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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Schreib-tischkram, und natürlich tanzt mir der Lieutenant auf der Nase rum. Er ist immer noch sauer wegen meiner Bemerkung über seine Tochter. Jedenfalls will er haargenau wissen, wie das letzte Woche alles abgelaufen ist. Sein Bruder ist bei der IA. Sagt, schön, dass wir endlich mal unseren Job gemacht haben, aber sie verstehen gar nicht, warum es so lang gedauert hat. Warum wir Lindeman nicht einfach beschattet haben, vor ein paar Monaten, als Elijah Jackson damit angefangen hat, Namen aus-zuspucken. Hätten ihm das verdammte Leben retten können, hat schließlich Kinder, blablabla. Du kennst das, jeder will mitreden, und alle wissen es besser. Und dieses Arschloch ganz besonders.»
    Dominick spürte Wut in sich aufsteigen. Die IA von Miami City war wochenlang nicht mit der Info über Lindeman rausgerückt. Morpheus hatte schon zwei korrupte Polizisten umgebracht, als Elijah Jackson verhaftet wurde. Dass die IA der City die Task-Force nicht informierte, dass einer der ihren gerade von einem Spitzel denunziert worden war, hatte den Mann vielleicht das Leben gekostet. «Sag deinem Lieutenant und seinem Bruder, sie sollen bei der IA das nächste Mal ein bisschen zuvorkom-mender sein. Und ein bisschen schneller.»

    «Genau das hab ich ihm gesagt. Und darauf meint er, sie hätten uns die Information sehr wohl gegeben! Er meint, das Kommunikationsproblem läge beim FDLE und der Task-Force und nicht bei der IA.»
    «So ein Quatsch. Keiner hat uns den Namen Lindeman gegeben, bis er sechs Fuß unter der Erde lag.»
    «Er behauptet, das stimmt nicht, Dommy. Er sagt, er hat uns den Namen gar nicht zu geben brauchen, weil wir ihn längst gehabt hätten. Und jetzt halt dich fest, Bruder. Am Tag, als Jackson wegen Drogenschmuggel von der City eingebuchtet worden ist, rate mal, wer der Drogenfahndung geholfen hat, ein paar Namen aus Jackson rauszukit-zeln? Einschließlich dem seines Chefs, Valle, und dem des hoch geschätzten Familienvaters Sonny Lindeman?»
    «Wer?»
    «Chris Masterson. Jackson war anscheinend im Visier von IMPACT. Es war Masterson, der Jackson gedroht hat, er würde mindestens fünfundzwanzig Jahre kriegen. Chris hat Jackson nach einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zum Reden gebracht.
    Von ihm wußte er, dass Valle der Kopf war und Lindeman seine rechte Hand. Und am Ende hat er denen aus der City gesagt, sie sollten seinen Namen aus den Berichten rauslassen, weil er die Ermittlungen von IMPACT und seine Quellen nicht preisge-ben will.» Manny schwieg, dann setzte er leise seinen letzten Gedanken nach: «Zumindest hat er das behauptet.»

DREIUNDACHTZIG

    Dominick fuhr sich durchs Haar und versuchte die Puzzleteile in seinem Kopf zusammenzusetzen.
    Wie lästige Fliegen tauchten immer mehr unangenehme Fragen auf, und am liebsten hätte er sie einfach totgeschlagen.
    Warum hatte Chris Masterson der Task-Force verschwiegen, dass er Jackson zum Reden gebracht hatte? Warum hatte er verschwiegen, dass Lindeman auf der schwarzen Liste stand, als er am Tatort auftauchte, in der Nacht, als Lindeman ermordet wurde?
    Dominick öffnete den Aktenschrank hinter sich und holte einen großen Packen Verschlussakten heraus. Auf dem Einband stand IMPACT – OPERATION SCHNEESCHUH. Er blätterte durch die Seiten, die er fast auswendig konnte, ohne irgendetwas zu finden. Es stand nicht einmal darin, dass Elijah Jackson je im Visier von IMPACT gewesen war.
    Sein Mund war trocken. Er setzte sich wieder in den Sessel und zupfte an seinem Ziegenbart. Man musste nur wissen, wo man zu suchen hatte. Dann griff er hinter sich und nahm sich einen zweiten Ordner vor. Dieser enthielt über hundert Akten von Beamten, die in den letzten fünf Jahren auf der schwarzen Liste der MDPD Criminal Conspiracy Section gelandet waren. Hastig blätterte er die Fälle durch, bis er die dicke interne Akte von Officer Bruce Angelillo fand. Der Beschwerdeführer war ein einschlägig bekannter Fixer gewesen, der stinksau-

    er war und um sein Leben bangte. Er behauptete, dass Angelillo, nachdem er ihn auf der 36. Straße wegen eines Verkehrsdelikts angehalten hatte, sechs Kilo aus seinem Kofferraum eingesackt hatte.
    Daraufhin wurde sechs Monate lang intern gegen Angelillo ermittelt, bis die Akte im April letzten Jahres geschlossen wurde, weil der Fixer spurlos von der Bildfläche verschwunden war. Geschlossen mit der Bemerkung: «Wir konnten ihm nichts nachweisen.» Dominick blätterte die Seiten durch, dann nahm er das Telefon in die Hand und

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