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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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er noch ein paar Meter entfernt war, winkte er zur Begrüßung. Dann kniete er sich ins Gras und stellte einen kleinen, schwarzen, an den Seiten sanft nach innen gewölbten Würfel auf den Boden. Der Würfel klappte auf. Sofort spürte Sten ein leichtes Flirren in der Luft. Sr. Ecu trieb näher heran. Auch er kannte also so etwas wie Neugier. Sten drehte sich nicht um. Er konzentrierte sich auf den Würfel. Die Vorstellung hatte begonnen.
    Der Würfel verwandelte sich in die Bodenplatte eines kleinen holographischen Displays: eine bewegliche, beinahe lebendige Kunstform, mit der Sten sich über viele Jahre hinweg die Zeit vertrieben hatte. Der Würfel, den er als Geschenk für den Manabi-Diplomaten ausgesucht hatte, war nicht so komplex wie einige andere Ensembles. Sten hatte schon Nachbildungen ganzer altertümlicher Sägewerke und Fabriken und Städtchen zusammengebastelt, in denen unzählige aktive Arbeiter und Bewohner ihrem programmierten Tagewerk nachgingen. Dieses Hologramm war ein einfacher Bausatz, den er in weniger als sechs Stunden fertig gestellt hatte. Allerdings hatte er es in seinem Hobby inzwischen zu großer Geschicklichkeit gebracht.
    Doch es war nicht unbedingt der Schwierigkeitsgrad eines Displays, der seine Aufmerksamkeit erregte. Manchmal war es die sorgfältige Zusammenstellung, oder es waren die eigenartigen Bewegungen oder auch nur die Aussage und Haltung, die dahintersteckten. Das Geschenk für Sr. Ecu hatte ein wenig von allen drei Aspekten zu bieten.
    Der Würfel war jetzt verschwunden. An seiner Stelle war eine abgemähte Wiese zu sehen, die in eine Art Arena verwandelt war, umgeben von zusammengezimmerten hölzernen Tribünen, auf denen eine frohgelaunte Menschenmenge saß. Ihre Kleider entsprachen dem frühen zwanzigsten Jahrhundert auf der Erde, und wenn man ganz genau zuhörte, stammten auch ihre Kommentare aus dieser Zeit. Fliegende Händler bewegten sich durch die Menge und verkauften alle möglichen Sorten von Essen und Trinken. Gruppen winziger, wilder Jungs rannten umher und handelten sich hier und da ein wenig Ärger ein. Nachdem man den Anblick in sich aufgenommen hatte, fiel der Blick des Betrachters auf das eigenartige kleine Objekt in der Mitte.
    Plötzlich fing das Objekt zu wackeln an und stieß eine kleine Rauchwolke aus, gefolgt von einem harschen Kaaaklacka . Sten spürte, wie der Manabi noch dichter herankam. Fühler streiften seine Schulter, als Sr. Ecu den optimalen Blickwinkel suchte. Bei dem Geräusch ließen die frechen Jungs ihre Streiche bleiben und rannten auf den Zaun zu, der den Platz umgab.
    Noch ein Kaaaklacka , dann wurde es ein wenig offensichtlicher: was sie da beide betrachteten, war eine uralte Flugmaschine. Doppelte, mit Streben miteinander verbundene Flügel. Vorne an der gedrungenen Maschine war ein kräftiger kleiner Propeller befestigt. Im Cockpit saß ein winziger Pilot. Ein ebenso kleiner Mann im Overall der Bodencrew drehte den Propeller. Als das explosionsartige Geräusch erneut ertönte, sprang er zur Seite. Diesmal blieb der Propeller in Bewegung, stotternd zwar und mit kleinen Rauchwölkchen, die aus der Maschine ausgestoßen wurden. Den Angaben des Herstellers zufolge rochen diese Gase garantiert nach Castor-Öl. Sobald sich die Geräusche der Maschine rund anhörten, trat der Helfer im Overall die Holzklötze vor den Rädern weg, und schon bewegte sich das kleine Flugzeug über das Feld.
    Dann brüllte die Maschine auf, und das Flugzeug raste los. Eigentlich hatte es nicht genug Platz, um aus dem Stadion davonzufliegen. Sten konnte die Spannung in dem geflügelten Wesen neben sich förmlich spüren. Der Pilot riss seinen Knüppel nach hinten, und das Flugzeug hob sich abrupt in die Luft. Die Menge hielt den Atem an. Sten glaubte, die gleiche Reaktion neben sich wahrzunehmen.
    »Dranbleiben, Sr. Ecu«, dachte er. »Das Beste kommt noch!«
    Der Doppeldeckerpilot begann seine Vorstellung mit einer tollkühnen Folge von Kurven, Wenden und Rollen.
    »Das ist bei einer solchen Maschine unmöglich«, hörte Sten es neben sich flüstern. Er antwortete nicht.
    Dann ging das Flugzeug in einen langen Sturzflug über, senkrecht auf den Rasenplatz hinunter. Die Menge kreischte vor Schreck auf. Sr. Ecu, der alles über Anziehungskraft wusste, konnte nicht umhin, eines seiner kleineren Flügelchen zu bewegen. Dadurch wurde sein Körper einige Zentimeter höher getrieben. Und immer noch raste der Doppeldecker auf das Feld zu. Erst im letzten Augenblick,

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