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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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den Imperator zu unterstützen. Deshalb haben Sie Mahoney überhaupt zugehört, als er Kontakt mit Ihnen aufnahm, aus der gleichen Loyalität heraus. Eigentlich wäre Logik inzwischen ein besseres Wort dafür. Die gleiche Logik, die Sie damals auf die Seite des Ewigen Imperators führte, nämlich eine Prognose von gleich Null für jede Zukunft ohne ihn. Das brachte Sie dazu, sich von Ian umstimmen zu lassen. Würden Sie mir da beipflichten?«
    »Wiederum … ja.«
    »Jetzt haben Sie miterleben müssen, wie Mahoneys Plan fehlschlug. Leider. Inzwischen werden im ganzen Imperium Wesen zusammengetrieben und dem Gehirnscanner unterworfen – um anschließend in den Schlachthof zu wandern. Kein Wunder, dass Sie uns nicht rückhaltlos vertrauen. Mir erginge es ebenso.«
    »Sie argumentieren weitaus besser für meine Seite, als ich es könnte«, erwiderte Sr. Ecu. »In meiner Branche bedeutet das, dass ich noch einiges an Informationen zu erwarten habe.«
    »Stimmt genau. Zunächst einmal: was da geschehen ist, war mein Fehler. Nicht der von Mahoney. Er hatte zwar das Kommando, doch ich war vor Ort, persönlich, und ich habe einfach nicht rechtzeitig losgeschlagen. Ich habe diese Kiste zu Bruch geflogen, nicht Mahoney.«
    »Höchst bewundernswert, wie Sie die Verantwortung auf die eigenen Schultern laden, doch das unterstreicht nur meine Unsicherheit und meine Vorbehalte, mich mit Ihnen auch nur zu treffen. Haben Sie etwa noch einen, wie lautet noch die Formulierung, die Ihre Spezies bevorzugt … ein As im Ärmel?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Was ich momentan habe, ist Ihre Aufmerksamkeit. Lassen Sie mich Ihnen erklären, was als nächstes geschehen wird. Falls Sie sich wieder in Ihre falsche Neutralität zurückziehen.
    Wir werden uns nicht weiter darum kümmern. Aber das Privatkabinett? Wie lange wird es dauern, bis seine Paranoia auch die Manabi erfasst? Wenn die AM 2 -Situation schlimmer wird, werden sie sich bald nach neuen Möglichkeiten umsehen. Die Honjo waren nur die ersten. Andere werden folgen.
    Wie viel AM 2 liegt in den Depots Ihres Clusters? Ist es genug, um sie in Versuchung zu führen?«
    Sr. Ecu musste darauf nicht antworten. Sie wussten beide, dass die Manabi mehr als genug hatten.
    »Können Sie sie aufhalten? Haben Sie die Mittel dazu, ganz zu schweigen vom Willen? Ich rede hier nicht von Mut. Ich rede von reiner Niedertracht. Sich eingraben wie die Honjo. Fest entschlossen, für jeden Quadratzentimeter Boden zu sterben. Können sie das? Sind Sie dazu bereit?«
    Wiederum gab es darauf nur eine einzige Antwort. Die Manabi waren Diplomaten, keine Krieger.
    »Was schlagen Sie vor?« fragte Sr. Ecu. Das hieß noch lange nicht, dass er sich darauf einließ, sondern nur, dass er bereit war zuzuhören. Doch jetzt, wo Sten den Manabi geködert hatte, wollte er ihn eine Zeitlang zappeln lassen. Auf keinen Fall wollte er diesen fliegenden Fisch wieder vom Haken lassen.
    »Ich möchte nur, dass Sie zusehen und sich ein wenig gedulden«, sagte Sten. »Ich muss zunächst noch etwas erledigen, denn ich möchte Ihnen zeigen, dass wir den Willen und die Möglichkeiten dazu haben. Im Gegenzug …«
    »Ja«, stimmte Sr. Ecu ganz abrupt zu.
    »Im Gegenzug … erbitte ich mir Ihre Zusage, sich wieder mit mir zu treffen. Oder mit Mahoney, falls sich das als die bessere Lösung erweisen sollte. Wahrscheinlich werde ich ohnehin beschäftigt sein. Also wohl eher mit Ian. Falls Sie zustimmen. Werden Sie wenigstens das tun?«
    Wie hätte ihn Sr. Ecu zurückweisen können? Er wies ihn nicht zurück. Statt dessen fragte er, ob er sein Geschenk noch einmal sehen konnte. Er wollte den Luftzirkus besuchen – wo jeder fliegen konnte.
     
    Alles verlief genau so, wie Sten es vorausgesagt hatte. Kaum war Sr. Ecu in seine Heimat zurückgekehrt, da fand er auch schon eine Einladung vor, sich mit einem Mitglied des Kabinetts zu treffen. Eigentlich war es keine Einladung. Es war eine Vorladung.
    Die Kabinettsmitglieder hatten lang und breit darüber diskutiert, wie sie mit den Mahabi verfahren sollten. Bis jetzt hegten sie noch keinen Verdacht gegen sie. Doch ihre Säuberungsaktionen und besonders die langwierige, verlustreiche Invasion des Hoheitsgebietes der Honjo hatten im ganzen Imperium Empörung hervorgerufen. Sie mussten jetzt unbedingt darauf achten, dass nicht alles auseinander fiel, zumindest nicht sofort. Um das durchzusetzen, brauchten sie die Unterstützung der Manabi, und zwar dringend.
    Es gab einige Diskussionen,

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