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Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Hand dieses Tor zu berühren. Obwohl es so kalt war, dass seine Finger am glatten Stahl hätten festkleben müssen, fühlte sich das Metall warm und fettig an.
    Juri zog langsam die Handschuhe wieder an und trat verwirrt einen Schritt zurück. Im Inneren dieses Berges musste vor langer, sehr langer Zeit ein alles vernichtender Krieg stattgefunden haben. Juri kannte die Wirkung von Sprengstoff, doch gegen die Waffen, die man hier eingesetzt hatte,wäre die Zündung mehrerer Tonnen von hochbrisantem Hexogen nicht mehr als ein jämmerlicher Elefantenfurz gewesen.
    Juri hob die Lampe wieder auf. Dieser Ort war Angst einflößend. Kein Mensch hatte hier etwas verloren, er schon gar nicht. Er musste zurück auf dem Weg, den er gekommen war. Auch wenn das bedeutete, dass er sich durch Tonnen von Schnee graben musste. Aber hier blieb er keine Minute länger.
    So schnell er konnte, kletterte er über das Geröll zur Treppe, die ihn hinauf zur Kuppel bringen würde. Die Angst saß ihm jetzt im Nacken. Es war falsch, hier zu sein! Irgendetwas war hier, und er hoffte, dass er es nicht geweckt hatte.
    Dann ging das Licht seiner Lampe aus. Nicht langsam mit einem Flackern, sondern schnell und ohne Vorwarnung. Juri hielt den Karbidbehälter an sein Ohr und schüttelte ihn. Er war leer. Juri setzte seinen Rucksack ab und begann ihn zu durchwühlen. Irgendwo in einem der vielen Fächer war eine Blechdose, in der sich noch drei Klumpen der blauen Substanz befanden. Mit einem Aufschrei des Triumphs und der Erleichterung hatte er sie endlich gefunden, als er innehielt. Langsam richtete er sich auf. Die Dose glitt aus seinen kraftlosen Händen und fiel scheppernd zu Boden.
    Vor ihm, genau in der Mitte der riesigen Halle, drang ein fahler Lichtstrahl aus einem Loch im Boden zu ihm hinauf. Er war so schwach, dass er ihn im Schein seiner Lampe nicht hatte sehen können, aber nun hatten sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt. Vorsichtig trat er an den Rand einer schulterbreiten Öffnung und schaute hinab.
    Unter der Halle befand sich noch ein Raum. Wie groß er war und wie tief es hinunterging, konnte er nicht erkennen. Das blassblaue Licht war diffus, als ginge es von einem See aus, auf dessen Oberfläche sich kleine Wellen kräuselten. Ohne den Blick von der Öffnung abzuwenden, tastete Juri mit der rechten Hand nach einem kleinen Stein und ließ ihn hinabfallen.
    Das Geräusch des Aufschlags kam augenblicklich, also war das Loch nicht tief. Zumindest nicht so tief, dass er sich den Hals brechen würde. Doch was würde er tun, wenn sich herausstellte, dass es dort unten nicht weiterging? Juri lächelte. Die beiden Menschen, die er mehr als sein eigenes Leben geliebt hatte, waren tot. Einzig der Hass und die Aussicht auf Rache trieben ihn noch an. Also, was hatte er schon zu verlieren?
    Juri beantwortete die Frage, indem er sprang.
    Er kam hart auf. So hart, dass etwas in seinem rechten Kniegelenk mit einem satten Schmatzen knackte. Er biss die Zähne zusammen und rollte sich zur Seite. Mühsam stellte er sich auf das Bein, das den Sturz unbeschadet überstanden hatte, und lehnte sich keuchend an die Wand. Das glühende Pochen im Bein verschwand augenblicklich, als er die Augen öffnete.
    In der Mitte des blau irisierenden Raumes befand sich ein kleines Podest, auf dem sich etwas drehte. Etwas, was Juri als Letztes an einem Ort wie diesem erwartet hatte.
    Es war eine Blume. Grüne Blätter, paarweise angeordnet, wuchsen aus einem grünen Stiel, auf dessen Spitze eine schwarzviolette Blüte thronte, wie Juri sie noch nie gesehenhatte. Sie erinnerte entfernt an eine Orchidee, ohne jedoch dieselbe Symmetrie aufzuweisen.
    Doch als Juri näher kam, erkannte er, dass es keine Pflanze war. Juri war sich noch nicht einmal sicher, ob es sich überhaupt um ein Lebewesen handelte, denn dieses Ding, dieses Etwas, entpuppte sich bei näherem Betrachten als ein Geflecht seidendünner, metallisch glänzender Fäden, die in einem trägen Rhythmus pulsierten.
    Juri beugte sich über die Blüte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es zwischen ihr und dem, was wie ein Stiel aussah, keine feste Verbindung gab. Das Geflecht schien die Blüte an ihrer Basis zwar zu umschließen, berührte sie aber nicht. Und doch gab es so etwas wie einen Austausch zwischen den beiden Teilen. Winzige Lichtpartikel wurden abgesondert und wieder absorbiert. Es war ein faszinierendes Spiel, das Juri wie hypnotisiert betrachtete. Und so merkte er nicht, wie sich die Blüte in seine

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