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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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den Plan getreten.
    Ein unvorsichtiges Wort von den Verschwörern, absichtlich geäußert oder nicht, würde die Manabi, ungeachtet ihrer früheren zögerlichen Rolle, mit hineinziehen. Man musste nicht viel Phantasie aufbringen, um sich auszumalen, zu welcher! Mitteln das Kabinett greifen würde. Mit Phantasie waren die Manabi mehr als andere Lebewesen gesegnet – oder geschlagen.
    Sten bemühte sich, bei seinem Herannahen möglichst lässig zu wirken. Er wollte nicht den Hauch eines Selbstzweifels vermitteln, obwohl er davon jede Menge zu bieten hatte. Eine Woche intensiver Vorgespräche mit Sr. Ecu lag bereits hinter ihm. Diplomatie war eine Kunst, die einen wahnsinnig machen konnte. Trotzdem legte er alles, was er je gelernt hatte, in diese Anstrengung. Dazu gehörten zunächst die Vorgeplänkel, bei denen jedes Wesen das andere beschnupperte, taxierte und allmählich etwas besser kennen lernte. Dann folgte eine ganze Menge vorbereitender Gespräche, bei denen man auf keinen Fall den fraglichen Punkt ansprechen, ja nicht einmal in seine Nähe geraten durfte.
    Seinem Selbstvertrauen war auch durch das Wissen darum, dass er es mit einem der erfahrensten Diplomaten zu tun hatte, nicht sehr geholfen, einem Individuum aus einer Rasse ätherischer Wesen, die bereits Experten in Individualismus gewesen waren, bevor sie ihre Kindheit zusammen mit ihrem Stachel hinter sich gelassen hatten.
    Er hatte sich vor Sr. Ecus Ankunft ausführlich mit Kilgour und Mahoney beraten. Sogar jetzt noch waren seine beiden Freunde von dem eigentlichen Hauptteil seines Plans hellauf begeistert. Waffen, Munition, Treibstoff und Versorgungsgüter wurden zusammengestellt. Die Bhor trainierten bereits, und Othos Geduld wurde immer dünner. Als Sten gesagt hatte »Mach deine Schiffe flott«, hatte er das eher symbolisch gemeint. Bis er das dem Häuptling der Bhor, der ihn beim Wort genommen hatte, erklären konnte, war Otho bereit, mit einer verwegenen Mannschaft und einem zweifelhaften Schiff abzuheben. Selbstmord war garantiert nicht schmerzlos, beteuerte Sten Otho immer wieder, bis er sich endlich verständlich machen konnte.
    Sten war unglaublich erleichtert, als es ihm und Kilgour endlich gelang, mit Mahoney Kontakt aufzunehmen. Nach fünfundsiebzig Jahren als Chef des Mercury Corps war es Ian nicht sonderlich schwer gefallen, seinen Verfolgern immer ein paar Schritte voraus zu sein.
    Mahoney war immer in Bewegung geblieben. Manchmal tauchte er für einige Tage in einem umsichtig ausgewählten Versteck unter, tauchte dann wieder auf, um zu sehen, was um ihn herum vorging, und machte sich wieder auf den Weg, bevor irgendwelche Verdächtigungen aufkommen konnten. Zu der Zeit, als Sten und Alex über Jon Wild, ihren alten Schmugglerfreund, Kontakt mit ihm bekamen, hatte er sich schon an einem Dutzend illustrer Orte versteckt und dabei ebenso viele falsche Identitäten angenommen. Je schneller und öfter man umzog, sagte Ian immer, um so weniger Perfektion war erforderlich, wenn es um gefälschte Papiere ging. Die Rolle war die eigentliche Sache, meinte er. Das ein und alles. Das, und dass man dazu fähig war, in dieser Rolle zu denken und sie wie eine altvertraute, etwas kratzende Haut überzustreifen.
    Stens ehemaliger Commander hatte sofort erkannt, wie wertvoll dieser Plan war, und so hatten sie ihn in Angriff genommen. Der Schlüssel waren die Manabi und ihre unbefleckte Reputation. Ohne ihre Zustimmung war dem Plan nicht viel Aussicht auf Erfolg beschieden. Wie auch immer, im Gedenken an ihren jüngsten, spektakulären Fehlschlag drängte Mahoney Sten dazu, die Diskussion in Gang zu bringen. Er würde sich, falls nötig, später einschalten. Sten stimmte zu, war jedoch alles andere als sicher. Eine Sache war allerdings sicher: was auch immer dabei herauskam, Sten war entschlossen, weiterzumachen. Trotzdem brauchte er Sr. Ecu. Er brauchte ihn sogar dringend.
    Heute war der Tag gekommen. Es hieß alles oder nichts. Sein Ziel war einfach, es bedurfte keines Sieges auf der ganzen Linie. Er musste nur einen ausreichend großen Keil eintreiben, um wenigstens einen Schimmer von Sonnenlicht zu erhaschen.
    Sten sah nur eine Möglichkeit, seine Aufgabe zu erfüllen. Er musste dem Manabi ordentlich auf den Zahn fühlen. Doch zunächst, wie sein Vater immer zu sagen pflegte, war es angebracht, die Aufmerksamkeit des Gegenübers zu erregen. Doch in diesem Fall würde es nicht mit dem ebenfalls von seinem Vater propagierten Fausthieb getan sein.
    Als

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