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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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wollte nicht, dass C. J. in das Ganze verwickelt war. Damals nicht.
    Heute nicht. Er wollte nicht glauben, dass sie in der Lage war, einen Fall zu manipulieren. Aus diesem Grund hatte er all diese Hinweise ignoriert. Und Morpheus mit Bandengewalt und Drogenkriegen und Roberto Valle in Verbindung gebracht, weil es bequemer so war. Und als die Feds ihm den Fall aus den Händen genommen hatten, hatte er ein bißchen vor sich hin gemosert und die Augen nur noch fester zugekniffen.
    Drei Minuten später klingelte das Telefon in seiner Hand. Es war Jack. «Dominick, wir haben sein Nextel geortet. Chris legt wohl eine Nachtschicht ein. Blas dem Jungen nicht zu heftig den Marsch. Er ist noch unten bei der Staatsanwaltschaft.»

FÜNFUNDACHTZIG

    Sie streckte die Hand nach dem Türgriff aus, doch es war zu spät. Er packte sie von hinten und riss sie zurück in den Sitz. Sie stieß einen leisen Schrei aus, ihre Finger griffen ins Leere.
    «Aber, aber», flüsterte er. «Ich muß ja das Gefühl haben, dass Sie mich gar nicht erwartet haben.
    Zumindest noch nicht heute Nacht.» Chris Mastersons Jungengrinsen tauchte zwischen den Sitzen aus dem Dunkel auf. «Tut mir Leid wegen der kleinen Notlüge. Aber es ist gar nicht so einfach, Sie zu erwischen, C. J.», sagte er lächelnd. «Nur ja keine regelmäßigen Gewohnheiten, nicht wahr? Die Tak-tik ist mir aufgefallen. Aber Sie haben ja auch allen Grund, auf der Hut zu sein. Sie haben gewusst, dass Ihre Vergangenheit Sie früher oder später einholen würde. Und jetzt bin ich da.»
    Sie spürte den Druck seiner Hand auf ihrer Kehle. Noch würgte er sie nicht. Aus irgendeinem Grund war sie fast ruhig. Sie atmete tief ein und sank in den Sitz zurück. Aber ihr Herz pochte und ihre Gedanken rasten.
    Plötzlich piepte das Nextel. »Chris, hier ist Dom.
    Geh ran!» Dominicks Stimme erfüllte den Jeep.
    Seine Stimme zu hören und zu wissen, dass es ihm gut ging, war für sie in diesem Moment fast eine Erlösung, und sie biss sich auf die Lippe, um nicht zu weinen.
    «Welche Ironie», sagte Chris verblüfft. «Was für ein Timing.»
    «Warum tun Sie das?», fragte sie. Sie konnte nur flüstern
    «Sie sind schlau, C. J. Diesmal unterschätze ich Sie nicht.»
    «Ich weiß nichts», sagte sie und schüttelte den Kopf. «Ich schwöre, ich weiß nichts.»
    Er kam näher, sein Gesicht war jetzt dicht neben ihrem. Sie spürte, wie er die Finger um ihre Kehle schloss. Er könnte ihr einfach so die Luft abdrü-cken, wenn er wollte. «Wie viele Leichen haben wir bis jetzt? Vier? Das Schwein Angelillo gab’s gratis dazu, der ging nicht auf Ihre Rechnung.
    Die anderen, sie sind alle tot, C. J. Jeder, der von Ihrem kleinen Geheimnis wusste. Alle sind tot und begraben und können nicht mehr aus der Schule plaudern. Bald ist auch der gute Bill nur noch eine Erinnerung. Sie allein sind übrig. Und ich natürlich.»
    Er spuckte die nächsten Worte hasserfüllt aus: «Ich weiß, was Sie getan haben. Ich weiß, dass Sie nicht unschuldig sind, also versuchen Sie nicht, mich zu verarschen.»
    In seiner rechten Hand blitzte etwas auf. Es war ein gezacktes Messer mit einer Blutrinne an der oberen Kante. In ihrem Kopf tauchten Bilder auf.
    Victor Chavez. Sonny Lindeman. Lou Ribero. All die Tatorte, all das Blut.
    Es war seltsam. Irgendetwas in ihrem Innern begrüßte das Ende des Kampfes, das Ende der schrecklichen Ungewissheit. Wie bei so vielen der Opfer, die sie kennen gelernt hatte, war es die Angst vor dem Unbekannten, die ihr in den letzten Monaten am meisten zugesetzt hatte. Jetzt wollte sie es hinter sich bringen. Die anderen hatten bekommen, was ihnen zustand, hatten für ihre Sünden gezahlt. Vielleicht war sie jetzt an der Reihe, den Kopf auf den Richtblock zu legen.
    «Ich weiß, dass Sie sich die ganze Zeit Fragen gestellt haben, C. J. Ich weiß, dass Sie nachts wach gelegen haben und sich gefragt haben, warum die Fakten nie ganz zusammengepasst haben, noch nicht einmal, nachdem Greg tot und begraben war.
    Warum immer noch Puzzleteile fehlten. Aber Sie konnten niemanden nach seiner Meinung fragen.
    Sie konnten nicht zu Ihren Jungs gehen und sagen:
    , weil Sie ja Ihr kleines Geheimnis hatten. Hat Sie das wach gehalten? Haben Sie aus dem Fenster gesehen und sich gefragt, wann es Sie einholen würde? Oder fing das erst an, als immer mehr Leichen auftauchten?»
    «Nein, nein…» Ihre Gedanken überschlugen sich, als sie versuchte, Chris’ Verbindung zu alldem herzustellen. Das Tonband

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