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Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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gewinnen, den die Eskatay vor vielen Tausend Jahren verloren haben. Sein Ziel ist es, alle Menschen zu infizieren und in ein Kollektiv zu überführen, das er kontrolliert und dem niemand entkommen kann.«
    »Wie viele von diesen Eskatay gibt es ?«, wollte Henriksson wissen. Sein Gesicht war unnatürlich blass. Solruns Tod schien ihn mehr zu erschüttern, als er zugeben mochte.
    »Im Moment nur zwölf, und die sitzen alle in der Regierung. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihre Zahl steigt. Glücklicherweise lassen sich diese Blumen nicht wie Rosen züchten. Sie vermehren sich nur sehr schwer, aber ein Mann namens Strashok arbeitet mit Nachdruck an der Lösung dieses Problems.« Hakon hockte sich neben Lennart, der über seine Frau gebeugt war und nun stumm weinte. »Es tut mir leid. Wenn ich gewusst hätte, in welcher Gefahr wir alle schweben, hätte ich Sie und Ihre Familie niemals mit hineingezogen.«
    »Du hast versprochen, dass uns nichts geschieht, solange du bei uns bist!«, flüsterte Lennart tonlos.
    Hakon schwieg betroffen.
    York schaute aus dem Fenster. Draußen vor dem Zug hatten sich die Passagiere neben dem Bahndamm versammelt und diskutierten aufgeregt miteinander. Keiner von ihnen schien den Mut zu haben, zurück in die Waggons zu steigen. »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte er. »Die Polizei wird in Kürze hier sein und einige unangenehme Fragen stellen.«
    »Die ich nicht beantworten möchte«, sagte Henriksson. »Eliasson und ich werden steckbrieflich gesucht. Wahrscheinlich werden sie die Morde an Swann, Solrun und Lennarts Frau auch uns in die Schuhe schieben wollen. Wir sollten an unserem ursprünglichen Plan festhalten und uns weiter nach Morvangar durchschlagen, um dort den Widerstand zu organisieren.«
    »Ich werde nach Lorick zurückgehen«, sagte Lennart.
    »Das ist Irrsinn!«, entfuhr es Eliasson. »Wenn es einen Ort gibt, an dem wir alle nicht mehr sicher sind, dann ist es die Hauptstadt.«
    »Ich lasse meine Kinder nicht im Stich«, sagte Lennart mit Nachdruck.
    »Vorausgesetzt, sie leben noch«, erwiderte Eliasson leise.
    Lennart sprang auf und packte den Mann bei den Aufschlägen seines Revers. »Halten Sie einfach den Mund! Meine Kinder leben! Glauben Sie mir, ich setze alles daran, sie wieder zurückzuholen.«
    Eliasson wollte etwas sagen, aber Tess ging dazwischen. »Und ich werde ihnen dabei helfen.«
    »Auf solch eine Gelegenheit wartet Begarell doch nur«, sagte Hakon. »Du gehst unter keinen Umständen!«
    »Das bestimmst du nicht«, sagte Tess wütend. »DieserMann hat unseretwegen seine ganze Familie verloren. Wenn jemand diese Entscheidung trifft, dann er.«
    Sie schaute Lennart fragend an, und nach einem kurzen Zögern nickte er.
    »Gut«, sagte Tess. »Damit ist das wohl geklärt.«
    In der Ferne hörten sie eine Sirene näher kommen. »Jemand hat die Polizei gerufen«, stellte Eliasson trocken fest.
    »Dann sollten wir so schnell wie möglich verschwinden«, sagte Henriksson. »Wenn ihr wieder zurück in Lorick seid, müsst ihr Nora finden. Sie wird weitere Hilfe für euch organisieren. Viel Glück!« Er reichte Tess die Hand.
    »Ich bin immer noch der Meinung, dass das Wahnsinn ist, aber ich glaube, mit Swanns Tod haben wir einen wichtigen Vorteil errungen«, sagte York. »Wir bleiben in Kontakt.«
    »Wie soll das denn gehen? Soll ich euch etwa regelmäßig eine Karte schreiben?«, fragte Tess.
    York grinste. »So was in der Art. Egmont ist nicht der Einzige, der weite Entfernungen innerhalb kürzester Zeit zurücklegen kann. Wenn wir uns nicht direkt treffen, dann werden wir diese Nora als toten Briefkasten benutzen, über den wir Nachrichten austauschen können. Henriksson wird mir sagen, wo ich sie finden kann.« Er umarmte Tess und gab ihr einen Kuss auf die Wange, woraufhin sie tatsächlich errötete.
    »Viel Glück«, sagte Hakon. Er wollte Lennart die Hand geben, doch der wich vor ihm zurück. Das Heulen der Sirene wurde jetzt lauter.
    »Kommt jetzt«, drängte Henriksson, der die hintere Waggontür aufgerissen hatte.
    So schnell sie konnten, liefen sie die steile Böschung hinauf, bis die Bäume so dicht wuchsen, dass man die Gruppe nicht mehr sehen konnte. Ein letzter Handschlag, dann trennten sie sich.
    Hakon wusste nicht, ob sie sich je wiedersehen würden. Nichts war mehr sicher. Die Welt, wie sie sie kannten, existierte nicht mehr.
    Der Krieg hatte begonnen.

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