sehr gute Eröffnung, Admiral.«
    »Vielen Dank. Aber Sie haben recht. Lassen Sie uns anfangen.
    Zunächst muss ich jedoch noch eine kleine Präambel loswerden. Ich hatte alles auf die beste diplomatische Form, die mir einfiel, ausgearbeitet, doch dann dachte ich: zum Teufel damit! Ich sollte lieber frei heraus sprechen und sagen, wie es steht.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Zwischen uns stehen eine Menge Hintergedanken. Nach einer Woche denke ich immer noch darüber nach, wie ich Ihnen meinen Fall schmackhaft machen könnte. Und Sie überlegen sich, wie Sie am besten nein sagen können und mich damit vom Hals hätten. Mit anderen Worten, wir hängen beide am Boden fest. Keiner von uns kommt voran und schon gar nicht aus dem Stadion heraus.«
    »Sehr zutreffend.«
    »Die Sache ist die«, sagte Sten, »dass Sie fester am Boden kleben als ich.«
    Der Manabi bewegte sich überrascht.
    Sten füllte noch einige weitere Leerstellen. »Sehen Sie, von meiner Warte aus stecken Sie noch in einer vorhergehenden Aktion fest. Eine, die Sie jetzt nicht mehr für besonders klug halten. Ärgerlich ist nur, dass man sie nicht mehr zurücknehmen kann. Wahrscheinlich müssen Sie sich sogar fragen, ob wir eine Art Erpressung vorhaben. Werden wir die Keule des Verrats über Ihnen schwingen, um auf diese Weise Ihre fortgesetzte Unterstützung zu erzwingen?«
    »Nun? Werden Sie es tun?«
    Sten ließ Sr. Ecus besorgte Frage eine Weile in der Luft hängen.
    »Nein. Natürlich nicht«, sagte er dann mit fester Stimme – ein Versprechen.
    »Sprechen Sie damit für alle Beteiligten?«
    »Ja.«
    »Warum sind Sie so … großmütig? Oder ist das nur vorübergehend?«
    »Wenn wir versagen, stecken alle im selben Dreck. Inklusive der Unterstützer des Privatkabinetts. Wenn das hier vorüber ist, lässt mich der Gedanke daran, dass es einige Manabi gibt, die beim Aufklauben der Scherben helfen, beruhigter in meinem Grab schlafen. Was Ihre andere Frage angeht: Nein, es ist nicht nur vorübergehend. Aus dem gleichen Grund.
    Aber mein eigentlicher Grund ist die Loyalität. Sie haben damals Ihre neutrale Ecke verlassen, um

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